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Gabenzaun Augsburg

Gabenzaun Augsburg
Am Tor der St. Anna Kirche hängen Tüten mit Lebensmitteln und Sachspenden für Bedürftige
Gabenzaun, Augsburg, Foto: AK Wohnen

Viele Menschen sind auf regelmäßige Spenden wie Lebensmittel, Kleidung oder andere Sachspenden angewiesen. Sie trifft die Corona Pandemie und die Einschränkung des öffentlichen Lebens besonders hart. Für sie gibt es jetzt einen Gabenzaun in der Annastraße, direkt am Tor der St. Anna Kirche. An dem Tor werden Tüten mit Lebensmittel- und Sachspenden, sowie Hundefutter und Hygieneartikel aufgehängt und bedürftige Menschen können sich nehmen, was sie brauchen.

Der Arbeitskreis Wohnen Augsburg hat diesen Gabenzaun initiiert und hofft auf viele Spenden

 

Tüte packen, beschriften, aufhängen

Benötigt werden vor allem Dinge des täglichen Bedarfs. Wichtig ist, dass die Spendentüten für jeweils eine Person gepackt und deutlich beschriftet sind.

  • Lebensmittel-Tüten: z.B. Obst, Müsliriegel, Sandwiches, Getränke, Schokolade. Bitte nur Lebensmittel, die ohne Küche zu verwerten sind
  • Sachspenden-Tüten: z.B. Hygieneartikel, Kleidung, Schlafsäcke, Zelte
  • Hundefutter-Tüte: Trockenfutter, Leckerlis etc.

Betreut wird der Zaun durch eine Gruppe von Freiwilligen, die den Zaun täglich besuchen, von Müll befreien, ggf. Schilder wieder aufhängen und einen Überblick behalten, was gerade benötigt wird. Wer sich beteiligen möchte kann der Telegram-Gruppe "Gabenzaun Augsburg" beitreten oder einfach in regelmäßigen Abständen eine Spende zum Zaun bringen.

 

INFO: AK Wohnen Augsburg:

Der AK Wohnen Augsburg hat sich Anfang 2019 als offene Plattform zur Vernetzung von lokalen Vereinen und Initiativen, die selbstverwaltete und gemeinschaftliche Wohnprojekte im Raum Augsburg verwirklichen wollen, gegründet. Neben Vernetzung, Austausch und Unterstützung zwischen den Projektgruppen, dient der AK als Interessensverband für das Thema sozialverträgliches Wohnen, in dem Möglichkeiten ausgelotet werden, wie im Bereich Wohnen die Lebendigkeit und Vielseitigkeit der Stadt gefördert und ausgrenzenden und diskriminierenden Tendenzen entgegengewirkt werden können.

HOME: www.akwohnenaugsburg.home.blog

KONTAKT: ak-augsburg@posteo.de

cm/pm

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Monas Lieblingsrezept

Monas Lieblingsrezept
David kocht: Wärmende und stärkende Gemüsesuppe von den Lokalhelden aus dem Bismarckviertel in Augsburg
Suppe, Lokalhelden, Augsburg, Foto: David Blättner

Regionales, veganes oder plastikfreies Kochen ist viel leichter als Ihr denkt! Im Rahmen der Rezeptserie "David kocht" will ich euch die nachhaltigen Lieblingsrezepte unserer Lifeguide-Profis vorstellen. Da ich gerne koche und fotografiere habe ich beschlossen, die Rezepte nachzukochen und das mit Fotos zu dokumentieren. Jedes Rezept bekommt eine Einschätzung zu Koch-Dauer, Preis und Schwierigkeitsgrad. Ich hoffe ihr habt genauso viel Appetit wie ich!

Unser erstes Rezept kommt von den Lokalhelden im Bismarckviertel

Die Lokalhelden sind ein wunderbarer Lebensmittelladen und ein Restaurant für alle, die ökologische, vegetarische und regionale Produkte kaufen oder im hauseigenen Lokal genießen wollen. Unser Rezept kommt von Mona Ridder. Mona hat die Lokalhelden gegründet.

Am liebsten kocht Mona mit ... ganz normalem Gemüse, zum Beispiel mit Karotten oder Kartoffeln. „Denn es ist immer wieder erstaunlich, wie viel man daraus machen kann!“

Ich empfehle direktes Einkaufen beim Hofladen, wie dem Pfänder-Hof. Fast jeder Biobauernhof hat einen Hofladen, die Wege sind am kürzesten und die Qualität am besten. Wer dafür keine Zeit hat, kann die Bauernstände am Stadtmarkt oder die rollende Gemüsekiste nutzen.“  Mona Ridder, Lokalhelden Augsburg.

Monas Lieblingsläden in Augsburg sind: Das Café dreizehn, Glore Fashion und Ruta Natur.

 

Wärmende und stärkende Suppe aus saisonalem Lieblingsgemüse

Schwierigkeit: Leicht
Dauer: ca. eine halbe Stunde
Kosten: Unter 5 Euro. Eingekauft habe ich beim regionalen Obst und Gemüse Laden Kraut und Rüben. Alles in allem haben die Zutaten ungefähr fünf Euro gekostet, reichen aber für viel mehr als 2 Portionen.

Zutaten für 2 Portionen:

1/2 Zwiebel
1/2 Knoblauchzehe
2 EL Pflanzenöl
2 Kartoffeln mehlig
400g Gemüse nach Wahl (z.B. Kürbis, Karotten, Pastinaken, gelbe oder rote Beete, Süßkartoffeln, Pilze, Wirsing, Sellerie, Lauch)
500 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, getrocknete Kräuter

Nach Belieben: ein Schuss Sahne oder Hafer-Cuisine oder Kokosmilch

Zubereitung: Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln und im Öl glasig anschwitzen. Kartoffeln und Gemüse schälen und in grobe Würfel schneiden, zu den Zwiebeln geben und kurz mitschwitzen. Mit Gemüsebrühe angießen und ca. 20 min köcheln lassen (je kleiner das Gemüse geschnitten ist, desto schneller wird es gar). Wenn das Gemüse weich ist, mit dem Pürierstab cremig mixen und mit Gewürzen und ggf. Sahne oder Sahneersatz abschmecken, wer es lieber etwas exotischer mag nimmt Kokosmilch. Sehr schmackhaft und zusätzlich wärmend sind auch ein wenig Chili oder Ingwer.

Praktischer Tipp: Macht etwas mehr Suppe und nehmt sie euch fürs Mittagessen zur Arbeit mit. Kann super in einem ausgespülten Joghurtglas mitgenommen und in der Mikrowelle oder einem Wasserbad erhitzt werden.

Guten Appetit!

 

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Stadtrundgang zu Augsburgs nachhaltigsten Plätzen

Stadtrundgang zu Augsburgs nachhaltigsten Plätzen
Die Lifeguide-Tour zeigt, wie genussvoll, entschleunigt und entspannt Nachhaltigkeit sein kann: Ein Weg zu Menschen und Ideen – Initiativen, die Plastikabfall vermeiden, Verpackungsmüll reduzieren und Kleidung fair produzieren.
lifeguide-Stadtrundgang, rutaNatur, Augsburg, unverpackt, weniger Plastikmüll

Plastikfrei, fair, regional, ökologisch: Immer mehr Menschen wollen nachhaltiger leben und ihren ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten. Im Alltag und auch auf Reisen. Daher hat die Regio Tourismus Augsburg GmbH zusammen mit der Redaktion des Lifeguide Augsburg einen nachhaltigen Stadtspaziergang entwickelt: die Augsburger Lifeguide-Tour.

 

Die Idee zu dem nachhaltigen Stadtrundgang kam durch den nachhaltigen Reiseführer, den der Lifeguide im Dezember 2018 herausgab. Das Buch beinhaltet fünf Stadtrundgänge und zusätzlich 200 nachhaltige Adressen. Wir vom Lifeguide wollten allen Interessierten zusätzlich die Möglichkeit geben, die nachhaltigen Akteure persönlich zu treffen. So entstand die Idee für einen nachhaltigen Stadtrundgang. Auch Götz Beck, der Leiter der Regio Tourismus Augsburg GmbH, zeigte sofort Interesse.

"Nachhaltigkeit ist ein Thema, das auch im Tourismus eine immer wichtigere Rolle spielt."

 

Götz Beck, Leiter der Regio Tourismus Augsburg GmbH

Zusammen mit der erfahrenen Regio-Gästeführerin Sabine Pabst wurde ein zweistündiger Stadtrundgang entwickelt.

 

Menschen aus Augsburg und auf Besuch finden Anregungen

 

Der Ausgangspunkt ist der Augsburger Rathausplatz. Ein buntes Grüppchen hat sich zur ersten Führung im April 2019 eingefunden, eine Mutter schiebt ihren Kinderwagen, ein paar Student*innen mischen sich mit einigen älteren Best-Agern. Sie alle kommen aus Augsburg oder der Region und möchten hier nachhaltiger leben.

 

Heute ist auch Reiner Erben, der Umweltbeauftragte der Stadt Augsburg dabei und berichtet, dass Augsburg 2013 zu „Deutschlands nachhaltigster Großstadt“ gekürt wurde, ein eigenes „Büro für Nachhaltigkeit“ fest in der Augsburger Stadtverwaltung verankert ist und der Stadtrat sich bei seinen Entscheidungen an den „Zukunftsleitlinien“ orientiert. Das sind 75 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt.

"Nachhaltigkeit beginnt bei uns, in den Kommunen. Hier arbeiten und leben wir, hier verbringen wir unsere Freizeit. Unser Nachhaltigkeitsprozess wurde 2018 als eines von vier bundesweiten Transformationsprojekten ausgezeichnet und unserer Stadt wurde „größtes Potential in Sachen Nachhaltigkeit“ bescheinigt. Dieses Potential gilt es zu nutzen und auszubauen."

 

Reiner Erben, Umweltbeauftragter der Stadt Augsburg.

Nach diesem kurzen Ausflug in die Kommunalpolitik warten aber vor allem praktische Beispiele auf die Teilnehmenden des Rundgangs.

 

Informatinen von Fachleuten vor Ort

 

An verschiedenen Stationen trifft die Gruppe junge Unternehmer*innen und Expert*innen zu den verschiedensten Fachgebieten. Auf dem Stadtmarkt erläutert Biobäcker Frank Schubert, wie mit einer langen, natürlichen Reifung von Brotteig und mit Hilfe von Biozutaten die Bekömmlichkeit des Brotes verbessert werden kann und sogar Allergien vermieden werden können. Auch der Recup-Becher wird vorgestellt – seit 2018 gibt es an über 50 Stellen in Augsburg den türkisfarbenen Pfandbecher mit der Aufschrift „Salve Augsburg!“. Der Mehrwegbecher ist die umweltfreundliche Lösung für alle Coffee-to-go-Fans.

 

Stichwort Müll reduzieren: Im plastikfrei-Laden RutaNatur wartet schon Romana Dorner. Die Besitzerin des Ladens ist auch Mutter und macht sich daher besondere Gedanken.

"Gerade mit Kind fühle ich mich noch mehr dazu aufgerufen, mein Leben bewusst zu gestalten und meinen Anteil für den Erhalt unserer Natur und unserer Umwelt beizutragen."

 

Romana Dorner, RutaNatur

Geduldig beantwortet sie alle Fragen. Viele Menschen nehmen zum Einkauf bereits eigene Stoffsäckchen und Behälter mit, wenn sie Obst, Gemüse oder auch Getreide und Müsli kaufen. Aber was ist mit Kosmetikartikeln und Waschmitteln? „Die Frage danach kommt häufig“, sagt Ramona Dorner und deutet auf eine Zapfanlage, wo es Putzmittel und Waschmittel zum Abfüllen gibt. Das Duschgel wird durch Seife und das Haarwaschmittel durch Haarseife ersetzt, verrät Dorner. Auch Hygieneartikel für Damen hat der Laden vorrätig.

Augsburg hat rund 90 Refill-Stationen und 20 öffentliche Brunnen

 

Langsam werden die ersten Teilnehmer*innen des Stadtrundgangs durstig. Kein Problem, denn RutaNatur ist eine von bislang 89 Refill-Stationen in Augsburg. Dazu gehören Läden, Unternehmen, Büros, Restaurant oder Privatpersonen, bei denen jeder seine mitgebrachte Wasserflasche auffüllen kann. Ein Aufkleber mit einem großen blauen Tropfen weist auf eine solche Trinkwasserstation hin.

 

"Keine Einmal-Plastikflaschen, kein Abfall und beste Trinkwasserqualität“, erläutert Sabine Pabst und kommt auf Augsburgs Trinkbrunnen zu sprechen. Von März bis Oktober liefern 25 öffentliche Brunnen in Augsburg und Umgebung die perfekte Erfrischung. Das qualitativ hochwertige Augsburger Trinkwasser sprudelt in der Innenstadt beispielsweise am Holbeinplatz, in der Spitalgasse oder am Wertachbrucker Tor.

 

Die Stadtwerke Augsburg (swa) haben eine sehr gute Karte zu den Trinkwasser-Brunnen der Stadt.

 


Praktische Lösungen für den Alltag

Weiter geht’s durch Augsburg. Auf dem Programm stehen jetzt noch eine Bekleidungsexpertin, eine Second-Hand-Station, der Faire Handel und Orte, an denen geliehen, getauscht oder verschenkt werden kann. Beim Lifeguide-Rundgang sollen vor allem praktische Lösungen angeboten werden, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, aber auch das Konsumverhalten allgemein reflektieren.

 

 

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Das Augsburger Welterbe Wasser erkunden: Erlebt euren eigenen Welterbe-Urlaub daheim und entdeckt 22 Wasserorte auf eigene Faust.

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Containern – zwischen Illegalität und angebräunten Bananen

Containern – zwischen Illegalität und angebräunten Bananen
Zeit für politische Veränderungen!
Containern, Lebensmittel retten, Lebensmittelverschwendung, Mülltauchen, Foto: Lifeguide Augsburg

Der Parkplatz ist leer. Kein Mensch schleppt schwere Tüten zu seinem Auto, kein Einkaufswagen rattert über den gepflasterten Boden. Das überrascht meine Begleiterin und mich aber nicht. Es ist 22.00 Uhr. Der Supermarkt, vor dem wir stehen, ist seit zwei Stunden geschlossen. Aber wir sind nicht gekommen, um einkaufen zu gehen.

 

Zielstrebig marschieren Tina und ich an dem grellen Neonschild vorbei und steuern den Hinterhof an. Sobald wir um die Ecke biegen, erfasst uns der Bewegungsmelder und flackernd gehen die fahlen Lampen an. Wir legen unsere Rucksäcke auf den Boden, holen unsere Stoffbeutel heraus und steuern die Biomülltonnen an. Vier sind es an der Zahl, schön aufgereiht stehen sie an der Wand. Eine Vorrichtung für ein Schloss ist angebracht, doch wie immer sind die Mülltonnen offen.

 

Hier wird uns das Containern wirklich sehr leicht gemacht, denn abgesperrt sind die Abfalltonnen nie. Handschuhe anziehen und schon kann es losgehen. Direkt nach dem Öffnen des Tonnendeckels fällt mein Blick auf eine Banane mit angebräunter Schale. Ich nehme sie raus und inspiziere sie von allen Seiten. Sie sieht ansonsten einwandfrei aus also wandert sie in meine Tasche. Wie so oft frage ich mich warum sie in derart gutem Zustand schon weggeschmissen wurde.

 

Das Todesurteil für Lebensmittel

Bei Obst und Gemüse reichen oft erste Verfallserscheinungen, um ihnen den Prozess zu machen. So werden leicht verschrumpelte Paprika oder Tomaten mit Druckstellen meist sofort aussortiert, denn Kund*innen suchen sich nur die schönsten Waren im Regal aus. Wenn eine Mandarine im Netz anfängt zu faulen, werden sofort alle weggeworfen, denn für dieses Netz würde kaum einer mehr den vollen Preis bezahlen. Kommt eine neue Ladung rein, müssen die bisher unverkauften Lebensmittel Platz machen. Am meisten werden Obst, Gemüse und Backwaren frühzeitig weggeworfen.

 

Tierische Produkte wandern vergleichsweise selten in die Tonne, aber auch das kommt regelmäßig vor. Bei abgepackten Sachen oder Konserven spielt das Mindesthaltbarkeitsdatum eine Rolle. Das Datum gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem die Hersteller die einwandfreie Qualität der Lebensmittel garantieren. Ist es überschritten, ist aber nur die Garantie hinfällig. Die Qualität der Lebensmittel bleibt oft noch darüber hinaus bestehen. Nudeln, Kaffee und Mehl halten sich beispielsweise noch mehrere Wochen bis Monate lang. Nach Datumsablauf sortieren trotzdem viele Supermärkte die Lebensmittel aus. So wandern in Deutschland im Jahr nach Angaben von WWF 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in die Abfallcontainer, die unter anderem hier in diesem wenig beleuchteten Hinterhof stehen, wo Tina und ich gerade damit beschäftigt sind, sie wieder aus dem Müllcontainer zu holen.

 

Warum Containern?

Ich sammle also die noch genießbaren Lebensmittel aus dem Müll, was im offiziellen Fachjargon als Containern oder Dumpstern bezeichnet wird. Leute, die das machen werden Containerer bzw. Containererin genannt. Viele Mülltaucher*innen machen das hauptsächlich als Protest gegen die Wegwerfgesellschaft. Für mich gibt es aber noch einen weiteren Grund. Ich sehe es nicht ein, für Lebensmittel Geld zu bezahlen, wenn ich sie in nur leicht verminderter Qualität umsonst haben kann.

 

Am Schlimmsten finde ich es, wenn tierische Produkte im Müll landen, weil dafür Lebewesen gelitten haben.“ Tina*, rettet Lebensmittel

 

Tina ist passionierte Containererin. Seit sie im November nach Augsburg gezogen ist, geht die 22-jährige Studentin regelmäßig Mülltauchen. "Es ist auch immer so viel in den Tonnen, dass ich zum Beispiel Gemüse gar nicht mehr einkaufen muss. Wird der Vorrat in meinem Kühlschrank knapp, ziehe ich einfach los und hole mir mehr.“ Dafür hat sie für andere Produkte mehr Geld übrig und kann in Bioläden oder Unverpackt-Läden einkaufen.

 

Es hungern viele Menschen auf der Welt und wir haben eine so große Überproduktion, dass wir erschreckend viele genießbare Lebensmittel wegwerfen. Das ist nicht in Ordnung.“ Tina*, Containererin

 

Das sehe ich genauso, deswegen mache ich mich einmal in der Woche mit ein paar Jutebeuteln im Rucksack auf den Weg in die Hinterhöfe der Supermärkte.

 

Die rechtliche Lage

Als ich Containern zum ersten Mal ausprobiert habe, war ich auf alles gefasst: über Zäune klettern, in die Mülltonnen steigen, vor der Polizei wegrennen. Immerhin machten wir doch gerade etwas Illegales oder? Rechtlich gesehen geht es beim Containern hauptsächlich um Diebstahl. Hat der Supermarkt die Herrschaft über den Müll noch nicht aufgegeben, klaut man nach StGB § 242 deren Eigentum. Ab wann der Besitzanspruch allerdings aufgegeben wird, ist nicht klar definiert. Supermärkte verdeutlichen ihren Anspruch, wenn sie ihre Mülltonnen abschließen oder in abgesperrte Areale stellen. Manche Mülltaucher lassen sich von Vorhängeschlössern jedoch nicht aufhalten und begehen deswegen Sachbeschädigung. Auch kann vor Gericht wegen Hausfriedensbruch geklagt werden, da die Containerer unerlaubt privaten Grund betreten.

 

Ich mache mir um die Strafbarkeit des Containerns keine Sorgen. Ich treibe mein „Unwesen“ nur an unverschlossenen Mülltonnen."  Maren*, rettet Lebensmittel

 

Deswegen gehe ich davon aus, dass meine Tätigkeit von den betroffenen Supermarktbetreiber*innen stillschweigend geduldet wird. Sollte die Polizei mich tatsächlich mal auf frischer Tat erwischen, werden die Inhaber*innen hoffentlich keine Anzeige erstatten, denn das liegt in deren Ermessen. Aber wenn die Filialleiter*innen einen Strafantrag stellen, ermittelt die Staatsanwaltschaft. Selbst dann werde ich wohl mit einer kleinen Geldstrafe davonkommen.
Müll als Diebstahlsgut wird vor Gericht meistens als geringwertige Sache definiert, wenn die Beute also einen Gesamtwert von bis zu 50 Euro nicht übersteigt. Das bringt den Mülltaucher*innen Geldstrafen ein. Andererseits gibt es auch extremere Fälle, bei denen die „Täter*innen“ Sozialstunden abarbeiten müssen, oder eine Strafe auf Bewährung bekommen. Das kommt immer wieder einmal vor, kürzlich bei zwei Studentinnen in Olching.

 

 

Mülltauchen - die meisten finden es gut, die wenigsten machen es

Man könnte denken, dass solche illegalen Aktivitäten gesellschaftlich kritisch beäugt werden.

 

Von meinen Freund*innen und Verwandten habe ich bisher aber nur ermunternde Worte gehört." Maren*, Containererin

 

Das ist Tina auch aufgefallen. "Auch meine Freunde wollen dann immer mehr darüber wissen und sind interessiert. Deswegen verstehe ich aber nicht, warum das nicht noch mehr Leute machen.“ Ihrer Meinung nach liegt die Lebensmittelverschwendung in den Händen der Verbraucher*innen.

 

Wir als Konsument*innen steuern das Angebot. Wir haben es in der Hand etwas zu ändern. Erst wenn wir uns engagieren wird die Politik darauf aufmerksam. Die haben dann die Macht das auch durch Gesetze zu manifestieren.“ Tina*, Mülltaucherin

 

Bis dahin wird sie weiterhin regelmäßig zu später Stunde die Hinterhöfe der Läden aufsuchen.

 

Nächtlicher Smalltalk am Biomüll...

In dem Hinterhof, wo Tina und ich gerade mit unseren nächtlichen Aktivitäten zu Gange sind, biegen zwei junge Frauen in unserem Alter um die Ecke. Sie sind bewaffnet mit Stoffbeuteln und Taschenlampen. Es passiert öfter, dass wir anderen Containerern begegnen. Bisher sind diese Aufeinandertreffen immer friedlich verlaufen. Man grüßt kurz und lässt sich ansonsten in Ruhe. Das ist allerdings nicht selbstverständlich. Ich habe schon von Fällen in anderen Städten gehört, bei denen sich Mülltaucher*innen gegenseitig mit fauligem Gemüse bewerfen, um die Konkurrenz zu vertreiben.

 

So etwas haben wir in Augsburg noch nicht erlebt. Heute passiert sogar das Gegenteil. Die Mädchen haben bereits drei Blumenkohlköpfe aus der Tonne gefischt und reichen uns einen, ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Im Gegenzug bekommen sie von uns zwei Zucchini. Ein netter Smalltalk unterstreicht unser bizarres Treffen und versüßt uns den Biomüll. Unsere gesellige Nacht- und Nebelaktion verstreicht, denn unsere Beutel füllen sich beträchtlich und nach einer Viertelstunde gehen wir wieder getrennte Wege. Die Ausbeute war schon so gut, dass es uns für heute reicht. Dieser Supermarkt ist eine kleine Goldgrube. Anfangs wäre ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen hier zu containern. Ich hatte Glück und Tina hatte schon erstklassiges Insiderwissen und war bereit mich einzuweihen.

 

Tipps und Tricks für Neueinsteiger*innen

Für Unerfahrene ist es am besten sich beim ersten Mal anderen Mülltaucher*innen anzuschließen. Die zeigen einem geeignete Supermärkte, die besten Transportmittel von einem „Tatort“ zum Nächsten, und helfen zu kategorisieren, welche Lebensmittel noch mitgenommen werden können. Hier ein kurzer Überblick über das Basic-Knowhow. Große Supermarktketten sperren die Mülltonnen fast immer ab. Bei kleinen Tante-Emma-Läden ist die Ausbeute den Aufwand oft nicht wert. Vorzugsweise beschränkt man sich auf mittelgroße Supermärkte außerhalb des Stadtzentrums.

 

Die meisten Läden haben bis um zwanzig Uhr geöffnet. Containerer sollten mindestens bis eine Stunde nach Ladenschluss warten, um nicht erwischt zu werden. Zögert man zu lange, also bis nach Mittenacht, hat einem die Konkurrenz oft die beste Ausbeute bereits weggeschnappt. Sonntags zu gehen ist auch eine schlechte Idee, da die Läden nach einem Ruhetag keine Abfälle haben. Montage eignen sich dagegen hervorragend, da alle über das Wochenende verfallenen Lebensmittel aussortiert werden. Auch wenn die Ausbeute nicht jeden Tag bombastisch ist, sollte man sich doch auf eine gewisse Menge einstellen, also kommt man lieber mit mehreren Stoffbeuteln, als mit einer kleinen Handtasche in den Hinterhof. Die wichtigste Frage ist jedoch, ob die Lebensmittel noch genießbar sind.

 

Gesundheitliche Brennpunkte

„Nimm nur Lebensmittel, die man schälen kann, oder die verpackt sind, damit der Schmutz weggeht! Iss keine unverpackte Paprika oder so. Da können ja schon Mäuse oder Ratten oder schimmliges Obst dran gewesen sein. Die Schimmelsporen sind dann im Essen, obwohl du sie nicht siehst.“ Meine Mutter steht mit dieser Meinung nicht allein da. Wissenschaftler*innen gehen oft auf die potenziellen gesundheitlichen Risiken der containerten Nahrungsmittel ein. Bakterien sowie Schimmelsporen finden in den Mülltonnen optimale Bedingungen, um sich zu vermehren. Vor allem unverpacktes Gemüse und Obst mit dünner Schale kann davon betroffen sein. Bei Lebensmitteln mit dicker Schale, wie Bananen oder Orangen, sehen die Expert*innen jedoch kein direktes Gesundheitsrisiko. Ich esse die geretteten Lebensmittel nur gekocht oder gebacken. Meine Einstellung dazu ist, dass potenziell gesundheitsgefährdende Stoffe dadurch weitgehend unschädlich gemacht werden.

 

Bei den containerten Lebensmitteln mache ich deswegen den von mir persönlich entwickelten „Kühlschrankvergleich“. Wenn Gemüse länger im Kühlschrank liegt, entwickelt es ebenso Verfallserscheinungen. Trotzdem würde ich die problematischen Stellen einfach ausschneiden und den Rest noch essen. Ist das containerte Gemüse also etwa in der gleichen Verfassung, nehme ich es mit." Maren*, rettet Lebensmittel

 

Dabei achte ich darauf, es innerhalb der nächsten vier bis fünf Tage zu verbrauchen. Bisher hatte ich deswegen auch nie gesundheitliche Probleme, wie beispielsweise eine Lebensmittelvergiftung. Von meinen „Komplizen und Komplizinnen“ habe ich das auch noch nicht gehört.

 

Alternativen zur Tonne

Supermärkte müssten die noch genießbaren Lebensmittel ja überhaupt nicht wegschmeißen. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Arten diese zu verwerten. Die Tafeln nehmen solche Lebensmittel an und verteilen sie an Bedürftige. Auch das sogenannte Foodsharing wäre eine Option. Supermärkte, Restaurants, Produzenten, aber auch Privatpersonen, können übergebliebene Lebensmittel zu Foodsharing-Orten in der Stadt bringen, wo sie in einem Regal oder Kühlschrank für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Im Gegenzug darf sich auch jeder dort bedienen, wodurch ein Austausch entsteht, der vielen Lebensmittel den Gang in die Tonne erspart. In Augsburg gibt es Foodsharing-Punkte im Sozialkaufhaus Contact, bei Degree-Clothing, im Hörsaalzentrum der Universität, dem City Café sowie im Grandhotel Cosmopolis.

 

Ich finde die Politik könnte ihren Teil beitragen, indem sie Supermärkte verpflichtet, das Essen an Tafeln oder Foodsharing weiterzugeben. Damit würden schon viele Lebensmittel gerettet werden.“ Tina*, Containererin

 

Frankreich ist uns dabei schon eine Nasenlänge voraus. Die Regierung hat dort gesetzlich festgelegt, dass Supermärkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern, genießbare Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen. Für Restaurants oder andere gastronomische Einrichtungen gibt es Möglichkeiten wie die „Too good to go“ App. Dabei verkaufen die Teilnehmer*innen übrig gebliebene Gerichte billiger über die App. In Augsburg machen dabei schon vier Läden mit, während es in München weit mehr sind. Die App kann einfach auf dem Smartphone heruntergeladen werden. Man bezahlt direkt und bekommt einen Zeitraum mitgeteilt, in dem das Essen abzuholen ist.

 

Unsere Ausbeute

Für die nächsten Tage werde ich genug zu essen haben. Tina und ich waren heute nur bei einem Supermarkt, haben dort hauptsächlich die Biomülltonnen durchwühlt und eine ordentliche Beute zu bejubeln. Zu Hause breiten wir alle Lebensmittel auf dem Tisch aus und verteilen sie untereinander.

 

Insgesamt haben wir einen Beutel mit Pilzen und Tomaten, sieben Brokkoli, drei Blumenkohlköpfe, 21 Paprika, drei Bund Karotten, vier Bund Frühlingszwiebeln, zwei Auberginen, vier Gurken und jeweils einen Rettich, Apfel, Kohlrabi und Romanesco. Die ganze nächste Woche werden wir also mit dem Gemüse versorgt sein, das andere weggeworfen haben." Maren*, rettet Lebensmittel

 

* Die Namen der Autorin dieses Artikels und ihrer Begleiterin wurden geändert. Ihre wirklichen Namen sind der Redaktion bekannt.

 

Wie können Wissenschaft und Gesellschaft voneinander profitieren?

Dieser Artikel ist ein Ergebnis des zweiten Lifeguide-Seminares an der Universität Augsburg, das unsere Redakteurinnen Cynthia Matuszewski und Sylvia Schaab im Wintersemester 2018/ 2019 im Fachbereich Geographie anboten.
Die Kernfrage lautete: Wie können Wissenschaft und Gesellschaft voneinander profitieren? Indem sie so oft wie möglich miteinander sprechen und sich austauschen. Indem also beispielsweise junge Wissenschaftler*innen in allgemein verständlicher Sprache von ihren Forschungsprojekten, ihren Forschungsfragen oder ihren Zukunftsmodellen berichten. Im Laufe des Seminars wurde über Verständlichkeit gesprochen, über Recherche, Gegenrecherche, Überschriften, Teaser, Fotos und vieles mehr. „Das war eine inspirierende Zeit für uns von der Lifeguide-Redaktion mit sehr engagierten Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Geographie. Es hat Spaß gemacht,  mit ihnen in einer Uni-Redaktion zusammenzuarbeiten!“, berichten Cynthia Matuszewski und Sylvia Schaab.

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Ocha Ocha - Die Teebellion

Ocha Ocha - Die Teebellion
Christopher Gogolin bringt den puren Tee-Genuss nach Augsburg! In Japan gibt es an jeder Ecke ungesüßten, kalten Tee. Christopher Gogolins zuckerfreie, vegane Bio-Tees von Ocha-Ocha schließen eine Lücke in unserer Getränkeindustrie.
Christopher Gogolin, Gründer von Ocha Ocha in Augsburg. Foto: lifeguide

In Japan gibt es an jeder Ecke Jihanke-Automaten, die für 100 bis 200 Yen ungesüßten, kalten Grünen Tee ausschenken. In Deutschland ist dieses natürliche, pure Getränk nirgends fertig gemixt zu bekommen. Hier gibt es keinen einzigen zuckerfreien Tea-to-go zu kaufen. Das brachte Christopher Gogolin nach seinem Auslandsemester in Tokio auf die Idee, den kalten Tee auch in Deutschland anzubieten. Der Master-Absolvent für Global Business Management schließt damit eine Lücke in unserer Getränkeindustrie.

Seit 2018 bietet das Augsburger Startup Ocha Ocha den knallroten Früchtemix „Früchte Harakiri“ an. Das ist ungesüßter, kalter, veganer Bio-Tee ohne Zucker, ohne Süßmittel und ohne Aroma- oder Farbstoffe. Purer und naturbelassener geht es nicht.

 

Familie und Freunde waren die ersten Tester

Am Anfang wurden nur Familie, Freunde und Bekannte mit dem leckeren, natürlichen Tee verköstigt. Die Begeisterung war nach anfänglicher Skepsis groß. Denn Ocha Ocha schmeckt besser als Wasser und ist gesünder als zuckerreiche Säfte und Softdrinks. Der Erfolg gab dem jungen Gründer Recht und er wagte mit Freund*innen den Sprung in die Selbstständigkeit. Das Besondere an dem jungen Startup ist deren Nachhaltigkeit. "Unser Ziel ist es, das nachhaltigste, purste und ehrlichste Teeprodukt zu werden", sagt  Christopher Gogolin. Die „Teebellion“ soll möglichst viele Menschen erreichen und ihnen zeigen: Es schmeckt auch ohne Zucker! Außerdem will Gogolin mit dem Vorurteil aufräumen, dass (kalter) Tee nur etwas für Kranke ist.

In der Startphase 2018 /2019 werden noch einige Kompromisse eingegangen: „Noch wird der Tee in Tetrapacks angeboten, aber in Zukunft möchten wir auch Glasflaschen verwenden. Jetzt am Anfang ist das aufgrund der Transport- sowie Pfandsystemkosten noch nicht machbar “, erklärt Christopher. Natürlich wird aber recylebare Verpackung verwendet, und der Klebstoff des Verpackungsbandes ist aus Kartoffelstärke.#

 

Das Ziel: der direkte Kontakt zu den Teehändlern

Der Tee wird derzeit über einen Großhändler bezogen und hat natürlich Bio-Qualität: „Das ist zum momentanen Zeitpunkt okay, aber in der Zukunft wollen wir versuchen Zwischenhändler in der Lieferkette abzubauen, um so einen direkteren Kontakt mit den Tee-Produzenten aufzubauen“, so Christopher Gogolin.
 
Hergestellt wird Ocha Ocha bei einem Unternehmen, das Tee frisch brühen und in Tetrapacks abfüllen kann. Dabei wird der Tee nicht gefiltert: „Das wäre ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der auch zusätzlich Energie kostet. Das wollen wir nicht, weil es weniger nachhaltig ist“, erklärt Christopher Gogolin.Neben dem Tee ist auch das gesamte Promotion-Sortiment nachhaltig: die Sticker sind vegan, die Turnbeutel erfüllen den GOTS-Standard und die Bio-Baumwoll-T-Shirts wurden beim Augsburger Unternehmen Degree Clothing gedruckt.

 

Im Frühjahr 2019 gibt es auch Grüntee mit Jasminblüte

Durch eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne konnte das Unternehmen über 11.000 Euro für sich gewinnen und zwei neue Sorten kreieren: Grüntee mit Jasminblüte kommt im Frühling 2019 auf dem Markt. Natürlich wieder ohne Farbstoffe, Aromastoffe oder Zucker! „Das Teein in unserem grünen Tee ist eine sehr gesunde Alternative zum Koffein der pappsüßen Energy-Drinks“, sagt Christopher Gogolin. Für 2,00 bis 2,50 Euro wird das pure Getränk derzeit bei „Zuhause“, REWE am Jakoberwall und Tante Emma am Fischertor angeboten. 2019 soll es auch an der Universität Augsburg erhältlich sein. Weitere Verkaufspunkte sind zudem in Planung.

 

Und welche Ziele hat OchaOcha für die Zukunft?

"Mit mir soll Ocha Ocha immer transparent und ehrlich bleiben. Mein Traum wäre, dass jeder, der Ocha Ocha liest, gleich weiß: das ist gesund und definitiv ohne Zucker und andere Zusatzstoffe", sagt Christopher Gogolin.

Wäre noch zu klären, was Ocha Ocha eigentlich heißt. Auch hier ließen sich das Startup von Japan und ihrer Begeisterung für das Land inspirieren und wählten eine schlichte, naheliegende Variante: Ocha bedeutet nämlich Tee auf Japanisch.

 

Lifeguide-Meinung: Auch im Probiertest hat uns Ocha Ocha total überzeugt. Der „Früchte Harakiri“ konnte sogar die Nicht-Tee-Trinkerin Melissa  für sich gewinnen.

 

Hier gibt es Ocha Ocha:
Zuhause
Dominikanergasse 18
86150 Augsburg

Rewe Gesell
Jakoberwallstraße 9
86153 Augsburg

Tante Emma
Am Fischertor
86152 Augsburg

 

Auftritt bei „Leichter Leben“: https://www.youtube.com/watch?v=aJwkYXuudAM
Webseite: https://www.ocha-ocha.de
Kontakt: kaltertee@ocha-ocha.de
Instagram und Facebook: ochaochatee

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Warum ist Schokolade eigentlich so günstig?

Warum ist Schokolade eigentlich so günstig?
Schokolade gibt es schon für ein paar Cent in jedem Supermarkt zu kaufen. Aber was genau essen wir da eigentlich? Und wie hängen Schoko-Genuss und Weltklima zusammen? Gastkolumne von Ursula Hudson, Slow Food Deutschland.
Schokolade

Palmöl in Schokolade: Dem Klima schmeckt’s nicht

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA lässt zwei ständige elektronische Beobachter um die Erde kreisen, die sich »Terra« und »Aqua« nennen. Die beiden Satelliten funken regelmäßig Daten über die Veränderungen in den weltweiten Ökosystemen, vieles davon nahezu in Echtzeit abrufbar im Internet. Was sie derzeit aus Indonesien berichten, ist niederschmetternd: Von Januar bis Ende Oktober zählten ihre Messapparate rund 120 000 einzelne Wald- und Torfbrände in dem Inselstaat. Schon jetzt sprechen Experten von der größten Brandkatastrophe dieses Jahrhunderts (siehe www.globalfiredata.org).

 

Deren Ursache: Bauern auf Borneo oder Sumatra fackeln immer größere Teile des Regenwalds ab, um dort Palmöl-Plantagen zu errichten – mit absehbar desaströsen Folgen für das Weltklima. Die Brände dieser Saison haben bereits mehr Klimagase freigesetzt, als die Industrienation Deutschland in einem Jahr ausstößt.

 

Palmöl ist ein indonesischer Exportschlager. Die rücksichtslose Rodungspolitik drückt den Weltmarktpreis. Kein Wunder, dass Palmöl zum Schleuderangebot nahezu ubiquitär Abnehmer findet. Die Kosmetikindustrie setzt es in Salben und Cremen ein, die Reinigungsmittelhersteller verwenden es für Seifen und Waschmittel (Tenside) und bei Lebensmitteln kommt es von der Margarine bis zum Analogkäse zum Einsatz.

 

Leider verwenden auch Schokoladenhersteller gern Palmöl, es macht die Kakaomasse cremiger und fülliger, zudem verkürzt es den Herstellungsprozess zeit- und kostensparend. Bis zu fünf Prozent lässt die Europäische Union als Zusatzstoff bei der Fabrikation zu. Aus der Sicht von Slow Food sind dies fünf Prozent zu viel.

 

Ist Palmöl ein Muss für leckere Schokolade?

Palmöl hat in einer guten und vor allem sauberen Schokolade nichts zu suchen, denn hochwertiger Kakao enthält genügend eigene Fette und mehr als 500 Aromen, die dieses wunderbare Naturprodukt eben zu jenem »Gottesgeschenk« (Theobroma) machen, als das es von dem schwedischen Botaniker Carl von Linné schon vor dreihundert Jahren bezeichnet wurde!

 

In der Herstellung ersetzt das billige Palmöl schlicht die viel teurere, aber hochwertige Kakaobutter – schon sind fünf Prozent gespart. Für diesen Trick sind sich auch viele sogenannte Edelhersteller nicht zu schade. Uns Schokoliebhabern bleibt da nichts anderes übrig, als genauestens die Liste der Inhaltsstoffe auf dem Etikett zu studieren und die guten Anbieter von den schlechten zu trennen. Aber Vorsicht: Palmöl kursiert dort oft nicht unter eigenem Namen, sondern versteckt sich als sogenanntes »Pflanzliches Fett«.

 

Sojalecitin: Cremigkeit und Glanz im Low-Budget-Verfahren

Ähnlich klimabelastend und mindestens genauso überflüssig ist ein anderer Liebling der Schokoladenhersteller: das Sojalecithin. Bei diesem Zusatzstoff handelt es sich um einen sogenannten Emulgator, ein Helferlein, das von der Lebensmittelindustrie gerne eingesetzt wird, wenn es darum geht, nicht mischbare Flüssigkeiten wie beispielsweise Wasser und Öl miteinander zu verbinden.

 

Dem Schokoladen-Konsumenten gaukelt Lecithin eine höhere Produktqualität vor: Sein Einsatz führt zu einem angenehmen Mundgefühl, verleiht dem Produkt einen cremigeren Schmelz und einen höheren Glanz. Die Europäische Union lässt Sojalecithin auch im Biobereich zu. Und weil es spottbillig ist, verwundert es nicht, dass kaum ein Hersteller darauf verzichten mag.

 

Ist es für die Herstellung hochwertiger Schokolade notwendig? Wie bei Palmöl heißt die Antwort: nein. Dies beweisen Anbieter mit einer ganz anderen Produktphilosophie wie beispielsweise Naturata oder Bonnat, die in ihrem kompletten Schokoladen-Sortiment ohne Lecithin auskommen. Der gewünschte zarte Schmelz, ein appetitlicher Glanz und leckerer Geschmack lassen sich nämlich auch ganz ohne Hilfs- und Zusatzstoffe durch traditionelle Herstellungstechniken, wie das ausreichend lange Conchieren der Kakaomasse, erzielen.

 

Warum also den Konsumenten dazu zwingen, Stoffe zu sich zu nehmen, die er in seiner Schokolade gar nicht vermutet? Zumal Soja weltweit immer stärker gentechnisch verändert angebaut wird und eine Garantie, dass keine Spuren von veränderten Organismen in die Schokolade gelangen, selbst bei Verwendung von Biosoja kaum mehr möglich ist.

 

Sauber und fair geht anders: Billige Rohstoffe haben ihren Preis

Der Soja-Anbau erfordert zudem Platz – vor 15 Jahren wurde die Bohne in Argentinien auf einer Fläche von einer Million Hektar angebaut. Inzwischen sind es 18 Millionen Hektar. In Brasilien führt die Ausdehnung der Soja-Monokulturen zu einer ähnlich katastrophalen Abholzung des Regenwalds wie die Palmölproduktion in Indonesien. Wenn der Wald verschwindet, wird Kohlendioxid freigesetzt – das weltweite Abholzen von Bäumen (nicht nur durch Brandrodung) trägt maßgeblich zum Klimawandel bei.

 

Die Palmöl- und Sojaproduktion ist weder sauber noch fair. Die riesigen Monokulturen führen zur Vergiftung der Böden, die Profite landen bei wenigen großen Konzernen, die den Markt weltweit beherrschen. Einfache Bauern und Landarbeiter sind die Verlierer des industrialisierten Anbaus. Eine Tafel Schokolade wiegt in der Regel nur 100 Gramm. Jedes einzelne Stück sollte, wenn wir es uns auf der Zunge zergehen lassen, den Slow-Food-Kriterien »gut, sauber und fair« genügen. Schließen wir also durch bewussten Einkauf aus, dass aus dem Gottesgeschenk eine bittere Hypothek für den Planeten wird!

 

Bleiben Sie weiterhin engagiert, kritisch und genussfreudig,
Ihre Ursula Hudson

 

Diese Kolumne stammt aus dem Slow-Food Magazin und wurde am 7.12.2018 im Lifeguide veröffentlicht.

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Home in a Bowl Nr.2 ist da!

Home in a Bowl Nr.2 ist da!
Kochbuch-Tipp: Eine interkulturelle, kulinarische Reise durch Augsburgs Küchen
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Die Reise durch die Augsburger Küchen geht weiter. Das erste interkulturelle Kochbuch "Home in a Bowl" war bereits ein Erfolg. Jetzt kommt die Fortsetzung: 21 Köch*innen teilen ihre Rezepte und ihre Lebensgeschichten. Sie kommen aus Nigeria, England, Kroatien, Uruguay, dem Irak ...

Im Dezember 2018 erscheint das zweite interkulturelle Kochbuch von Home in a Bowl e.V. . Eineinhalb Jahre haben die Vereinsmitglieder mit Augsburger*innen aus aller Welt gekocht, um deren Lieblingsrezepte und vielschichtige Koch- und Lebensgeschichten im Buch „Home in a Bowl II“ zu veröffentlichen. 21 Köch*innen haben über 40 Rezepte mit den Autor*innen geteilt.

Mit unserem Projekt möchte der Verein mehr Menschen neugierig auf neue, unbekannte Geschmäcker und auf die persönlichen Geschichten ihrer Mitmenschen machen."

Karin Wehle, Vorstand des Vereins Home in a Bowl.

"Fast die Hälfte der Menschen in Augsburg haben einen Migrationshintergrund und noch immer sind viele leckere Lieblingsgerichte, besondere Zubereitungstipps und spannende Lebensgeschichten unentdeckt. Das sind nur ein paar der Gründe für ein zweites interkulturelles Kochbuch!", ergänzt Tanja Blum. Sie ist gleichfalls Vereinsvorstand.

Home in a Bowl Nummer eins erschien vor etwa drei Jahren. "Ganz anders, als wir damals gehofft hatten, hat sich die gesellschaftliche Lage nicht entspannt, sondern eher das Gegenteil ist passiert: Immer mehr Menschen fordern die Schließung von Grenzen, schnellere und härtere Abschiebungen von geflüchteten Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund werden oftmals ausgegrenzt und angefeindet. Mit unseren Projekten möchten wir ein Zeichen dagegen setzen und deutlich machen, wie bereichernd gesellschaftliche Vielfalt ist. Die Kochkunst ist nur einer von vielen Bereichen, der unserer Meinung nach von Vielfalt profitiert", sagt Julia Kabatas, Vorstand vom Verein Home in a Bowl.
 

Über den Verein

Im Oktober 2014 beschlossen Tanja Blum, Karin Wehle und Johanna Wehle ihren Teil zu einer interkulturellen Gesellschaft beizutragen und sich mit Augsburger*innen aus aller Welt zum Kochen zu treffen. Die Rezepte sowie Portraits der Köch*innen erschienen schließlich im November 2015 in dem Kochbuch „Home in a Bowl“. Die Veröffentlichung war ein voller Erfolg, die erste Auflage von 1100 Stück nach weniger als einem Monat ausverkauft. Einen Großteil des Gewinns vom Verkauf des ersten Kochbuchs spendeten die Initiatorinnen an Brain4Art e.V. . Der Verein konnte mit dieser finanziellen Unterstützung Projekte mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen umsetzen.

In der darauffolgenden Zeit meldeten sich immer wieder Menschen, die gerne an dem Projekt der drei jungen Frauen mitwirken wollten, genauso wie Interessierte, die nach dem nächsten Kochbuch fragten. Deshalb folgte im Juni 2016 die Gründung des Vereins „Home in a Bowl“. Neben dem Kochbuch verwirklicht Home in a Bowl e.V. auch verschiedene andere Projekte. Regelmäßig finden in der Villa des Stadtjugendrings offene Kochtreffen statt, bei welchen interessierte Menschen sich gegenseitig sowie leckere Gerichte aus aller Welt kennenlernen können. Zu verschiedenen Veranstaltungen in Augsburg, z.B. dem Friedensfest oder der Langen Kunstnacht organisiert der Verein zudem interaktive und genussvolle Performances.

 

Party und Verkauf

  • Die öffentliche Release-Party findet am Samstag, den 8. Dezember 2018 ab 19 Uhr bei den Lokalhelden in der Bismarckstraße 10 in Augsburg statt.
  • Das Kochbuch kostet 14,90 € und ist ab 10. Dezember u.a. im Weltladen, bei Pustet, der Schlosserschen Buchhandliung, bei Kolonial oder Keks-Handgemachtes zu erwerben.

 

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"Kochen macht glücklich" sagen Johanna Wehle und Tanja Blum vom Verein Home in a Bowl. Hier geht's zum Lifeguide-Interview.

Ein Kapitel und ein Rezept aus dem ersten Buch "Home in a Bowl" finden Sie hier

Weitere Informationen: www.homeinabowl.de, www.facebook.com/home.in.a.bowl

pm/cm

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Reiches Leben miteinander

Reiches Leben miteinander
Die „krautkreise“ in Emersacker erproben neue Wege des Zusammenlebens und der Selbstversorgung auf der Basis von ökologischer Landwirtschaft und Permakultur.
Krautkreise, Emersacker, Permakultur, Ökologische Landwirtschaft, alte Kartoffel, alte Kartoffelsorte, Tomaten, Gemüse, Foto: Cynthia Matuszewski, Emersacker, Augsburg,Regioanlvermarktertag

Im schönen Holzwinkel nahe Augsburg stehen der Mahlerhof und der Biohof Hesch. Zu ihnen gehören die Hügelbeete einer weitläufigen Permakulturanlage mit Tümpeln und einer lebendigen Tier- und Pflanzenwelt. Hier gedeihen neben den Klassikern Karotte und Kohl auch alte Obst- und Gemüsesorten, wie Cardy, Speisemelde oder Topinambur. Auf den Feldern wiegen sich Emmer, Einkorn und andere Urgetreidesorten.

 

In Emersacker leben die ökologischen Landwirte Martin Hesch und Veronika Baumann sowie sieben junge Menschen mit sehr unterschiedlichen Berufen. Zum Beispiel eine Krankenpflegerin und eine Lehrerin oder ein Musiker und ein selbstständiger Ernährungsberater. "Jeder hier hat Talente und Schwächen und wir ergänzen und beflügeln uns gegenseitig. Das Leben in der Gemeinschaft hat Großfamiliencharakter. Das ist nicht immer einfach, aber es ist großartig“, berichtet Florian Litzlfelder.

 

Für Florian ist Emersacker auch deshalb der perfekte Platz, weil er trotz des Lebens auf dem Land noch viel Bezug zur nahegelegenen Stadt hat. Neun Menschen arbeiten derzeit gemeinsam auf den Höfen und leben vom Ertrag ihrer Felder. „Allein ist die Arbeit gar nicht zu schaffen, aber gemeinsam geht es“, berichtet Katharina Litzlfelder. Deshalb sind auch Arbeitsreisende immer willkommen, die für Kost und Logis mit anpacken.

 

Unabhängig von der 37-Stunden-Woche

Überschüsse werden traditionell eingekocht und haltbar gemacht, im Hofladen angeboten oder über die Solidarische Landwirtschaft Augsburg regional vermarktet. Einnahmen aus dem kleinen Hofcafé und aus Seminaren stocken das Budget auf und decken die übrigen Kosten der Gemeinschaft. "Wir bemühen uns die Lebenshaltungskosten und unseren ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten. Das schafft Freiheit und ist unser Reichtum", erzählt Katharina Litzlfelder.

 

Katharina kauft gerne Secondhand-Kleidung oder tauscht Kleidung. „Für unseren neun Monate alten Sohn habe ich noch kein einziges Teil neu kaufen müssen“, sagt sie. Genau wie die anderen Bewohner*innen der „krautkreise“ ist die gelernte Krankenpflegerin unabhängig von der klassischen 37-Stunden-Woche. Sie ist froh, dass sie ihr Leben nach ihren Bedürfnissen und Vorstellungen gestalten kann. „Es gibt keinen Vorgesetzten, auf den ich Rücksicht nehmen muss“, freut sie sich. In Emersacker ist man lediglich den Menschen verpflichtet, mit denen man zusammenlebt. Und natürlich der Natur.

 

Care for the Earth, Care for the People, Fair Share

Die Felder und Beete in Emersacker werden konsequent mit Bioanbau und Permakultur bestellt. Die Ethik der Permakultur basiert auf drei Säulen. Sie bilden die Grundlage für ein friedvolles Leben miteinander und für das Überleben zukünftiger Generationen. Care for the Earth und Care for the People stehen dabei für einen achtsamen Umgang mit unserem Lebensraum und unseren Mitmenschen. Fair Share sieht die gleichmäßige Verteilung aller vorhandener Ressourcen vor.

 

In der Landwirtschaft bedeutet Permakultur, dass das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen so miteinander kombiniert wird, dass die Systeme zeitlich unbegrenzt funktionieren und die Bedürfnisse aller Beteiligten so weit wie möglich erfüllt werden. Klingt sehr theoretisch, funktioniert aber in Emersacker hervorragend und zeigt sich in der Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf den Feldern und in den Beeten. Auch die eigene Herstellung von Saatgut ist wichtig. "Die nachhaltige Pflanzenzucht ist ein Zeichen gegen Ausbeutung und Profitgier großer Konzerne in der Lebensmittelindustrie“, so  Bio-Landwirt Martin Hesch.

 

Im Passiv-Gewächshaus in Emersacker gedeihen allein 70 samenfeste Tomatensorten. Und im Hofladen warten die rote Emmalie und die blaue Anneliese. Was das ist wird nicht verraten. Denn allein um diese beiden Feldfrüchte kennenzulernen lohnt sich der Weg nach Emersacker…

 

INFO: Für alle, die mehr über Permakultur erfahren möchten, in Emersacker ein Seminar zu traditionellen Ernte- und Einmachmethoden mache wollen, oder die einfach nur im Café „mitte“ Kultur oder selbstgebackenen Kuchen genießen möchten, bieten die „krautkreise“ von April bis Oktober ein regelmäßiges Programm und Führungen an. www.krautkreise.de

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Der Schleier um unsere Lebensmittel

Der Schleier um unsere Lebensmittel
»Die Kennzeichnung zählt zu den legalen Schlupflöchern unserer Lebensmittelindustrie.«
Foto: Pixabay

Es scheint so simpel: Wir wollen wissen, wo unser Essen herkommt und wer es gemacht hat. Ursula Hudson über die Diskrepanz zwischen diesem berechtigten Anspruch von Verbraucherinnen und Verbrauchern und der Realität bei der Kennzeichung von Lebensmitteln. Hudson fordert Tansparenz in der Wertschöpfungskette. 

 

Prämierungen für Lebensmittel durch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, kurz DLG, waren für meinen Einkauf noch nie ein verlässliches Qualitätsmerkmal. Mein Misstrauen ihr gegenüber schürt die DLG nicht zuletzt selbst und wurde erst kürzlich mit dem Skandal um die bewusst aus minderwertigen Fleischabfällen, viel Wasser und einer minimalen Menge von Fleisch fabrizierten Wurst bestätigt. War diese Wurst doch von der DLG mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden – so wie viele andere standardisierte Produkte, die mich an der Prüfkompetenz der DLG stark zweifeln lassen.

 

Individuelle, charakteristische, im Sinne von Slow Food »echte« Lebensmittel, wie z.B. die nordhessische Ahlewurst, gehören nicht zu den Produkten, die von der DLG geprüft werden. Meine Skepsis in Bezug auf die Silberauszeichnung macht auf ein Problem aufmerksam, welches nicht nur auf die DLG zutrifft: Die Deklarationspflicht unserer Lebensmittel ist höchst lückenhaft, erlaubt die Irreführung des Verbrauchers und fördert diese geradezu.

 

Transparenz der Wertschöpfungskette

Seit der Vereinsgründung ist die Kennzeichnung von Lebensmitteln, die wir täglich zu uns nehmen, für Slow Food von allerhöchster Bedeutung. Negativbeispiele wie jüngst die doch mit Silber prämierte Wurst lassen das Thema auch in der öffentlichen Wahrnehmung hochkochen.

 

Die Angaben zu verwendeten Zusatzstoffen, Eigenschaften und Herstellungsmethoden auf unseren Lebensmitteln sind weder vollständig noch hinreichend verständlich. Insbesondere bei hochverarbeiteten Lebensmitteln ist die Transparenz über die Wertschöpfungskette nicht gewährleistet. Die Kennzeichnung zählt zu den legalen Schlupflöchern unserer Lebensmittelindustrie, welche die Produzenten mit steigender Anzahl an Verbrauchern, die Zutatenlisten skeptisch gegenüberstehen, zu nutzen wissen.

 

»Clean Label« propagieren Natürlichkeit, wo keine ist

Mit dem »Clean Label« propagieren sie Natürlichkeit, wo keine drin ist, umgehen E-Nummern, verwenden Zutaten, die nicht deklarationspflichtig sind. Beispiele dafür gibt es zu Genüge. Hefeextrakt etwa: Er entfaltet im Produkt die Wirkung eines Geschmacksverstärkers, muss als solcher aber nicht ausgewiesen sein. Und hinter der Kennzeichnung »natürliches Aroma« verbirgt sich die bunte Palette von rund 2.000 Aromastoffen, über deren Rohstoffe und Zusammensetzung Labels keine Rückschlüsse zulassen. Worüber uns die Lebensmittelverpackung hingegen beinahe marktschreierisch aufklärt, ist der Kaloriengehalt sowie der Anteil an Salz, Zucker und Fett.

 

Aus Slow-Food-Perspektive frage ich mich, was uns das derzeitig mangelhafte System der Lebensmittelkennzeichnung bringt? Für uns greift es viel zu kurz, den Fokus auf noch vereinfachtere Nährwertangaben für verpackte und verarbeitete Produkte zu legen. Das dient der Verdummung und Täuschung von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Und die Verschleierung wahrheitsgemäßer, für Mensch, Tier und Umwelt wirklich relevanter Angaben verhindert den Zugang zu notwendigem Wissen, um bessere Entscheidungen für ein anderes Ernährungssystem zu treffen.

 

Lebensmittel mit mehr als fünf Zutaten zurück ins Regal

Was nun? Verzichten wir auf diese Komplexität, halten es wie der amerikanische Food-Philosoph Michael Pollan und stellen ein Lebensmittel mit mehr als fünf Zutaten oder Inhaltsstoffen zurück ins Regal – und achten drauf, dass auch mit »weniger« noch viel Hochverarbeitetes produziert werden kann. Wenn wir selber frische Grundzutaten von ökologisch arbeitenden Landwirten, Lebensmittelhandwerkern und Erzeugern aus der Region zubereiten und bewusst genießen, bräuchten wir weder Ampeln noch Zuckersteuer. Dann ist das Lebensmittel in seinem Ursprung sichtbar und transparent, braucht keine Hilfs- und Zusatzstoffe, die es in der industriellen Fertigung zu sich nimmt.

 

Davon haben wir schon ganz viele Menschen überzeugt, aber eben noch nicht flächendeckend. Bis dahin liegt noch ein weiter Weg vor uns. Deswegen ist Slow Food an einer Lösung innerhalb des bestehenden Systems interessiert, welche Komplexität reduziert, zugleich wirksam an der Transparenzschraube dreht. Unsere Minimalforderung: Die Herkunft der einzelnen Bestandteile sowie die Information, ob das Erzeugnis aus echten oder künstlich, gar gentechnisch hergestellten Inhaltsstoffen besteht, unverschleiert auf dem Warenetikett anzugeben.

 

Wir wollen wissen, wo unser Essen herkommt und wer es gemacht hat

Es muss ein praktikabler Weg gefunden werden, die Zusatzstoffe aller Zutaten aufzuführen. Eine gesetzlich festgeschriebene Haltungskennzeichnung für Nutztiere ist unumgänglich. Transparenz muss auch für verpackungsfreie Lebensmittel wie Brot und Essen in der Gastronomie gelten.

 

Damit wären wir bei der Ur-Forderung von Slow Food: wissen, wo unser Essen herkommt, wer es gemacht hat. Für die Umsetzung brauchen wir einheitliche Richtlinien, politische Entscheidungsträger, die sich nicht wegducken – und eine Orientierung an den Italienern: Diese bringen die EU-Deklarationsregulierung ins Wanken, indem sie künftig kennzeichnen, ob die Inhaltsstoffe in typisch einheimischen Erzeugnissen aus italienischer Produktion stammen oder nicht.

 

Bleiben Sie weiterhin engagiert, kritisch und genussfreudig,
Ihre Ursula Hudson

 

Diese Kolumne stammt aus dem Slow-Food Magazin und wurde am 8.6.2018 im Lifeguide veröffentlicht.

 

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Heimat auf den Teller!

Heimat auf den Teller!
Regionale Lebensmittel - warum das nicht nur uns, sondern auch der Natur schmeckt
Regionales Gemüse, Foto: Cynthia Matuszewski

Ein engagiertes Plädoyer für regionales Obst und Gemüse, für das Warten auf den saisonalen Genuss und für eine Renaissance des heimischen Anbaus. Kommentar von Laurin Oberneder.

 

Sie ist angekommen im Olymp des Essbaren, hat es sich gemütlich gemacht in den Holzkisten der Supermärkte und liegt dort, von warmem Licht bestrahlt, um sich von ihrer langen Reise zu erholen: Die Avocado genießt ihren Ruf als Heilsbringer für Mensch und Natur. Geliebt von Veganer*innen, gepriesen für ihre Vitamine und derart grün, als sei sie der Urschrei der Natur nach mehr Ursprünglichkeit. Ein nachhaltiger Farbtupfer auf dem öde gewordenen Esstisch. Klar kommt das gut an. 2010 wurden knapp 30.000 Tonnen kleiner grüner Helden importiert, 2015 waren es dann bereits 45.000 Tonnen. Das Gewicht von 2.500 Stadtbussen, Tendenz steigend. Hüpft da zurecht das Ökoherz?

 

Sonnanbeter mit Schattenseiten

Nicht ganz. Die Sorte Hass runzelt mangels Stirn lieber die Schale über ihre Weltretterrolle. Mit Hass die Welt zu retten klingt  nicht nur widersprüchlich sondern ist es auch. Avocados brauchen viel Sonne und Wasser. Gerade in trockenen Gebieten muss für ein Kilogramm schon mal mit 1.000 Litern nachgeholfen werden und in meinem Kopf entstehen Bilder von Trockenheit, die Risse in den Boden treibt. Selbst „Bio“ schafft wenig Abhilfe. Vor der Holzkiste lag die Avocado schließlich erst einmal auf LKW-Ladeflächen oder in Flugzeugbäuchen. Im besten Fall aus Spanien, häufig aber aus Afrika oder Südamerika, hat sie einen weiten Weg hinter sich, ehe in Augsburg Guacamole aus ihr wird.

 

Die Nachhaltigkeit bleibt zwischen verdorrten Landstrichen und Abgasdämpfen auf der Strecke. Egal ob Ananas, Mango oder eben Avocado: Hauptsache Bio, Herkunft egal! Das ökologische Siegel scheint jede Entfernung zu rechtfertigen. Und so kugelt die Avocado auch weiterhin in Massen durch die Regale und verkündet scheinbare Nachhaltigkeit. Dabei liegt die Alternative doch direkt vor unserer Haustüre: Regionale Lebensmittel. Ein Plädoyer für die Renaissance des heimischen Anbaus.

 

Was bedeutet Regionalität?

Eine klare Frage eigentlich und doch bringt sie mich in Erklärungsnot. Während meiner Recherche fällt mir auf: Was regional ist und was nicht, darüber gibt es geteilte Meinungen. Aus Augsburger Sicht könnte regional das direkte Umland meinen. Oder gleich ganz Schwaben, Bayern oder sogar Süddeutschland. Eine feste Grenze gibt es nicht. Sie sind gefragt! Sind für Sie Kürbiskerne aus Österreich regional, wenn die Alternative China lautet? Wie ist es mit Gurken aus Baden-Württemberg, statt aus Oberhausen? Sie können für sich jedes Mal eine bewusste Grenze ziehen und damit Regionalität für sich selbst definieren. Ramona Dorner von RutaNatur hilft, damit anzufangen:

 

"Regionaler Konsum, das bedeutet für mich so viel wie möglich aus geringstmöglicher Distanz zu beziehen.“ Ramona Dorner, RutaNatur

 

Konkreter werden können nur Sie selbst. Und genau hier wird es spannend. Wie kann das mit Freude und Leichtigkeit gelingen? Doch zu allererst: Warum überhaupt regional? Worin liegt der Nutzen für uns und unsere Umwelt?

 

Regionale Lebensmittel: Vorfreude wiederentdecken

Denken Sie an Erdbeeren im Frühsommer. In nächster Nähe geerntet, frisch vom Feld, knallrot, saftig und zuckersüß. Ein echtes Erlebnis! Allerdings nur, wenn Sie sich bis Mai oder Juni gedulden, um in die erste wirklich reife Beere beißen zu können. Sie nicht immer haben können, sondern auf ihren natürlichen Erntezeitpunkt zu warten, das ist es, was die Erdbeeren so wertvoll macht. Denselben Effekt merken wir im Frühling, wenn kräftige Sonnenstrahlen unsere Winterstarre brechen. Wenn wir uns vorher nicht durch den Winter gezittert hätten, dann würde die Wärme bei weitem nicht so intensiv auf unserer Haut prickeln. Wechselnde Jahreszeiten prägen uns. Genau wie unsere Pflanzen! Da wird der Biss in die bayrische Beere zu Selbsterfahrung. Massenware, die schon viel zu früh in der Auslage liegt, kann das niemals bieten.

 

"Es gibt Dinge, die sind so gut bei uns, da kann sich nichts anderes mit messen. Ich muss es nur erwarten können bis hier dafür die  Zeit ist.“ Helmut Hengelmann, Kappeneck

 

Bio braucht Regionalität - aber Regionalität braucht auch Bio

Das Beispiel der Avocado zeigt: Bio braucht Regionalität. Aber Regionalität braucht auch Bio. Nur dann kann sie ihr volles Potenzial entfalten. Nur so stärken wir ökologischen Anbau vor Ort. Gleichzeit können wir wiederverwerten, in Kreisläufen denken und der Natur einen Teil zurückgeben. Mit Mist und Kompost können Spargel und Spinat auf dem Feld nebenan gedüngt werden. Ohne lange Transportweg können wir Landschaft und Ressourcen schonen und gleichzeitig CO² sparen.

 

Mehr Unikate, weniger Müll

Regionale Lebensmittel sind eine tolle Möglichkeit, Müll zu vermeiden. Auf kurzer Strecke können Karotten lose im Kofferraum oder Anhänger transportiert werden und wandern unverpackt vom Feld in den Magen. Ein tolles Gefühl, nicht? Und genauso simpel wie notwendig. Allein 40 Prozent der Lebensmittel in Europa erreichen niemals die Ladenregale. Vielmehr wird weniger schönes, aber einwandfreies Obst und Gemüse schon vorher entsorgt. Fast 40 Millionen Tonnen Lebensmittel kommen dadurch EU-weit zusammen. Gut 1,5 Millionen LKWs fahren jährlich Essen vom Feld auf den Müll. Häufig alleine deswegen, weil es eine Beule hat. Zeit, das zu ändern. Am besten, indem Sie direkt beim Erzeuger oder Regionales in Bioläden kaufen. Krumme Rüben retten, heißt Abfall vermeiden.

 

Regionalität schafft Vertrauen

In meiner Kindheit bekamen wir oft Eier aus dem Nachbargarten. Die Hühner waren weitläufig eingezäunt und rannten auf meinem Heimweg immer vergnügt neben mir her, solange es ging. Die Eier von dort schmeckten nach Vertrauen. Weil ich sehen konnte, wie die Hühner gehalten und gefüttert wurden. Weil ich ihren Halter Alfred kannte und mit ihm sprechen konnte. Dieses Vertrauen bietet Regionalität auch heute noch.

 

Wenn zusätzlich ökologische Standards erfüllt werden, können diese in direkter Umgebung besser nachvollzogen und kontrolliert werden, als in Südostasien. Dort müssen wir uns, wollen wir nachhaltig kaufen, auf die vielen verschiedenen Bio-Siegel verlassen. Ein kurzer Plausch mit dem Hühnerhalter schafft oft deutlich mehr Vertrauen, als stundenlange Siegelkunde im Internet. Eine Qualität, die trotz Holzkisten-Avocados und Tracking-Codes im Supermarkt schwer zu finden ist.

 

Faire Preise, gute Qualität und Geschichten aus der Heimat

Wo wir schon bei Vertrautheit sind. Kleine  Familienbetriebe produzieren oft schon jahrzehntelang im selben Bereich. Diese Erfahrung sorgt für Qualität. Doch nicht nur das. Sie stellt auch eine Möglichkeit dar, die eigene Heimat näher kennenzulernen. Schon bringen Sie nicht nur Tomaten und Feldsalat, sondern gleich noch ein neues Rezept oder eine interessante Anekdote vom Einkaufen mit nach Hause.

 

Der Landwirt um die Ecke profitiert davon in gleichem Maß. Unsere bewusste Entscheidung sichert ihm Arbeit und einen fairen Preis. Ihr Geld landet bei Menschen in ihrer Region, die einen nachhaltigen Beitrag für Mensch und Umwelt leisten. Den Weg über den Zwischenhändler, oftmals geprägt von Preisdiktat und Überproduktion, ersparen wir dem Landwirt und uns selbst.

 

Und wie? Einfach machen!

Ausreichend Argumente für regionale Lebensmittel sind also vorhanden. Aber wie holen Sie sich mehr davon in ihr Leben? Eines vorneweg: Regionaler Konsum bedeutet zwar hier und da eine bewusste Einschränkung, die Ernährung wird jedoch nicht zwangsläufig langweiliger. Im Gegenteil. Wenn Sie erst einmal aus der Monotonie der Supermärkte ausgebrochen sind, werden Sie zahlreiche Alternativen zu vermeintlich unersetzlichen Produkten aus der Ferne entdecken.

 

Wer bewusst und mit Neugierde einkaufen geht, lernt die heimische Vielfalt schnell zu schätzen. Machen Sie zum Beispiel Kohl zu Ihrem neuen Superfood. Der ist so vielseitig und gesund wie Avocados und leidet zu Unrecht unter seinem schlechten Ruf als schwer verdauliches Alte-Leute-Essen. Mit der richtigen Zubereitung ist Wirsing, Rosen -oder Grünkohl gerade im Winter ein leckerer und nachhaltiger Ersatz zum Weltreisegemüse. Und machen Sie einen Schritt nach dem anderen. Es geht nicht darum, ihr Leben komplett umzukrempeln. Viele Wege führen zum heimischen Anbau!

 

Finden Sie Kompromisse und lassen Sie Regionalität in Ihr Leben

Regionalität macht nicht immer Sinn. Es gibt Ausnahmen: Äpfel, die im Winter aus Neuseeland importiert werden haben tatsächlich weniger CO² verbraucht, als jene aus Lagerhaltung und heimischem Anbau. Gerade deshalb auch mein Tipp: Finden Sie für sich den geeigneten Mittelweg. Worauf können Sie verzichten? Und worauf nicht? Wenn Sie Bananen lieben, dann seien Sie nicht zu streng mit sich selbst.

 

Regionalität ist ein wichtiger, aber nicht der einzige Baustein von nachhaltigem Konsum. Dann eben ökologische angebaute Bananen und faire Löhne in anderen Regionen. Damit das Potential jeder Landschaft optimal genutzt werden kann. Und zwar für Mensch UND Natur. Überregionale Regionalität also. Damit wir nicht nur vor Ort sondern auch in anderen Regionen Positives bewirken.

 

"Das was andere Länder können, sollen sie ruhig weiter machen, wenn wir nur das abdecken, was wir schon gekonnt haben und immer noch können, dann ist schon sehr viel gewonnen.“ Herrmann Wiedemann, SoLaWi Augsburg

 

Fangen Sie an, es lohnt sich

Heimische Lebensmittel, vor allem jene aus biologischem Anbau, sind eine Investition in die Zukunft der eigenen Region. Wir unterstützen Menschen in unserer Umgebung, schaffen nachhaltiges Vertrauen in unübersichtlichen Zeiten und profitieren als Gemeinschaft. Wir stärken ländliche Gebiete und Menschen, die sich Bio noch nicht leisten können. Regionalität hat das Potential die Vielfalt unserer Landschaft wieder ans Licht zu bringen und bietet uns schon heute Abwechslung und Genuss. Hand in Hand mit anderen nachhaltigen Wahlmöglichkeiten kann jeder hier etwas beitragen. Einen Versuch ist es wert, oder nicht? Denn was die Avocado kann, das kann unser heimisches Gemüse schon lange!

 

"Wenn jeder in seinem Radius schaut, dass alles in Ordnung ist, dann gibt’s bald schon einen nachhaltigen Flächenbrand. Quasi ein Schneeballsystem im positiven Sinne.“ Helmut Hengelmann, Kappeneck

 

 

Lust auf saisonalen Genuss?

Hier eine kleine Auswahl von Lifeguide-Orten, wo Sie entweder selbst Ihr Gemüse anbauen können, oder regionales Obst und Gemüse kaufen können. Ansonsten einfach noch ein bisschen im Lifeguide stöbern. Denn natürlich sind auch der Stadtmarkt und alle Stadtteilmärkte zu empfehlen.

Carotte 

GemüseSelbstErnte

Kraut und Rüben

Lokalhelden

Marktschwärmerei

Mutter Erde

Rollende Gemüsekiste

rutaNatur

Solawi-Treff

Sonnenäcker

Unser Land

 

Wie können Wissenschaft und Gesellschaft voneinander profitieren?

Dieser Artikel entstand im Rahmen des ersten Lifeguide-Seminares an der Universität Augsburg, das unsere Redakteurinnen Cynthia Matuszewski und Sylvia Schaab im Wintersemester 2017/ 2018 im Fachbereich Geographie anboten.

 

Die Kernfrage lautete: Wie können Wissenschaft und Gesellschaft voneinander profitieren? Indem sie so oft wie möglich miteinander sprechen und sich austauschen. Indem also beispielsweise junge Wissenschaftler*innen in allgemein verständlicher Sprache von ihren Forschungsprojekten, ihren Forschungsfragen oder ihren Zukunftsmodellen berichten. Im Laufe des Seminars wurde über Verständlichkeit gesprochen, über Recherche, Gegenrecherche, Überschriften, Teaser, Fotos und vieles mehr. „Das war eine inspirierende Zeit für uns von der Lifeguide-Redaktion mit sehr engagierten Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Geographie. Es hat Spaß gemacht,  mit ihnen in einer Uni-Redaktion zusammenzuarbeiten!“, berichten Cynthia Matuszewski und Sylvia Schaab. Am Ende dieser vielversprechenden Zusammenarbeit lagen dem Lifeguide im Februar 2018 insgesamt 11 neue Artikel vor. Sie werden im Laufe des Jahres 2018 veröffentlicht. Wir freuen uns darauf.

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