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Fair Fashion - nachhaltige Kleidung in Augsburg

Fair Fashion in Augsburg
Nachhaltig Kleidung shoppen in Augsburg: Hier erfahrt ihr, wo ihr faire, vegane oder Öko-Kleidung bekommt und wer in der Region produziert.
Bekleidung, Foto Cynthia Matuszewski

Fair Fashion ist angesagt – und Augsburg bietet zahlreiche Alternativen zu Fast Fashion! Unser Shopping-Guide zeigt euch die besten Adressen für fair gehandelte, ökologische oder vegane Kleidung. Denn Nachhaltigkeit und Stil müssen kein Widerspruch sein: Ob schlichte Basics, elegante Kleider oder nachhaltige Accessoires – hier findet ihr Mode, die gut aussieht und Gutes bewirkt. Entdeckt die vielfältigen Möglichkeiten für euren grünen Kleiderschrank!

 

Dear Goods

"Buy less – choose well..." - so lautet das Motto von Dear Goods. Ein gutes Motto. Wer nur wenige „Lieblingsstücke“ kauft, sorgt für Übersicht im Kleiderschrank und schonk ganz klar die Umwelt. Diese angenehme Reduktion strahlt auch der Laden von Dear Goods aus. Hier sind alle Produkte menschen-, tier- und umweltfreundlich, also „fair+bio+vegan“.

 

Adresse: Frauentorstraße 7, 86150 Augsburg (Innenstadt)

manomama 

Manomama produziert es tolle Basics in Deutschland: Shirts, Jeans, Pullis und Kleider. Außerdem Gürtel und Accessoires. Sina Trinkwalder mit ihrer Firma manomama dürfte den meisten Augsburger*innen ein Begriff sein. 2010 hat sie manomama aufgebaut und beschäftigt heute 120 Menschen, die auf unserem Arbeitsmarkt als „unvermittelbar“ galten. Gesponnen, gewebt, gefärbt und gestrickt wird in Nordrhein-Westfalen, entworfen und genäht in Augsburg. Verarbeitet werden Baumwolle aus Tansania (von einem Raingrow-Projekt) und Augsburger Merino-Wolle. 

 

Mehr über manomama liest du in unserem Lifeguide-Interview mit Sina Trinkwalder

 

Adresse: Steingasse 10, 86150 Augsburg (Innenstadt)

Glore 

Auf 160 qm Verkaufsflächeauf gibt es hier moderne, ökologisch nachhaltige und fair gehandelte Mode für Damen und Herren. Darüber hinaus findet man bei Glore Schuhe, Accessoires, Schmuck, Taschen und Beauty Produkte. Alle bei Glore geführten Marken sind GOTS & FAIR WEAR-zertifiziert: Die komplette Produktionskette, vom Anbau der Rohstoffe bis zur Endverarbeitung, ist ökologisch und fair. Hier geht es zu mehr Infos über Glore.

 

Erfahre mehr über Glore-Inhaberin Simone Kunz in unserem Lifeguide-Interview.

 

Adresse: Grottenau 2, 86150 Augsburg (Innenstadt)

SUSLET Outlet

Das erste faire und nachhaltige Outlet der Welt wurde in Augsburg von Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei gegründet. Die beiden haben sich in unserer Stadt bereits mit ihrem nachhaltigen Streetwear-Label Degree Clothing einen Namen gemacht. Das Suslet Outlet bietet nachhaltig und fair produzierte Produkte von beliebten Bio-Marken zu stark reduzierten Preisen (immer zwischen 30-70 % Rabatt) für Frauen, Männer und Kinder an. Verkauft werden verschiedenste Teile vergangener Kollektionen und B-Ware sowie Schuhe, Accessoires, Food, Deko und Bio-Kosmetika. 

 

Von Anfang an dabei sind unter anderem die Marken wie Vatter, Ethletics, Greentee, NaraFood, Feuervogl, Life Tree und natürlich Degree Clothing... Die Vision ist es, neue Maßstäbe zu setzen, denn nachhaltiger Konsum soll zur Selbstverständlichkeit werden.

 

Erfahre mehr im Interview mit Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei.

 

Adresse: Ludwigstraße 16, 86152 Augsburg (Innenstadt)

Latztruhe

In diesem hellen und freundlich eingerichteten Laden an der Stadtmetzg findet ihr ökologische Baby- und Kinderkleidung. Allein das Anschauen macht schon sehr viel Spaß: Hier gibt es Strampler, Kleidchen, Babyschuhe, Babytragesystemen (auch Babytragetücher), naturfreundliche Geschenke und vieles mehr. 

 

Für Julia Lauterbach, die Inhaberin der Latztruhe, haben die zertifizierten Standards von GOTS (Global Organic Textile Standards) und vom IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft) höchste Priorität. Dazu gehören Reinheit und ökologische Qualität für die bei ihr angebotenen Kindermode, aber auch soziale Verantwortung für die Angestellten in der Produktion. Weitere Infos zur Latztruhe.


Adresse: Metzgplatz 3, 86150 Augsburg (Altstadt)

Blütenstern

Die Boutique für nachhaltige Damenmode von Marieanne Dolp bietet GOTS-zertifizierte Kleidung, die ökologisch und fair produziert wird. Das Sortiment umfasst stilvolle Pullover, Kleider, Röcke, Jeans und passende Accessoires wie Taschen und Hüte. Blütenstern steht für soziale Verantwortung und hochwertige Materialien.Kleider, Röcke, Blusen und Strickjacken in einem entspannten, urbanen Look. Alles lässt sich mit (beinahe) allem kombinieren. 

 

Und da die Friseurmeisterin keine halben Sachen macht, gibt es gleich nebenan das komplette Pflegeprogramm mit Naturkosmetik. Mehr Infos zum Blütenstern.

 

Adresse: Barfüßerstraße 8, 86150 Augsburg (Innenstadt)

Life-Tree 

Kernstück des Life-Tree-Designs sind die kunstvoll gezeichneten Bäume von Martin Benedek. Sie zieren die fair gehandelte und ökologisch produzierte Life-Tree-Kollektion. Die Textilien bestehen zu 100 % aus biologischer Baumwolle. Ein angenehmer Tragekomfort wird durch den Zusatz der natürlichen Fasern Modal (Buchenfaser) und Tencel (Eukalyptusfaser), sowie Bambusfaser erreicht. Mehr zu Life-Tree in der Augsburger Altstadt.


Adresse: Bei St. Ursula 12, 86150 Augsburg (Altstadt), 
Verkauf nur nach Terminvereinbarung unter: mail@life-tree.de, Tel. 0174 5806720

 

Lies mehr über Life Tree und seine Gründer.

Weltladen Augsburg  

Die Weltläden sind die „Mütter“ des gerechten Handels: Den Augsburger Laden gibt es seit 1980. Im hinteren Teil des Ladens gibt es eine gute Auswahl an bio-fairer Mode: Shirts und Pullis für Männer und Frauen, außerdem Röcke, Kleider und Tücher. Etwas Besonderes sind die Mela-Sneakers, die weltweit ersten Sneakers mit Fairtrade Cotton und GOTS-Zertifizierung. 

 

Sehr beliebt sind die Basics, wie faire Unterwäsche und Socken für Damen, Herren und Kinder. Vom Bio-Baumwollanbau bis zum fertigen Shirt sind alle Herstellungs-Schritte transparent. Für die Produzent*innen, die ihre Waren über den Fairen Handel verkaufen können, bedeutet die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards eine Verbesserung ihrer Lebenssituation. Mehr Infos zum Weltladen.

 

Adresse: Weiße Gasse 3, 86150 Augsburg (Altstadt)

 

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Eine Welt-Tage Augsburg - Interview mit Annegret Lueg

Eine Welt-Tage Augsburg - Interview Annegret Lueg
Annegret Lueg vom Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. organisiert jedes Jahr die Eine Welt-Tage mit Fair Handels Messe in Augsburg. Sie berichtet, warum genossenschaftliche Organisation und fairer Handel für viele Kleinbäuer*innen so wichtig ist.
Annegret Lueg, Organsiatorin der Bayrischen Eine Welt Tage in Augsubrg

Vom 12. bis 13. Juli 2024 zeigen die Bayerischen Eine Welt-Tage die Vielfalt des fairen Handels im Augsburger Kongress am Park. In diesem Jahr gibt es einen eigenen Schwerpunkt zu fairer Berufskleidung. Um Kleidung geht es auch bei der Kleidertauschbörse am Samstag Nachmittag zu der alle eingeladen sind, gut erhaltene Kleidungsstücke zu tauschen. Wir haben die Organisatorin Annegret Lueg gefragt, was das besondere an der Messe ist.

 

Was ist euer Anliegen mit den Bayerischen Eine Welt-Tagen?

Bei den Bayerischen Eine Welt-Tagen bringen wir alle zusammen, die sich in Bayern für die „Eine Welt“ engagieren: Weltladen-Mitarbeitende, Aktive in Bildungs- und Partnerschaftsorganisationen, Fairtrade-Händler*innen, „Fridays for Future“ und Politiker*innen treffen sich und lernen voneinander. Damit zeigen wir der Öffentlichkeit und Politik, wie vielfältig und umfangreich unser Engagement für die „Eine Welt“ ist. Das motiviert uns, die oft anstrengende Arbeit wieder mit Freude anzugehen!

 

Was ist Fairer Handel und warum ist er so wichtig?

Die Eine-Welt-Arbeit ist wichtig, weil in der „Einen Welt“ viele Aspekte zusammenkommen: Klimaschutz, fairer Handel, Frieden, Umweltschutz, lokale Produkte, Recycling, die Verbindung zwischen Produzent*innen im globalen Süden und Konsument*innen hier bei uns.

Und nicht zu vergessen: Wir alle – egal welches Alter – können zusammen anpacken und Verantwortung übernehmen. Zum Beispiel bei Fairtrade-Produkten, wo alle – vom Kakao-Bäuer*in bis zum Schokoladenfan – glücklich sein sollen. Oder bei nachhaltiger Kleidung, entweder fair produziert oder second-hand. Das ist gerecht und schont die Ressourcen in der „Einen Welt“.

 

Was ist auf den Bayerischen Eine Welt-Tagen geboten?

Bei den Bayerischen Eine Welt-Tagen gibt es viele Produkte aus dem Fairen Handel zu entdecken. Fairtrade-Händler*innen präsentieren Kaffee, Tee, Schokolade, Mode, Schmuck, Accessoires, Taschen aus recycelten Materialien, Filzprodukte und ...  alles live und zum Anfassen!

 

An den Infoständen von Bildungs- und Partnerorganisationen gibt es Infos über Rohstoffe für Handys, gesunde Ernährung, Klimawandel-Projekte und den Bau einer Schule in Ghana (friends without borders) – und noch viel mehr.

Am Freitag Nachmittag lassen wir die Veranstaltung mit einem Gesprächskonzert und einer Wein-/Schokoladen-Verkostung ausklingen.

Am Samstag veranstalten wir eine große Kleidertauschparty mit Musik, Kaffee und unserem Smoothie-Bike. Erstmal in Zusammenarbeit mit Greenpeace Augsburg und der Technischen Hochschule Augsburg. 


Alle, die sich für die „Eine Welt“ einsetzen, sind herzlich eingeladen! Egal wie alt, ob voll im Thema oder einfach nur neugierig, komm vor bei! Der Eintritt ist frei!

 

Warum finden die Eine Welt-Tage eigentlich in Augsburg statt?

Solch eine große Veranstaltung kann nur mit einer guten Unterstützung einer Kommune stattfinden. Die Stadt Augsburg macht das auf vielfältige Weise. So ist der Kongress am Park etwa ein zuvorkommender Gastgeber und das Büro für Nachhaltigkeit wirkt beim Programm mit. Hierfür ein herzliches Dankeschön! Dieses Engagement ist in 2024 auch mit dem "Bayerischen Eine Welt-Preis" gewürdigt worden.

 

Mindestens genauso wichtig aber ist das lebendige Engagement von Augsburgs Eine Welt-Akteuren, wie der Steuerungsgruppe Fairtrade Town Augsburg, Forum Eine Welt, Greenpeace, Technische Hochschule Augsburg, Werkstatt Solidarische Welt e.V. – mit dem Weltladen in der Altstadt – und natürlich wir selbst vom Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. u.a. mit der bayerischen Regionalstelle von „Bildung trifft Entwicklung“ hier in Augsburg.

 

Noch ein persönlicher Tipp: Was lohnt sich deiner Meinung nach besonders?

Ganz persönlich lohnt sich für mich die Entdeckung der Vielfältigkeit der "EineWelt-Arbeit": Es wird live Kaffee geröstet, es gibt ganz neu aus dem Landkreis Aichach-Friedberg den fairen "Schokoschatz" und das Mitmachevent "Kleidertauschparty". Dabei gibt es die Gelegenheit, gut erhaltene Kleidung, die nicht mehr passt oder gefällt gegen anderes zu tauschen. Das ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und einer Kreislaufwirtschaft.

 

Zudem liegt in diesem Jahr der Fokus auf Faire Arbeitskleidung. Schließlich ist dies ein großes Feld und eine Umstellung auf faire und ökologische Kleidung ist ein großer Hebel in Sachen soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz. 

 

Das Interview führte Norbert Stamm

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Augsburg erhält „Bayerischen Eine Welt-Preis 2024“

Augsburg erhält „Bayerischen Eine Welt-Preis 2024“
Preis für umfangreiches Engagement in Sachen Nachhaltigkeit, Fairetrade sowie in der Geflüchtetenarbeit und Anti-Diskriminierungskampagne.
Augsburg beim Bayerischen Eine Welt-Preis 2024: Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben u.a. mit Vertreterinnen und Vertretern vom Büro für Nachhaltigkeit, Frauen für Frieden und Café Tür an Tür

Auszeichung für partnerschaftliche Nachhaltigkeit

 

Für ihr vielfältiges Engagement in Sachen Nachhaltigkeit, Fairtrade und  Geflüchtetenarbeit hat die Stadt Augsburg den „Bayerischen Eine Welt-Preis 2024" erhalten. Konkret hatte sich die Stadt mit einem großen Projektpaket um den Preis beworben: Dazu zählen der umfangreiche Nachhaltigkeitsprozess, ihr Engagement als Fairtrade- und als Biostadt, die Projektpartnerschaftsarbeit mit Perwomajsk in der Urkraine und Ar Ramtha in Jordanien, die dezentrale Unterbringung und Integration Geflüchteter sowie die Kampagne „Wir alle sind Augsburg“.

„Die Auszeichnung würdigt unser aller Engagement, die Vielfalt in unserer Friedensstadt und den Zusammenhalt. Auch bestätigt uns die Würdigung, dass wir der Verantwortung im Bereich der Nachhaltigkeit und der Zivilgesellschaft, die wir als Kommune haben, gerecht werden.“

 

Oberbürgermeisterin Eva Weber

Lob für Nachhaltigkeitsprozess und Anti-Diskrminieurungs-Kampagne

 

Jurymitglied Florian Gleich vom Bayerischen Städtetag lobte in seiner Laudatio bei der Verleihung in Landshut am 20. April 2024 vor allem das strukturierte Vorgehen im Nachhaltigkeitsbereich und die Kampagne „Wir alle sind Augsburg“ gegen Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und jegliche Form von Diskriminierung, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Den Preis für die Stadt Augsburg nahm Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben in Vertretung von Oberbürgermeisterin Eva Weber entgegen. Eingereicht worden war die Bewerbung vom Büro für Nachhaltigkeit der Stadt. Da in der Kategorie „Vereine / Initiativen / Schulen / Kirchengemeinden“ unter den zehn nominierten Projekten zwei zivilgesellschaftliche Projekte aus Augsburg stammten – „Frauen für den Frieden“ und der Togoverein e.V. - war Augsburg bei der Preisverleihung sehr gut vertreten.

„Stadtrat, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft in Augsburg haben unsere globale Verantwortung im Blick und setzen sich engagiert für Verbesserungen hier und für Menschen in anderen Weltgegenden ein.“

 

Ausgsburgs Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben

Verliehen wird der Bayerische Eine Welt-Preis alle zwei Jahre von der Bayerischen Staatsregierung zusammen mit dem Eine Welt Netzwerk Bayern e.V., dem bayerischen Dachverband der „Eine Welt-Akteure“. Der Preis besteht aus zwei Kategorien – zum einen „Vereine / Initiativen / Schulen / Kirchengemeinden“, zum anderen „Kommunen“. In der Kategorie „Kommunen“ wurde der erste Preis dieses Jahr auf eine Groß- und eine Kleinstadt aufgeteilt: neben Augsburg ist dies die Gemeinde Mömlingen bei Aschaffenburg.

 

In Vertretung von Staatsminister Eric Beißwenger verlieh Dr. Rainer Hutka, Ministerialdirektor in der Bayerischen Staatskanzlei, die diesjährige Auszeichnung. Seit 2012 wird er alle zwei Jahre vom Freistaat Bayern, vertreten durch die Bayrische Staatskanzlei, gemeinsam mit dem Eine Welt-Netzwerk Bayern e.V. verliehen. Ziel dieses Preises ist es, das bürgerliche Engagement für globale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Solidarität, Frieden und weltweite Bewahrung der Natur zu stärken und in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen.

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Premiere: Augsburgs erste städtische „Eine-Welt-Kita“

Augsburgs erste städtische „Eine-Welt-Kita“
Augsburgs Kita Remshartgässchen erhält Zertifikat für "Eine-Welt-Kita". Ein Beitrag von Barbara Friedrichs aus dem Augsburger Referent für Bildung und Migration.
Figuren in der Einen Welt Kita Remshartgässchen Augsburg

Auszeichnung zur Eine-Welt Kita

Eigentlich sei alles ganz einfach gewesen, so Anja Rettenbacher, die Leiterin der städtischen Kindertageseinrichtung Remshartgässchen bei der feierlichen Zertifikatsübergabe zur „Eine-Welt-Kita“. Als erste städtische Kita überhaupt wurde sie im September vom Eine Welt Netzwerk Bayern als „Eine-Welt-Kita“ ausgezeichnet.

 

Globales Lernen fängt bei den Kleinsten an

 

Martina Wild, Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, unterstrich in ihrem Grußwort die Wichtigkeit von Bildung für Nachhaltige Entwicklung als elementare Voraussetzung schon für die Kleinsten, um nachhaltige Entwicklung zukunftsweisend und eigenverantwortlich mitgestalten zu können. Die Leiterin der städtischen Kitas, Diana Schubert, ergänzte, dass sich weitere städtische Einrichtungen auf den Weg zur Zertifizierung machen. Vertreten wurde das Eine Welt Netzwerk Bayern vor Ort durch Berit Schurse, die bei der Begründung für die Zertifizierung hervorhob, dass in der Kita Themen der Einen Welt wichtig seien. 
 

"Es ist ein großes Anliegen, den Kindern Themen der Einen Welt nahe zu bringen, ihren Blick zu schärfen für die globalen Realitäten, sie zum Einsatz für eine gerechtere, ausgewogenere Welt mit Menschenrechten für alle zu animieren und schonend mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen.“ 
 

 

Berit Schurse, Eine-Welt-Netzwerk

Kultursensible Haltung und Ausstattung

 

Für die Auszeichnung zur „Eine-Welt-Kita“ ist das Erfüllen verschiedener Kriterien erforderlich. Neben der Gründung eines Eine-Welt-Kita Teams und dem offiziellen Beschluss zur Bewerbung müssen Nachweise über Fortbildungen vorgelegt werden. Des Weiteren muss sich in einer „Eine-Welt-Kita“ eine kultursensible Haltung und Bildung im Alltag widerspiegeln. Hinzukommen sollte eine kultursensible Ausstattung.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst in Stadt mit A 58, Augsburgs Agendazeitung: 

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Weltladen Hochzoll-Süd

Im Weltladen Hochzoll-Süd findet ihr Fairhandelsprodukte, wie Kaffee, Tee und Honig. Außerdem eine sehr gute Auswahl an Kunsthandwerk.

Weltladen Hochzoll-Süd
Zwölf- Apostel-Platz 1
86163 Augsburg
Deutschland

Das Angebot in einem Weltladen. Foto: Cynthia Matuszewski

Neben den „Klassikern" des fairen Handels, wie Kaffee, Tee und Honig bietet dieser kleine Weltladen in Hochzoll-Süd eine Auswahl an Schokolade, Gebäck, Trockenfrüchten, Wein, Nudeln, Reis, Kakao und Gewürzen an. Außerdem gibt es schönes Kunsthandwerk und Schmuck.

Für “Puppenmuttis”, bzw. Mamas und Omas ist dieser Weltladen eine wahre Fundgrube: Hier findest du sehr schöne Puppenkleider, außerdem Fingerpuppen mit liebevollen Details, Babymützchen und -schühchen, sowie Handarbeiten und vieles mehr.

 

Betrieben wird der Weltladen von der Pfarrgemeinde Heilig-Geist und Zwölf-Apostel in Hochzoll. Mit dem Erlös aus diesem Verkauf wird die Arbeit des ehemaligen Kaplans der Pfarrgemeinde in Codò/ Brasilien unterstützt.

Ihr findet den Weltladen zischen der Zwölf-Apostel-Kirche und der Sporthalle.

 

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Öffnungszeiten
Wochentag
Mittwoch 9:30 bis 12:00
Freitag 14:30 bis 18:00
während der Pfingstferien und im August geschlossen
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Planting Future: Aufforstung und Bildung in Uganda

Planting Future: Aufforstung und Bildung in Uganda
Augsburger Studierende beteiligen sich an dem Aufbau einer Forstfarm mit Ausbildungszentrum in Uganda und benötigen noch Geld für Baumaterial, Bäume und Handwerker.
Bauarbeiten des Projektes Planting Future in Uganda. Zusammenarbeit von Kids of Africa, der TU München, der Hochschule Augsburg und der Uganda Martyrs University.

Studierende der Hochschule Augsburg beteiligen sich für die Hilfsorganisation „Kids of Africa“ an einem zukunftsorientierten Bauprojekt in Uganda. In der ländlichen Region Buhweju, im Westen Ugandas, entsteht durch das Projekt „Planting Future“ eine nachhaltige Forstfarm mit einem Ausbildungszentrum und einer Herberge.

 

Umweltschutz und berufliche Perspektiven

In den vergangenen Jahrzehnten wurden große Teile des Regenwaldes in Uganda abgeholzt. Die Forstfarm soll durch eine Wiederaufforstung mit heimischen Baumarten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Artenvielfalt leisten.

 

Das angegliederte Ausbildungszentrum vermittelt Schulabsolvent*innen theoretische Grundlagen und praktische Erfahrungen im Bereich der Land- und Forstwirtschaft. Außerdem werden Kurse in verschiedenen Handwerksdisziplinen, wie Schreinerei und Mechanik, angeboten. Dadurch eröffnen sich den Absolvent*innen neue berufliche Perspektiven.

 

 

München, Augsburg und Uganda arbeiten zusammen

Das Projekt läuft bereits seit fünf Jahren und wurde in Zusammenarbeit zwischen der Technischen Universität München und der Hochschule Augsburg für die Organisation „Kids of Africa“ geplant. Ein großer Teil des Bauprojekts wurde bereits realisiert. Inzwischen ist es in der letzten von insgesamt vier Bauphasen angekommen.

 

Von August bis September 2023 werden 21 Studierende aus Augsburg nach Uganda reisen, um gemeinsam mit Studierenden der Uganda Martyrs University im Rahmen einer Summerschool weitere Gebäude zu planen und zu bauen. Die Studierenden der Fakultät für Architektur und Bauwesen setzen ihr Wissen dabei vor Ort in die Praxis um, und arbeiten mit lokalen Handwerkern zusammen.

 

 

Projekt mit deiner Spende unterstützen

Für die Finanzierung der letzten Bauphase werden noch bis zum 13. Juli Spenden gesammelt. Das Geld wird unter anderem für das Pflanzen von Bäumen, den Kauf von Baumaterialien und die Gehälter der Handwerker in Uganda benötigt.


Wenn ihr das Projekt mit einer Spende unterstützen wollt, könnt ihr euch online über Crowdfunding beteiligen, oder eure Spende direkt auf das eingerichtete Spendenkonto überweisen.

 

Spendenkonto
IBAN: DE35 7025 0150 0029 1094 10
BIC: BYLADEM1KMS
Bank: Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
Empfänger: Planting Future e.V.
Verwendungszweck: Wir machen Berufsschule, (Name, Adresse, falls Spendenquittung erwünscht)

Weitere Informationen und einen ausführlichen Projektbericht findet ihr hier.

 

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Leckere Rezepte für Ostern vom Weltladen Augsburg

Leckere Rezepte für Ostern vom Weltladen Augsburg
In dem Osterlamm, den Karottenmuffins oder den Orangenplätzchen sind jede Menge fair gehandelter Zutaten.
Osterbäckerei, Weltladen Augsburg, Osterplätzchen, Kekse, Augsburg, Foto: Henriette Seydel, Osterhase

Ob für den Osterbrunch oder als Mitbringsel zur Osterfeier – Selbstgebackenes kommt immer gut an, vor allem, wenn die Zutaten fair und bio sind. Die Mitarbeiter*innen des Weltladens Augsburg haben dem Lifeguide drei ihrer leckersten Oster-Rezepte verraten. In dem Osterlamm, den Karottenmuffins oder den Orangenplätzchen sind jede Menge fair gehandelter Zutaten. Und wer zum Stöbern in den Weltladen geht, findet für sein persönliches Oster-Rezept ganz sicher weitere Zutaten.

Im  Weltladen Augsburg könnt ihr euch zu jeder Jahreszeit inspirieren lassen und findet für viele Gelegenheiten witzige Geschenke und nachhaltige Mitbringsel, leckere und fair gehandelte Schokolade oder tolle Deko-Artikel, wie Kerzen und Gefilztes. Bei einem Streifzug durch die farbenfrohen Regale kommt richtig gute Stimmung auf!. Für alle, die gern mit Listen arbeiten und Häkchen machen, gibt es jetzt auf der Weltladen-Seite die "Checkliste Ostern - eine Fairanstaltungshilfe".

Für Osternester liefert uns übrigens die Natur die besten "Zutaten", wie Zweige, Moos oder kleine Steine. Ideen liefert Katrin Mayer aus Horgau in ihrem Artikel Osternester ganz natürlich.

 

Rezepte:

Alle Zutaten, die mit einem ° gekennzeichnet sind, findet ihr fair gehandelt im Weltladen Augsburg. Den Rest, wie Bio-Eier, Butter oder Mehl gibt es in einem der zahlreichen Lifeguide-Läden – einfach unter dem Stichwort „Lebensmittelläden" stöbern.

 

Osterlamm

Symbolisch für das Lamm Gottes stellt das süße Schoko-Osterlamm ein Symbol für Reinheit und Frieden dar. Neben Ostereiern und Hefezopf ist auch das Osterlamm vielerorts Brauchtum. Zum Backen wird eine spezielle Form benötigt, die dem Teig seine Lammform gibt.
Zutaten:

  • 2 Eier
  • 125 g weiche Butter
  • 110 g Zucker°
  • 1 Pk. Vanillezucker°
  • 1 Prise Salz°
  • 100 g Mehl
  • 1/2 TL Backpulver
  • 60 g gemahlene Mandeln°
  • etwas Butter und Mehl/Semmelbrösel für die Form
  • 200g weiße Schokolade°
  • bisschen Vollmilchschokolade° oder Rosinen° für die Augen


Zubereitung:

  • Da alle Zutaten etwa Zimmertemperatur haben sollten, diese etwa 30 Minuten vor der Zubereitung bereitstellen.
  • Die Lammform einfetten und mit Mehl oder Semmelbröseln bestäuben. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) oder 160 °C (Heißluft) vorheizen.
  • Für den Rührteig die Eier trennen und das Eiweiß mit der Hälfte des Zuckers zu steifem Schnee schlagen.
  • Anschließend die Eigelbe mit dem restlichen Zucker, dem Vanillezucker, der Butter und dem Salz schaumig schlagen.
  • Mehl mit Backpulver und Mandeln vermischen und unterrühren. Nun vorsichtig den Eischnee unterheben.
  • Den Teig in die Form geben und das Lamm auf dem untersten Rost etwa 30 bis 45 Minuten backen.
  • Nach dem Backen die Form aus dem Ofen nehmen und etwa 10 Minuten auskühlen lassen. Anschließend das Lämmchen vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Kuchenrost  auskühlen lassen.
  • 2/3 der weißen Schokolade schmelzen, das restliche Drittel raspeln. Mit der flüssigen Schokolade das vollständig abgekühlte Lamm  überziehen, anschließend sofort mit den Raspeln bestreuen. Sobald alles (an)getrocknet ist, mit einem Holzspieß und der dunklen geschmolzenen Schokolade Augen, Ohren und Mund nachzeichnen (alternativ Rosinen als Augen ran“kleben“).

 

Karottenmuffins

Zutaten:

  • 225g Karotten
  • 225g Mehl
  • 1/2 Pck. Backpulver
  • 1 Prise Salz°
  • 140g brauner Zucker°
  • abgeriebene Schale einer Orange
  • 2 TL Zimt°
  • 115g gehackte und geröstete Haselnüsse°
  • 55g Kokosflocken°
  • 2 Eier
  • 150ml Sonnenblumenöl
  • ca. 50ml Orangensaft°
  • 225g Frischkäse, 85g Butter, 115g Puderzucker für die Glasur
  • 250g Marzipan und Lebensmittelfarbe für die Möhrchendeko

 

Zubereitung:

  • Den Backofen auf 180° vorheizen und die Muffinform mit Papierförmchen auslegen.
  • Karotten reiben.
  • Das Mehl mit dem Backpulver in eine Schüssel sieben, anschließend mit den Karotten, Salz, Zucker, Orangenschale, Zimt, Nüssen und den Kokosflocken vermischen.
  • Die Eier verquirlen und mit dem Öl und dem Saft zur Teigmischung geben. Alles gut verrühren.
  • Jetzt den Teig in die Förmchen füllen und für etwa 20-40 Minuten in den Ofen schieben.
  • Für die Glasur Frischkäse, Butter und Puderzucker vermischen, und die abgekühlten Muffins bestreichen.
  • Das Marzipan orange und grün färben und Karotten formen. Damit die Muffins dekorieren.


Orangenplätzchen

Zutaten:

  • 2 Eier
  • 250g weiche Butter
  • 150g Zucker°
  • 1 EL Orangensaft
  • 400g Mehl
  • 1/4 TL Backpulver
  • Orangensaft° und Puderzucker für die Glasur
  • Dekoperlen, Schokolinsen, Zuckerstreusel, etc.

Zubereitung:


Mit allen Zutaten einen Mürbeteig kneten, diesen kühlstellen und anschließend ausrollen. Jetzt verschiedene österliche Figuren ausstechen und bei 180° im Ofen abbacken. Nachdem die Plätzchen abgekühlt sind, können sie mit Zuckerguss und sonstiger essbaren Deko verziert werden.

 

Guten Appetit und Frohe Ostern!

 

Erstveröffentlichung im Lifeguide: 10.4.2019

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Geld & Finanzen

Oikocredit Förderkreis Bayern e.V.

Geld anlegen mit gutem Gewissen – das können Menschen beim Verein Oikocredit tun.

Oikocredit Büro Friedberg
86316 Friedberg
Deutschland

Menschen in Yalelo flicken ein Fischernetz

Oikocredit Förderkreis Bayern e.V. engagiert sich seit 1982 in der bayerischen Eine-Welt-Arbeit. In Augsburg ist der Verein Mitglied des Forums "Eine Welt" der lokalen Agenda 21. Der Verein macht sich stark für weltweite Gerechtigkeit, mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse wirtschaftlich benachteiligter Menschen in den Ländern des Globalen Südens zu verbessern. Mit Bildungsangeboten zu den Themen ethische Geldanlage, globales Finanzsystem, alternatives Wirtschaften informieren die Expert*innen Menschen und motivieren zum Handeln – vor allem für einen verantwortlichen Umgang mit den eigenen Finanzen.

 

Der Förderkreis bietet Privatpersonen und Organisationen die Möglichkeit, Anteile bei der internationalen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit zu erwerben. Ende 2021 hatte Oikocredit Bayern gut 4.300 Mitglieder, die fast 90 Millionen Euro bei Oikocredit in Menschen investiert haben.

 

Hilfe für den globalen Süden


Mit dem Geld ihrer Anleger*innen vergibt Oikocredit Kredite und Kapitalbeteiligungen in rund 60 Ländern Afrikas, Asiens,  Lateinamerikas und der Karibik. Als soziale Kreditgeberin setzt sich die Genossenschaft durch Finanzierungen sowie Beratung und Schulungen für nachhaltige Entwicklung ein. Derzeit arbeitet Oikocredit mit über 500 Partnerorganisationen im Bereich Inklusives Finanzwesen, Landwirtschaft und erneuerbaren Energien zusammen. Das sind zum Beispiel Mikrofinanzinstitutionen, die einkommensschwachen Menschen Kredite und Sparmöglichkeiten bieten. Oder Fair-Trade-Genossenschaften, die Kleinbäuer*innen unterstützen und Arbeitsplätze schaffen. Oder Unternehmen, die Familien mit Haussolaranlagen Zugang zu Strom ermöglichen. Wirkungsvolle Investitionen für Mensch und Umwelt!

Ansprechpartnerin: Eva Bahner

ebahner@oikocredit.de

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Hängengelassen – die Altkleiderwelle

Hängengelassen – die Altkleiderwelle
Die Kunstinstallation "Hängengelassen" gehört zum nachhaltigen Rahmenprogramm der KANU-WM 2022 in Augsburg. Lass dich beim Spaziergang durch Augsburgs Altstadt inspirieren von drei "Wellen" zu den Themen Fast Fashion, Plastikmüll und soziale Ungleichheit.
'Hängengelassen - die Altkleiderwelle' heißt diese Kunstinstallation, die anlässlich der KANU WM 2022 in der Augsburger Altstadt installiert wurde. Foto: Carolin Loser

Für unsere Kleidung gelten heutzutage Superlative: schnell, schneller, Fast Fashion. Klamotten werden billiger, Verkaufszahlen höher, getragen wird kürzer, die Qualität ist schlechter. Darunter leiden besonders die Textilarbeiter*innen, unsere Umwelt und das Klima - sie werden wortwörtlich ‚hängengelassen‘.

 

„Hängengelassen – die Altkleiderwelle“ – so heißt auch eine der drei Kunstinstallationen rund um die Themen Wasser und soziale Ungleichheit, die während der Kanu WM 2022 in Augsburg auf die Folgen menschlichen Handelns für Umwelt und Gesellschaft aufmerksam machen.

 

Wäscheleinen in der Pfladergasse

Zwischen den Hauswänden der Pfladergasse wurden fünf Wäscheleinen gespannt, auf denen eine bunte Auswahl an Altkleidern hängt. Von der wild gemusterten Bluse bis zum gestreiften Baby-Strampler ist alles dabei. Alle Kleidungsstücke dieser Installation wurden bereits von ihren Besitzern oder Besitzerinnen entsorgt, obwohl sie noch sehr gut erhalten sind.
Zwischen den bunt wehenden und eher fröhlich anmutenden Kleidern informieren Banner mit Schlagwörtern beziehungsweise Zahlen über den ernsten Hintergrund von Fast Fashion: 2700 Liter Wasser für ein T-Shirt, 1.134 Tote beim Unglück von Rana Plaza in Bangladesh, rund eine halbe Millarde Kilo Mikroplastik in unseren Gewässern. Die nackten Zahlen und Daten sollen die Passant*innen neugierig machen. Wer mehr Details erfahren möchte, erhält auf Texttafeln Hintergrundinfos.

 

KANUANCEN zur KANU WM 2022

Was dort einige Meter über den Köpfen der Menschen im Wind weht, wurde von Mitgliedern des Habitat Vereins sowie Studierenden der Hochschule Augsburg gestaltet und macht auf die Problematik unseres massenhaften Textilkonsums und dessen Auswirkungen aufmerksam. Sie haben ihre Installationen "KANUANCEN" genannt. Die KANUANCEN sind während der Kanu-Weltmeisterschaft vom 26. bis 31. Juli 2022 in der Augsburger Innenstadt zu sehen. Sie entstanden in Zusammenarbeit der Stadt Augsburg mit dem Habitat Augsburg e.V. und der Hochschule Augsburg. Auf dem Lifeguide wird das Projekt inhaltlich vom Büro für Nachhaltigkeit begleitet.

 

Was kann ich tun? Tipps zum Thema:

Rasant wechselnde Trends

 
Saison für Saison werden Tonnen an Kleidung in Billiglohnländern produziert. Diese werden bei uns zu Niedrigst-Preisen verkauft und im nächsten Jahr wieder aus unseren Kleiderschränken aussortiert. In hoher Geschwindigkeit lösen sich Modetrends ab und was vor wenigen Monaten noch angesagt war, muss neuen Schnitten, Farben und Mustern weichen. So lassen große Modeunternehmen beispielsweise in Bangladesch Unmengen an Kleidung unter inhumanen Umständen anfertigen. Hier leiden meist Frauen und Mädchen unter viel zu langen Arbeitstagen und erhalten dafür einen Hungerlohn. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt von Unterdrückung und unsicheren Arbeitsplätzen.

 

Der Stoff, aus dem unsere Kleider sind

Neben menschenverachtenden Arbeitsbedingungen bei der Produktion bringt Fast Fashion weitere schwerwiegende Probleme mit sich. Dies beginnt bereits bei der verarbeiteten Baumwolle, die meist in riesigen Monokulturen angebaut wird, die sehr viel Wasser benötigen. Der Anbau findet allerdings meist in Ländern statt, in denen eh schon Wasserknappheit vorherrscht. Handelt es sich nicht um Bio-Baumwolle, sondern um konventionelle, werden bei der Kultivierung oftmals Pestizide, bei der Weiterverarbeitung andere starke Chemikalien eingesetzt. Synthetische Chemiefasern wie etwa Polyester tragen genauso zur Belastung der Umwelt bei, denn sie verursachen Mikroplastik und für ihre Herstellung wird Erdöl benötigt.

 

Ab ins Ausland - kurzsichtige ‚Problembeseitigung‘

Beim Konzept der Fast Fashion leidet auch die Qualität, da in kürzester Zeit möglichst viele Kleidungsstücke produziert und geliefert werden müssen. Hauptsache viel und schnell, ganz egal wie und unter welchen Umständen. Kaum ist ein Kleidungsstück in einem Laden ausgestellt, muss es einem neueren Trend weichen. Das hat ein  immenses Müllproblem zur Folge. Die ‚alten’ Klamotten werden weggeworfen, in Containern entsorgt und ins Ausland verfrachtet. Dort landen sie auf riesigen Müllbergen. Ein Beispiel dafür ist die Atacama-Wüste in Chile. Hier kommen täglich bis zu mehreren Tonnen Altkleider mitten in der Natur an. In den meisten Fällen handelt es sich um noch intakte und tragbare Kleidungsstücke – auch wenn sie bei uns weggeworfen werden, nur weil sie nicht mehr den aktuellen Trendvorgaben entsprechen.

Die Altkleider zersetzen sich auf diesen Müllhalden aufgrund der vielen verarbeiteten synthetischen Stoffe nur sehr langsam. Deren Verbrennung ist nicht nur für die Luft schädlich, sondern setzt auch Chemikalien frei, die teilweise ins Grundwasser gelangen. Zudem kommen viele einkommensschwache Menschen zu den Müllbergen, um noch verwendbare Stücke herauszusuchen und weiterzuverkaufen.

 

Was kann ich als Einzelperson tun?

Der erste entscheidende Schritt ist es, sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass das persönliche Tun nicht zum Gesamtwohl beiträgt und man deshalb das eigene Kaufverhalten nicht kritisch zu hinterfragen braucht. Jeder einzelne Mensch beeinflusst durch sein Einkaufsverhalten die Nachfrage und damit folglich auch das Angebot.

Es ist immens wichtig, sein Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Missstände von Fast Fashion und den eigenen Konsum zu schärfen und das persönliche Verhalten entsprechend anzupassen. Zentral ist ein achtsamer und dankbarer Umgang mit Kleidung, sie wertzuschätzen und nicht nur als Wegwerfprodukt zu betrachten. Durch langes Tragen, Tauschen, Verschenken, Reparieren, Leihen, Spenden und Upcycling lässt sich die Lebensdauer der Kleidung maximieren.

 

Entscheidet ihr euch dazu, ein neues Kleidungsstück zu kaufen, solltet ihr zunächst das eigene Kaufverhalten reflektieren. Lasse ich mich von Greenwashing blenden, oder hinterfrage ich kritisch, wenn Modekonzerne sich und ihre Kleidung als nachhaltig anpreisen?

 

Brauche ich das neue Shirt wirklich?

Oftmals hilft vor einem Kauf auch die Frage, ob man das gewollte Teil wirklich braucht – so lässt sich sicherlich der ein oder andere unnötige Schnellkauf vermeiden, gerade wenn es sich um Aktionstage wie den Black Friday mit vermeintlich stark reduzierten Artikeln handelt.

Soll es doch zum Kauf kommen, so kann man sich im Vorhinein über die Arbeitsbedingungen, Lieferketten sowie eingesetzten Materialien der Kleidung informieren und entsprechend Slow bzw. Fair Fashion Produkte erwerben. Anlaufstellen können dafür etwa Second-Hand/Öko/Fair-Trade Läden, Flohmärkten oder Kleidertauschpartys sein.

 

Tipps zum Thema:

 

Wer mehr wissen möchte - Quellen:

Deutsche Presseagentur (2021): Atacama-Wüste: Friedhof der Altkleider. Die Rheinpfalz.

https://www.rheinpfalz.de/panorama_artikel,-atacama-w%C3%BCste-friedhof… (letzter Zugriff am 20.06.2022)

 

Umweltmission (o.D.): Was ist Fast Fashion? Definition, Marken und Auswirkungen. Umweltmission.

https://umweltmission.de/wissen/fast-fashion/#Warum_Fast_Fashion_weitre… (letzter Zugriff am 21.06.2022)

 

Schulz, Christoph (2019): Fast Fashion – Fakten, Ursachen, Folgen & Lösungen. CareElite.

https://www.careelite.de/fast-fashion/#folgen (letzter Zugriff am 20.06.2022)

 

hier gelangt ihr zu den Quellen der Informationen, die sich auf den Infotafel bei der Installation befinden: https://docs.google.com/document/d/1mt5KsU4k6UK7DlZJ7BOlN4qkmeYQU3ER/edit

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Soziale Ungleichheit - die Solidaritätswelle

Soziale Ungleichheit - die Solidaritätswelle
Die "Solidaritätswelle" gehört zum kulturellen Rahmenprogramm der KANU-WM 2022 in Augsburg. Lass dich bei einem Spaziergang durch Augsburgs Altstadt inspirieren von drei “Wellen” zu den Themen Fast Fashion, Plastikmüll und soziale Ungleichheit.
Solidaritätswelle vor der Stadtmetz. Bild: Carolin Loser

Wir kommen alle als gleichwertige Menschen zur Welt, werden jedoch in gesellschaftlich konstruierte Unterschiede hineingeboren. Alter, Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe, Bildungsstand und persönliche Wertevorstellungen entscheiden über unsere Zukunft.

 

Studierende der Hochschule Augsburg haben sich zusammen mit Macher*innen des offenen Makerspace Das Habitat mit diesem Thema auseinandergesetzt und die Solidaritätswelle erschaffen.  

 

Die Solidaritätswelle vor der Stadtmetzg


Diese Installation besteht aus mehreren Informationstafeln zum Thema soziale Ungleichheit und befindet sich für den Zeitraum der KANU-WM 2022 vor der alten Stadtmetzg. Hier werden verschiedene Augsburger Foren der Lokalen Agenda 21 und deren gemeinnützige Arbeit vorgestellt. Dazu gehören das Forum für Frauenrechte, die Augsburger Armutskonferenz, das Forum Eine Welt Augsburg, die Gemeinwohlökonomie Regionalgruppe Augsburg und das Forum Mitgestalten. So soll gezeigt werden, welche Möglichkeiten es gibt, sich als Individuum zu engagieren, benachteiligte Personen und Gruppen zu stärken und das gesellschaftliche Zusammenleben insgesamt inklusiver und gerechter zu gestalten.
Um den Bogen zurück zur Kanu-WM zu spannen, verbinden zwei weitere Tafeln das Thema soziale Ungleichheit mit den Schwerpunkten Sport und Wasser.

 

Soziale Ungleichheit ist vielschichtig


Denkt man an soziale Ungleichheit, so kommt einem sicherlich zuerst die unausgeglichene Vermögensverteilung und die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich in den Kopf. Doch umfasst das Thema weitaus mehr als nur finanzielle Aspekte.


Soziale Ungleichheit bedeutet, dass einer bestimmten Gesellschaftsgruppe geringere Ressourcen, aber auch Lebens- und Verwirklichungschancen zukommen als anderen Bevölkerungsteilen. Neben monetären Ressourcen können auch solche gemeint sein, die nichts mit dem Einkommen oder Vermögen zu tun haben, beispielsweise Bildung, Aufstiegschancen oder Rechte. An sich beinhaltet der Begriff der sozialen Ungleichheit keine moralische Wertung im Sinne von (Un-)Gerechtigkeit. Dennoch ist uns allen bewusst, dass aus der unterschiedlichen Ressourcenverteilung auch unterschiedliche Möglichkeiten und Chancen hinsichtlich der gesellschaftlichen Teilhabe resultieren. Solche sozialen Ungleichheiten lassen sich in jedem Land dieser Welt finden, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt und in unterschiedlichen Bereichen.


Anfeindung und Diskriminierung


Viele Menschn in den schlechter gestellten Gruppen bekommen ihre nachteilige Position nicht nur auf dem Arbeitsmarkt oder im Bildungswesen zu spüren. Sie werden auch wiederholt Opfer von Diskriminierung durch ihre Mitmenschen. Personen werden aufgrund ihres Bildungsstandes, Geschlechts, ihrer Hautfarbe, Herkunft, körperlichen oder geistigen Behinderung oder sexuellen Orientierung nicht nur strukturell, sondern auch im Alltag benachteiligt oder gar angefeindet. Frauen und LGBTQIA*-Personen werden beispielsweise trotz gleicher Qualifikation nachweislich schlechter bezahlt als heterosexuelle Männer - eine konstruierte Ungerechtigkeit.


Was kann ich tun?


Ein Anfang ist, folgenden Grundsatz zu verinnerlichen: Behandle deine Mitmenschen so, wie du selbst auch behandelt werden möchtest.

 

Wir können und sollten uns als Individuen jeden Tag aufs Neue für Mitgefühl, Respekt, Solidarität mit Betroffenen und Zivilcourage in unserem Denken sowie Handeln entscheiden. Darüber hinaus können wir uns in gemeinnützigen Organisationen einbringen, die mit ihrer Arbeit das Ziel verfolgen, eine fairere und inklusivere Gesellschaft zu schaffen. Dabei ist es besonders wichtig, Aufklärungsarbeit zu leisten, indem man anderen Menschen vermittelt, welche Missstände in unserer Gesellschaft vorherrschen und was dagegen getan werden kann.

 

Infos und Tipps zum Thema:

 

 

WER NOCH MEHR WISSEN MÖCHTE - QUELLEN.

Bertelsmann Stiftung 2020: Factsheet Kinderarmut in Deutschland. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2020/juli/kinderarmut-eine-unbearbeitete-grossbaustelle (zuletzt abgerufen am 13.07.2022) (hierbei handelt es sich um eine Quelle eines vor Ort platzierten Installationsaufstellers)

Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung (2020): Soziale Ungleichheit. https://www.politische-bildung-brandenburg.de/lexikon/soziale-ungleichheit (letzter zugriff am 23.07.2022)

Dernbach, Andrea (2017): Weniger Gehalt trotz besserer Bildung. Der Tagesspiegel. https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/studie-zu-homosexuellen-weniger-gehalt-trotz-besserer-bildung/20264516.html (letzter Zugriff am 23.07.2022)

Deutsche Welle (o.D.): Oxfam: Soziale Ungleichheit nimmt zu. https://www.dw.com/de/oxfam-soziale-ungleichheit-nimmt-zu/a-47160670  (letzter Zugriff am 21.07.2022

 

 

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