Warum kommt der Wärmeplan ausgerechnet jetzt?
Die Preise für fossile Energien werden in den kommenden Jahren voraussichtlich stark steigen. Ab 2027 wird die CO2-Abgabe auch für die Bereiche Wärme und Mobilität auf dem freien Markt ausgehandelt und Öl- und Gaspreise können deutlich teurer werden. Daher ist es für die Menschen jetzt schon wichtig, gut informierte Entscheidungen zu treffen, um sich künftig mit bezahlbarer Wärme zu versorgen und auf klimafreundliche Technologien umzustellen.
Laut dem Wärmeplanungsgesetz des Bundes müssen Kommunen wie Augsburg, die mehr als 100.000 Einwohner haben, bis zum 30.06.2026 eine Wärmeplanung vorlegen. Der Bund hat Kriterien für diese Planung definiert, die wir in unserem Wärmeplan schon weitgehend umsetzen. Wenn alles klappt, wollen wir bis Ende des Jahres den Wärmeplan fertigstellen und im Stadtrat beschließen- also viel früher als vorgeschrieben. Damit bieten wir den Bürger*innen eine Orientierung, wo Fernwärme ausgebaut wird. Wer eine neue Heizung braucht, kann dann auf dieser Grundlage klären, ob eine Übergangstechnologie, wie etwa eine Hybrid-Heizung, sinnvoll ist, bis die Fernwärme kommt, oder ob es eine andere Lösung braucht.
Wo finden die Menschen den Wärmeplan und die für sich passende Wärmeversorgung?
Wir wollen den Wärmeplan im Geoportal und auf den städtischen Internetseiten als Kartendarstellung veröffentlichen. Die Karte zeigt, welche Wärmeversorgungslösung in welchen Gebieten empfehlenswert ist – also bestehende Fernwärmegebiete, Fernwärmeausbaugebiete, Nahwärmegebiete und dezentrale Versorgungsgebiete. Hauseigentümer können sich an die kostenfreie Energieberatung wenden und mit Hilfe des Wärmeplans die für sie sinnvollen Heizmöglichkeiten erarbeiten. Welche das sind, hängt auch von dem Sanierungszustand des einzelnen Hauses ab.
Woher kommt in Augsburg die Energie für die Fernwärme?
Die Fernwärme in Augsburg bezieht knapp die Hälfte ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen. Hauptlieferanten sind dabei die Müllverbrennungsanlage, die auch Biomüll aus Haushalten und anderen biogenen Abfall in Energie umwandelt. Dazu kommt eine große Biomasseanlage, die regionales Restholz nutzt, um Wärme ins Netz einzuspeisen. Damit steht Augsburg im Vergleich zu anderen Städten gut da, was den Anteil erneuerbarer Energien bei der Fernwärme betrifft.
Schwerpunkt Wäremplan bei Blue City Klimakonferenz
Das Thema Wärmeplan ist ja auch der Schwerpunkt auf der Blue City Klimakonferenz 2024. Was erwartet die Besuchenden dort?
Wir haben Mannheims 1. Bürgermeisterin Diana Pretzel eingeladen, die über die kommunale Wärmeplanung in ihrer Stadt berichtet, die etwa so groß wie Augsburg ist. Anschließend informiert Lukas von Below vom Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende über den Stand der Wärmeplanung in Deutschland. Fabian Schatz vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie erklärt die Umsetzung des Wärmeplanungsgesetzes in Bayern. Im letzten Vortrag berichten Lukas Röder vom Umweltamt und Annika Schmidt von den Stadtwerken Augsburg über den Energienutzungsplan Wärme für das Stadtgebiet Augsburg.
Zwischen den Vorträgen werden die Ergebnisse aus dem Projekt „STURMLÄUTEN“ des Kommunikationsdesign-Studiengangs an der Hochschule Augsburg präsentiert. Themeninseln mit Bezug zur kommunalen Wärmeplanung in Augsburg bilden den kommunikativen Abschluss. Es gibt auch Führungen durch das neue Umweltbildungszentrum.
Wer kann an der Klimakonferenz teilnehmen?
An der Blue City Klimakonferenz können interessierte Menschen, die sich privat oder beruflich mit dem Thema beschäftigen, ebenso wie Institutionen oder klimaaktive Akteure teilnehmen.
Info
- Klimakonferenz 2024 am 25.10.2024 von 15:00 bis 19:00 Uhr
- Umweltbildungszentrum, Dr.-Ziegenspeck-Weg 6, 86161 Augsburg
- Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei.
- Kostenfrei
- Wenn ihr Unterstützung durch einen Gebärdendolmetschenden benötigen, gebt dies bitte bei der Anmeldung mit an.
- Anmeldung bis 14.10.2024 unter eveeno.com