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Augsburg kocht - Portraits, Interviews, Rezepte

Buchtipp: Augsburg kocht
Buchtipp: Ein wunderbares Kochbuch über bekannte und weniger bekannte Augsburger Macherinnen und Macher und ihre Lieblingsrezepte.
Tolles Kochbuch aus Augsburg: Augsburg kocht. Foto: Cynthia Matuszewski

In Augsburg gibt es viele engagierte Menschen, nachhaltige Projekte und interessante Initiativen, die zeigen, dass man etwas bewegen kann. Roswitha Kugelmann und Ann-Kathrin Glania-Bunea von Sozialkaufhaus „Contact“ stellen sie in ihrem Kochbuch mit ihren Lieblingsrezepten und ihrer Arbeit vor. Wir vom Lifeguide freuen uns, dass wir mit unseren Champignon-Knödeln in Rieslingsauce dabei sind.

 

"Augsburg kocht" lädt die Leserinnen und Leser auf eine besondere Reise durch Augsburg und Umgebung ein: Eine Expedition für Feinschmecker*innen, die Lust macht auf gemeinsames Kochen, Essen und Pläneschmieden. Neben Variationen kulinarischer Klassiker und exotischer Rezepte bietet das 'ziemlich andere' Kochbuch unterhaltsame Gespräche mit den Macherinnen und Machern sozialer, kultureller und nachhaltiger Augsburger Initiativen an und lässt sie erzählen, was sie bewegt anzupacken und mit viel Herzblut ihre Projekte zu stemmen.

 

Mit dabei sind unter anderem Unser Haus e.V., das Kulturcafé Neruda, manomama, die Lokalhelden, das Café Tür an Tür, der Lebensraum Schwabencenter und natürlich auch der Lifeguide Augsburg.

 

Thomas Lecheler machte dabei die hervorragenden Portraitaufnahmen, Eda Zeh lieferte die sehr ansprechenden Foodfotos, die zum Nachkochen animieren.

 

Ein rundum ästhetisches und kulinarisches Highlight, das sich nicht nur als Weihnachtsgeschenk eignet. Erhältlich im örtlichen Buchhandel oder im Sozialkaufhaus Contact in Haunstetten. Das Buch ist im Augsburger Wißner Verlag erschienen und kostet nur 18,90 Euro. Von einem Kauf des Buches im Sozialkaufhaus Contact profitieren die Macherinnen und Macher am meisten.

 

Erstveröffentlichung dieses Artikels: 9.12.2016

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Rezept: Burrito Bowl

Rezept: Burrito Bowl
Das Auge isst mit bei dieser sommerlich bunten Variante einer Burrito Bowl nach dem Rezept der rollenden Gemüsekiste. Und so lecker wie sie aussieht - ist sie auch. Versucht es selbst!
Burrito Bowl nach einem Rezept der rollenden Gemüsekiste, Bild von Oekokiste.ev

Leicht und lecker - die Burrito Bowl 

 

Diese Tex-Mex Variante einer Buddha Bowl ist nicht nur lecker, sondern auch ein Augenschmaus. Ihr könnt sie euren Gästen servieren, in einer Schüssel verrührt zum Grillabend, füllt sie in Taco-Shells oder Wraps oder bereitet sie euch als Meal- Prep vor. Alles ist möglich!

 

Zutaten

 

150 g Langkorn-Reis (weiß oder Vollkorn)
1 Mini Romana-Salat (oder anderer Salat)
180 g Cherrytomaten
80 g Lauchzwiebeln oder Frühlingszwiebeln
100 g Kidneybohnen(abgetropft)
100 g Mais (abgetropft)
300 g Paprika rot und gelb gemischt
150 g Zucchini
1 Avocado
1 Becher Schmand
Limette (ca. 140 g)
1/2 Bund Petersilie oder Koriander
2 Bratpaprika oder Chilischote grün oder rot
1 Tüte Maischips


Zutaten aus dem Vorrat

 

1 EL Öl zum Braten
Salz, Pfeffer, etwas Zucker
1 Knoblauchzehe
1 EL Olivenöl

 

 

Zubereitung


1. Reis nach Packungsbeilage zubereiten und abkühlen lassen.


2. Inzwischen den Salat putzen und in Streifen schneiden, die Tomaten halbieren oder würfeln, die Zwiebeln würfeln oder in feine Ringe schneiden.


3. Die Bohnen und den Mais abspülen und abtropfen lassen.


4. Die Paprika und die Zucchini in Streifen schneiden und in einer Pfanne getrennt voneinander in etwas Öl ein paar Minuten leicht anbräunen. Bratpaprika in Ringe schneiden und ebenfalls kurz anbräunen. Jeweils salzen und pfeffern.


5. Die Limette halbieren und eine Hälfte auspressen. Die Avocado ebenfalls halbieren, Stein und Schale entfernen, Fruchtfleisch in dünne Scheiben schneiden und mit etwas Limettensaft beträufeln. Petersilie kleinhacken.


6. Schmand mit restlichem Limettensaft, Salz und Pfeffer, etwas Zucker und einer gepressten Zehe Knoblauch cremig rühren.


7. Nun die Burrito Bowl in breiten Schüsseln oder Schalen zusammenstellen: Zuerst etwas Reis in ein Achtel jeder Schüssel geben. Dann alle anderen Zutaten getrennt voneinander daneben verteilen. Zwiebeln und Bratpaprika können auch darüber gestreut werden.


8. Mit Schmand, Limettenscheiben und Petersilie garnieren. Olivenöl drüberträufeln. Mit Maischips servieren.

 

Tipp

Bei Bowls dürft ihr kreativ sein. Bereitet ihr das Rezept z.B. als Meal Prep oder Salat vor, sollten die Zwiebeln erst kurz vorm Servieren untergerührt werden. Dazu schmecken Hackfleisch (auch vegetarisch), Falafel-Bällchen oder Hähnchenbrust-Streifen.

 

Kalorien und Co.

  • Für 3 Portionen
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten
  •  

Pro 100 g:

 

  • 2262 kJ / 514 kcal
  • F: 15 g, davon 2 g gesättigte Fettsäuren
  • K: 44 g, davon 9 g Zucker
  • E: 14 g, Salz: 1,3 g

 

 

 

 

REZEPT: DIE ROLLENDE GEMÜSEKISTE

 

Vielen Dank an die rollende Gemüsekiste, die uns dieses Rezept zur Verfügung gestellt hat. Die Rollende Gemüsekiste ist ein Lieferservice für Bio-Produkte im Raum Augsburg und Bayerisch-Schwaben. Praktisch: In einer fertigen Rezeptkiste bekommt ihr alle Zutaten für dieses Rezept nach Hause geliefert! Noch mehr Rezepte und Produkte für ein nachhaltiges Leben findet ihr auf der Seite der rollenden Gemüsekiste: www.rollende-gemuesekiste.de

 

 

 

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Rezept: Schoko-Pancakes mit Orangen

Rezept: Schoko-Pancakes mit Orangen
Diese Schoko-Pancakes nach dem Rezept der Rollenden Gemüsekiste werden mit karamellisierten Orangen gekrönt.
Schoko-Pancakes mit Orangen, Foto: Oekokiste e.V.

Eine Symphonie aus Süß und Fruchtig

 

Wer mag sie nicht? Fluffige Pancakes, diesmal in der Schoko-Variante, mit einem Topping aus karamellisierten Orangenscheiben und mit Zimtaroma … ein Traum!

 

Zutaten

 

125 g Mehl
1 1/2 TL Backpulver
3 gehäufte EL Kakaopulver
1 sehr reife Banane püriert
200 ml Sojamilch oder Mandelmilch
6 Saftorangen
1 Tafel Schokolade (100 g)
2 TL Rapsöl (alternativ Erdnussöl, Kokosöl, vegane Butter oder Mandel- bzw. Nussmus)
1 EL Agavendicksaft (alternativ Ahornsirup oder Honig)
3 EL Zucker
50 ml Wasser
½ Zimtstange
Öl oder Butter zum Braten

 

Zubereitung 

 

1. Von 4 Orangen mit einem Messer die Schale mit der weißen Haut rundherum abschneiden. Orangen in Scheiben schneiden, Saft dabei auffangen. Restliche Orangen auspressen. Zucker in einer Pfanne karamellisieren. Wasser und Orangensaft in einem separaten Topf zum Köcheln bringen, Zimtstange dazu geben und das Ganze vorsichtig unter Rühren zum karamellisierten Zucker geben. Ca. 6 min. köcheln lassen. Flüssigkeit über die Orangenscheiben gießen, ziehen lassen. Etwas Orangenschale würfeln und mit karamellisieren lassen. Für das Topping Zesten von der Schale abreißen oder Orangenschale reiben.

 

2. In der Zwischenzeit Mehl, Kakaopulver und Backpulver in eine Rührschüssel geben und mit einem Schneebesen vermengen. Anschließend beiseite stellen. Die Banane mit einer Gabel zerdrücken. Zusammen mit der Milch, dem Öl und dem Agavendicksaft in einen Messbecher geben und gut verrühren. Die Mehlmischung hinzugeben und alles kurz zu einem Teig verrühren (je nach Bedarf kann man noch mehr Süße hinzugeben oder etwas mehr Flüssigkeit zum Verdünnen).

 

3. Pro Pfannkuchen ca. 2 EL Teig in die Pfanne geben und solange braten, bis sich Bläschen auf der Oberfläche bilden, das dauert etwa 3 Minuten. Wenden und die andere Seite ausbacken. Anschließend die im Wasserbad geschmolzene Schokolade über die Pancakes träufeln, mit den Orangen servieren und genießen.

 

TIPP

 

Dazu passt auch Vanilleeis oder Schokoladeneis. Zusätzlich zum Zimt kann man auch Kardamom dazugeben. Pistazienkerne, gehackt über die Pancakes gestreut, machen die Pancakes noch etwas orientalischer. Auch Kokosraspeln passen wunderbar!

 

KALORIEN UND CO.


Für 9 Pancakes

  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten

 

Pro 100 g

 

  • 2961 kJ / 707 kcal
  • F: 28 g, davon 18 g gesättigte Fettsäuren
  • K: 79 g davon 9 g Zucker, E: 22 g, Salz: 1,2 g

 

Rezept: Die rollende Gemüsekiste

 

Vielen Dank an die rollende Gemüsekiste , die uns dieses Rezept zur Verfügung gestellt hat. Die rollende Gemüsekiste ist ein Lieferservice für Bio-Produkte im Raum Augsburg und Bayerisch-Schwaben. Praktisch: In einer fertigen Rezeptkiste bekommt ihr alle Zutaten für dieses Rezept nach Hause geliefert! Noch mehr Rezepte und Produkte für ein nachhaltiges Leben findet ihr auf der Seite der rollenden Gemüsekiste: www.rollende-gemuesekiste.de.

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Kalender: Wildkräuter für jeden Monat

Regionale Wildkräuter - Kalender für Familien
Ihr habt noch keinen Kalender für 2024? Dann haben wir eine Idee für euch! Ein Familienkalender mit vielen Tipps zu Wildkräutern.
Gute Idee der Woche

Wildkräuter können vielfältig genutzt werden

 

Ob als Tee, würziges Pesto, Smoothie oder zarte Gemüsebeilage – Kräuter können vielfältig genutzt werden. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Pflanzenstoffen und haben heilsame Wirkungen. Brennnesseln, Löwenzahn oder Giersch sind noch die bekanntesten, doch es gibt noch viele mehr. Der Kalender hilft, sie kennen und nutzen zu lernen.

 

Gemeinsam mit der Kommunikationsdesignerin Alina Mirwald hat Markus Siefer ein buntes Potpourri an Wildkräutern in einen Kalender gepackt. Seit vielen Jahren ist der Kulturwissenschaftler bereits in Sachen Kräutern unterwegs. Am Umweltzentrum in Kreppen bietet er regelmäßig Kräuterführungen an und weiß vieles über die wilden schmackhaften Gewächse zu berichten.

 

Irgendwann hat er dann angfangen, die verschiedene Pflanzen zu photographieren und Steckbriefe über die jeweilige Pflanze zu erstellen. Daraus ist die Idee mit den Familienkalender entstanden, der bereits im dritten Jahr erscheint.

 

Für 18 Euro könnt ihr ihn direkt bei direkt bei Markus Siefer kaufen. Info unter 0157-31145800 oder wildpflanze@posteo.de

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Wildkräuter für jeden Monat

Wildkräuter Kalender
Das schöne an Kräutern: Sie können als Tee, würziges Pesto, Smoothie oder zarte Gemüsebeilage genutzt werden: Ein Familienkalender mit vielen Infos.
Kräuterkalender mit Löwenzahn von Markus Siefer

Viele Kräuter sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Pflanzenstoffen und haben heilsame Wirkungen. Brennnesseln, Löwenzahn oder Giersch sind noch die bekanntesten, doch es gibt noch viele mehr. Der Kalender hilft, sie kennen und nutzen zu lernen.

 

Gemeinsam mit der Kommunikationsdesignerin Alina Mirwald hat Markus Siefer nun ein buntes Potpourri an Wildkräutern in einen Kalender gepackt. Seit mehr als fünf Jahren ist der Kulturwissenschaftler schon in Sachen Kräutern unterwegs. Am Umweltzentrum in Kreppen bietet er regelmäßig Kräuterführungen an und weiß vieles über die wilden schmackhaften Gewächse zu berichten. Irgendwann hat er dann angfangen, die verschiedene Pflanzen zu photographieren und Steckbriefe über die jeweilige Pflanze zu erstellen. Daraus ist dann der Familienkalender für 2022 entstanden, der jezt für 15 Euro zu kaufen ist.

 

Zu kaufen gibt es den Kalender bei SBG Copy im Univeriertel, Salomon-Idler Straße 24F
Mehr Infos bei Markus Siefer: 0157-31145800 oder wildpflanze@posteo.de

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Rezept: Brokkolisalat mit Tomaten und Oliven

Rezept: Brokkolisalat mit Tomaten und Oliven
David kocht: Sommerlicher Brokkolisalat mit Tomaten und Oliven vom Café Dreizehn
Brokkolisalat, Rezept, Café dreizehn, Augsburg, Foto David Blättner

In meiner Rezeptserie koche ich für euch die Lieblingsrezepte unserer Augsburger Kochprofis aus dem Lifeguide nach. Dabei bekommt jedes Rezept eine Einschätzung zu Dauer, Preis und Schwierigkeit. Mit Fotos von den köstlichen Gerichten will ich euch Lust aufs Selber-Kochen machen. Denn regional oder vegan zu kochen, macht nicht nur Spaß, sondern ist auch leicht und lecker!

 

Das Sommer-Rezept kommt vom Cafe Dreizehn

 

Genauer gesagt von Steffi, einer der beiden offenen und kreativen Inhaberinnen vom Café Dreizehn. Mit dem gemütlichen kleinen Café mitten in der Altstadt von Augsburg, haben sich Stefanie Rajkay und Christina Ostermayr ihren Traum verwirklicht.

 

Das DREIZEHN steht für

  • leckere, vegane und ausgewogene, möglichst nachhaltige Küche
  • ein offenes, buntes, fröhlich-freundliches Miteinander
  • eine umsichtige, bedachte Wirtschaftsweise

Steffis Lieblingszutat ist: Die Kartoffel. Generell ist Steffi für das vegane Kochen die gute Qualität der Zutaten besonders wichtig. Denn:

Karotte ist definitiv nicht gleich Karotte - gutes Gemüse macht schon die halbe Kochkunst.“

Steffis Einkaufstipps in Augsburg: Für regionale Zutaten die Lokalhelden, für unverpacktes Einkaufen rutaNatur.

 

Sommerlicher Brokkolisalat mit getrockneten Tomaten und Oliven

Schwierigkeit: leicht

Dauer: 20-25 min

Kosten: 3-4 Euro.

Diesmal habe ich beim Biosupermarkt Basic eingekauft. Insgesamt haben die Zutaten ungefähr 6 Euro gekostet, reichen aber für viel mehr als 2 Portionen.

 

Zutaten für 2 Portionen als Beilage:

  • 1  Brokkoli, klein (200g)
  • 3 EL  Olivenöl (30g)
  • 8  Oliven (30g)
  • 40g  getrocknete Tomaten (in Öl)
  • 1 EL  Weißweinessig (10g)
  • ½ TL  Senf (4g)
  • ½ TL  Salz (4g)
  • Pfeffer, frisch gemahlen
     

Passt auch gut: geröstete Walnuss- oder Pinienkerne

 

Brokkoli putzen, in kleine Röschen teilen, den Strunk schälen und in dünne Scheiben schneiden. In 1 EL des Olivenöls 1–2 Minuten andünsten, 50ml Wasser dazugeben und bissfest garen.
 

Oliven und Tomaten in kleine Stücke schneiden und zum Brokkoli geben.
 

Restliches Olivenöl, Essig, Senf, Salz und Pfeffer vermischen, über den Salat gießen und vorsichtig durchmischen. Gegebenenfalls eine halbe Stunde durchziehen lassen und vor dem Servieren nochmals durchmischen und abschmecken.

 

Praktischer Tipp: Das Wasser, mit dem der Brokkoli angedünstet wurde, gerne in das Dressing mit hineingeben.

 

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Rica Friedls Lieblingsrezept

Rica Friedls Lieblingsrezept
David kocht: Aromatisiertes Bio-Pfeffersteak mit Röstkartoffeln, vom Bio-Restaurant Bayerischer Wirt in Augsburg
Bio-Hotel Bayerischer Wirt, Augsburg, Foto: David Blättner

In dieser Serie koche ich - David - die Rezepte von lokalen Köchinnen und Köchen nach und dokumentiere das mit Fotos. Dabei stelle ich immer mehr fest, dass Kochen ohne schlechtes Gewissen viel leichter ist als gedacht. Die Profis aus dem Lifeguide zeigen euch wie es geht. Jedes Rezept bekommt eine Einschätzung zu Koch-Dauer, Preis und Schwierigkeitsgrad. Ich hoffe ihr habt genauso viel Appetit wie ich!

 

Rezept vom Bio Hotel Bayerischer Wirt in Lechhausen

Wer im Bio Hotel Bayrischer Wirt übernachtet, hat sich nicht nur für das einzige Bio-Hotel Augsburgs entschieden, sondern hat auch die Möglichkeit in einem 100% zertifiziertem Bio-Restaurant zu schlemmen. In Handwerksarbeit werden dort bevorzugt regionale und saisonale Gerichte gezaubert. Dabei zählen die nachvollziehbare Herkunft und die beste Bio-Qualität der Produkte. Dafür ist der Bayerische Wirt bekannt und sogar ausgezeichnet, nämlich als Biolandpartner mit Gold-Zertifizierung. Rica Friedl ist die sympathische Geschäftsführerin des Bio Hotels Bayerischer Wirt. Sie hat unser Rezept ausgesucht.

Wichtig ist für uns, dass alle an einem Tisch, jeder nach seinem Geschmack das passende Gericht findet, ob vegetarisch, vegan, Fisch oder Fleisch.“ 

 

Rica Friedl, Geschäftsführerin vom Bio-Hotel Bayerischer Hof

Am liebsten kocht Rica mit... ätherischen Ölen,  „weil sie das Aroma besonders unterstützen und hervorbringen.“

 

Ricas besonderer Tipp:  Der langjährige Lieferant des Bayerischen Wirts ist der Pfänder-Hof aus Schwabmünchen.

 

Aromatisiertes Bio-Pfeffersteak mit Röstkartoffeln

 

Schwierigkeit: Fortgeschritten

Dauer: ca. 45 min – 1 Stunde
Kosten: ca. 11 €. Ich habe Bio-Kartoffeln aus dem Supermarkt gekauft und das Bio-Fleisch beim Metzger Hübl in Göggingen.
Extra Tipp: Wem das Fleisch zu teuer ist, der kann auch etwas weniger Fleisch verwenden und es dann nach dem Anbraten in Streifen schneiden. So reichen auch 300 Gramm gut für zwei Portionen.
 

Zutaten für eine Portion:


Für die Röstkartoffeln:

400g Kartoffeln
15g Kristallsalz, Pfeffer, ½ Teelöffel Muskat

 

Für das Pfeffersteak:

300g (Bio-)Rindersteak
1 Rote Zwiebel
100 ml Olivenöl
2 Knoblauchzehen, 1 Chilischote, Etwas Pfeffer-Öl , ½ TL Honig, Kräuter nach Belieben

 

Zuerst das Pfefferaroma: Dafür das Olivenöl, Pfeffer-Öl (wer kein Pfeffer-Öl hat, kann auch groben Pfeffer im Olivenöl ziehen lassen), Chili, Knoblauch und Honig vermischen und das Fleisch darin einlegen. Das Fleisch während dem Schälen und Kochen der Kartoffeln im Kühlschrank ziehen lassen. Damit das Fleisch seinen Geschmack entwickelt, sollte es mindestens eine Stunde bis maximal einen Tag ruhen, denn je länger das Fleisch zieht, desto aromatischer wird es.  
Tipp: Das Fleisch gegebenenfalls erst nach dem Anbraten mit Salz würzen. So bleibt es saftiger!

 

Dann die Kartoffeln: Die Kartoffeln waschen, schälen und eine halbe Stunde kochen. Danach entweder als Taler oder in Würfeln kurz anbraten und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.


Die Rote Zwiebel schälen andünsten und am Teller platzieren.

 

Das jetzt wunderbar aromatische Steak kommt zum Schluss. Die Pfanne mit ordentlich Öl gut vorheizen und das Fleisch 2 (blutig) - 5 (medium) Minuten auf jeder Seite anbraten. Dann auf dem Teller anrichten.

 

Guten Appetit!

 

 

 

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Umweltfreundlich einkaufen und kochen für Viele

Umweltfreundlich einkaufen und kochen für Viele
Augsburger Pfadfinderinnen geben den "Leitfaden Pfadfinderküche – Umweltverträglich einkaufen und kochen" heraus
Foto DPSG Augsburg, kochen, einkaufen, bio, saisonal, regional

Sechs junge, umweltbewusste Frauen haben mit viel Elan und Herzblut eine richtig gute Idee umgesetzt. Ihre Kernfrage lautete: Wie kann ich für große Veranstaltungen umweltverträglich einkaufen und kochen? Dass die jungen Frauen Mitglieder des Arbeitskreis Internationale Gerechtigkeit (AKiG) der Pfadfinder*innen der DPSG Augsburg sind und jahrelange Erfahrungen mit Gruppen haben, kam ihnen und dem Buch zugute. Pragmatisch, wie Pfadfinder*innen sind, heißt ihr Buch „Leitfaden Pfadfinderküche – Umweltverträglich einkaufen und kochen“.

Mit zahlreichen gut gestalteten Tabellen und Info-Blöcken informieren die sechs Autorinnen nicht nur über die Basics in Sachen regional-bio-saisonal, sondern geben gezielt Antworten auf ganz praktische Fragen, wie zum Beispiel die „Essmengen eines Durchschnittessers pro Mahlzeit“ oder die Berechnung des Budgets. Darüber hinaus stellen sie auch unbequeme Fragen, die besonders bei Großeinkäufen für Veranstaltungen mit vielen Esser*innen gern einmal ignoriert werden. Was ist beispielsweise problematisch an Palmöl oder welche Konzerne stecken hinter welchen Produkten?

Oft fehlt uns doch eindeutiges, einfach umsetzbares Wissen und hindert uns daran, etwas in unserem Einkaufs- und Konsumverhalten zu verändern. Es ist ermüdend, sich durch das Internet mit den vielen Fragen und noch mehr Antworten und Tipps zu wühlen. Mit unserem Kochleitfaden wollen wir, der AKiG, alle Kochbegeisterten dabei unterstützen, ihre Küche nachhaltiger werden zu lassen.“ Autorinnen-Team des Arbeitskreise Internationale Gerechtigkeit, DPSG Diözesanverband Augsburg.

Lebensmittel und Ressourcen sparsam kalkulieren

In dem Kochleitfaden Pfadfinderküche erfahren die Leser*innen, weshalb und wie man am besten regional, saisonal und fair einkaufen sollte. Darüber hinaus erklären einfache Tabellen und Zeichnungen, wie man Mengen für größere Veranstaltungen kalkuliert und wie Vorräte am sinnvollsten gelagert und aufbewahrt werden können. Müllvermeidung und richtige Mülltrennung werden genauso angesprochen, wie ein kleiner Exkurs in das stromsparende Kochen und ressourcenschonende Spülen.


Überblick im Etikettendschungel

Außerdem verhilft der Kochleitfaden zu mehr Durchblick im wirklich komplizierten Siegel- und Etikettendschungel für biologische und fair gehandelte Produkte. Auch die kritische Auseinandersetzung mit Lebensmittelgroßkonzernen wird angesprochen und am Beispiel des Coca-Cola-Boykotts der Pfadfinder*innen mit den Verbänden des BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) veranschaulicht.


Thema Fleisch und Tierwohl

Natürlich spricht das Kochbuch der Pfadfinderinnen auch das sensible Thema des Fleischkonsums und der tierischen Produkte an und macht Mut, auch an diesem Menüpunkt etwas zu verändern.


Alles auf einen Blick: Checkliste am Schluss

Und wer nicht immer alle Seiten durchlesen will oder schon die meisten Details kennt, erhält auf der letzten Seite noch einmal eine Checkliste mit den zehn Schritten zur nachhaltigen Pfadfinder-Küche, quasi zum Aushängen in der Küche vor Ort.

Unsere Leserinnen und Leser wagen einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, denn beim Essen hört der Spaß bekanntlich auf. Doch je mehr wir gemeinsam kritisch hinterfragen, umso eher kann ein Wandel stattfinden." Autorinnen-Team des Arbeitskreise Internationale Gerechtigkeit, DPSG Diözesanverband Augsburg.

Und zu diesem Wandel tragen die Autorinnen bei. Man merkt, dass sie sowohl gutes Essen als auch ihre (Um)welt lieben. Und sie werden ihrem Credo als Pfadfinder*innen gerecht, „die Welt ein Stück besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben“.

 

INFO: Ansichtsexemplare des „Leitfadens Pfadfinderküche – Umweltverträglich einkaufen und kochen“ liegen im DPSG Büro am Kitzenmarkt 20 und in der Geschäftsstelle beim Stadtjugendring aus. Der Kochleitfaden kann gegen eine Spende im DPSG Büro erworben werden.

Die Autorinnen stellen sich vor:
Wir sind eine Gruppe von sechs motivierten Pfadfinder*innen aus der Diözese Augsburg, die sich aktiv und auf viele verschiedene Weisen mit Themen der internationalen Gerechtigkeit auseinandersetzt. Dabei verstehen wir uns als Ansprechpartnerinnen, um unsere Mitmenschen über Themengebiete wie Menschenwürde, Menschenrechte, Migrationsproblematik, Kinderarbeit und Kinderrechte, Fairer Handel und das große Thema Nachhaltigkeit im Allgemeinen zu informieren. Wir unterstützen die Initiative Lieferkettengesetz, da wir der Meinung sind, dass Unternehmen dafür verantwortlich sind, dass die Menschen- und Arbeitsrechte innerhalb ihrer gesamten Lieferkette eingehalten werden sollten.

 

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pm/cm

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Monas Lieblingsrezept

Monas Lieblingsrezept
David kocht: Wärmende und stärkende Gemüsesuppe von den Lokalhelden aus dem Bismarckviertel in Augsburg
Suppe, Lokalhelden, Augsburg, Foto: David Blättner

Regionales, veganes oder plastikfreies Kochen ist viel leichter als Ihr denkt! Im Rahmen der Rezeptserie "David kocht" will ich euch die nachhaltigen Lieblingsrezepte unserer Lifeguide-Profis vorstellen. Da ich gerne koche und fotografiere habe ich beschlossen, die Rezepte nachzukochen und das mit Fotos zu dokumentieren. Jedes Rezept bekommt eine Einschätzung zu Koch-Dauer, Preis und Schwierigkeitsgrad. Ich hoffe ihr habt genauso viel Appetit wie ich!

Unser erstes Rezept kommt von den Lokalhelden im Bismarckviertel

Die Lokalhelden sind ein wunderbarer Lebensmittelladen und ein Restaurant für alle, die ökologische, vegetarische und regionale Produkte kaufen oder im hauseigenen Lokal genießen wollen. Unser Rezept kommt von Mona Ridder. Mona hat die Lokalhelden gegründet.

Am liebsten kocht Mona mit ... ganz normalem Gemüse, zum Beispiel mit Karotten oder Kartoffeln. „Denn es ist immer wieder erstaunlich, wie viel man daraus machen kann!“

Ich empfehle direktes Einkaufen beim Hofladen, wie dem Pfänder-Hof. Fast jeder Biobauernhof hat einen Hofladen, die Wege sind am kürzesten und die Qualität am besten. Wer dafür keine Zeit hat, kann die Bauernstände am Stadtmarkt oder die rollende Gemüsekiste nutzen.“  Mona Ridder, Lokalhelden Augsburg.

Monas Lieblingsläden in Augsburg sind: Das Café dreizehn, Glore Fashion und Ruta Natur.

 

Wärmende und stärkende Suppe aus saisonalem Lieblingsgemüse

Schwierigkeit: Leicht
Dauer: ca. eine halbe Stunde
Kosten: Unter 5 Euro. Eingekauft habe ich beim regionalen Obst und Gemüse Laden Kraut und Rüben. Alles in allem haben die Zutaten ungefähr fünf Euro gekostet, reichen aber für viel mehr als 2 Portionen.

Zutaten für 2 Portionen:

1/2 Zwiebel
1/2 Knoblauchzehe
2 EL Pflanzenöl
2 Kartoffeln mehlig
400g Gemüse nach Wahl (z.B. Kürbis, Karotten, Pastinaken, gelbe oder rote Beete, Süßkartoffeln, Pilze, Wirsing, Sellerie, Lauch)
500 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, getrocknete Kräuter

Nach Belieben: ein Schuss Sahne oder Hafer-Cuisine oder Kokosmilch

Zubereitung: Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln und im Öl glasig anschwitzen. Kartoffeln und Gemüse schälen und in grobe Würfel schneiden, zu den Zwiebeln geben und kurz mitschwitzen. Mit Gemüsebrühe angießen und ca. 20 min köcheln lassen (je kleiner das Gemüse geschnitten ist, desto schneller wird es gar). Wenn das Gemüse weich ist, mit dem Pürierstab cremig mixen und mit Gewürzen und ggf. Sahne oder Sahneersatz abschmecken, wer es lieber etwas exotischer mag nimmt Kokosmilch. Sehr schmackhaft und zusätzlich wärmend sind auch ein wenig Chili oder Ingwer.

Praktischer Tipp: Macht etwas mehr Suppe und nehmt sie euch fürs Mittagessen zur Arbeit mit. Kann super in einem ausgespülten Joghurtglas mitgenommen und in der Mikrowelle oder einem Wasserbad erhitzt werden.

Guten Appetit!

 

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Unser kulinarisches Erbe

Unser kulinarisches Erbe
»Werfen wir einen Blick ins 19. Jahrhundert, so findet sich auffallend viel Fleischloses.« Kolumne von Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland
Delikate Vorspeise aus saisonalen Zutaten ohne Fleisch. Foto: Bernadette Wurzinger

Der Duft von herrlich vielfältigem Gebäck wird in den nächsten Wochen vermutlich in die meisten Küchen einziehen. So auch bei mir. Kletzenbrot mit den wunderbaren getrockneten Birnen aus Fatschenbrunn zum Beispiel. Das ist in meiner Heimat, dem Nordrand der Alpen, Tradition. Ein Teig, reich an getrockneten Gaben des Sommers; Birnen, Zwetschgen, Rosinen, die Nüsse des Herbstes kamen dazu und dann die ganz besonderen Spezialitäten wie Zitronat, Orangeat und vielleicht sogar Feigen. Dazu das Mehl aus dem Korn der Umgebung.

 

Aber Eier, die fanden sich in dieser jahreszeitlichen Spezialität nicht. Wie übrigens auch sonst nicht zwangsläufig in traditioneller Weihnachtsbäckerei. Denn Eier gab es nicht mehr oder nur in kleiner Menge im Winter, weil die Hühner zu dieser Zeit kaum noch Eier legen. Vielen ist das gar nicht bekannt, was mich auch zu Beginn der diesjährigen Adventszeit wieder ins Nachdenken über unseren Umgang mit kulinarischen Traditionen bringt. Denn die sind zum einen etwas Wunderbares und Essenzielles, wenn nicht gar Identitätsstiftendes in und für die Slow-Food-Welt. Gehören wir doch zu denjenigen, die sie hochhalten und bewahren möchten. Das sollten wir auch weiterhin und unbedingt tun.

 

Zum anderen bringen sie mich immer wieder ins Grübeln: Was prägt und lenkt unseren Blick für kulinarische Traditionen? Vielleicht lohnt es sich, diesen stärker zu differenzieren und uns zu fragen: Wenn wir über »Küchentraditionen« sprechen, welche meinen wir da eigentlich? Und aus welchen Quellen »speist« sich unser Verständnis und Wissen von Tradition? Was gab es wirklich auf den Tellern und warum? Und in welchem Maße können und wollen wir Traditionen bewahren?

 

Nehmen wir als Beispiel die deutsche Küche. Diese denken wir doch mehrheitlich als traditionell fleischlastig. Nicht zuletzt das Schmökern von vielen Kochbüchern seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spiegelt das wider. Einerseits, weil diese (wie so viele Kochbücher) zumeist eine Aneinanderreihung von Sonn-und Festtagsgerichten sind. Und die waren nun mal, als etwas Besonderes, mit Fleisch. Hinzu kommt, dass Fleisch seit den 1960er-Jahren zunehmend erschwinglich(er) für jedermannwurde. Das schlug sich in den Gerichten nieder. Eintöpfen, die zuvor vegetarisch zubereitet waren, wurde jetzt Wurst zugesetzt. Daraus die Rückschlüsse zu ziehen, dass in »der« deutschen Tradition das tierische Produkt und die Küche tagtäglich uneingeschränkt zusammengehören, sie ohne Fleisch nicht auskäme, wäre ein Irrtum.

 

Werfen wir nämlich einen Blick ins 19. Jahrhundert, so findet sich auffallend viel Fleischloses. Die Verfügbarkeit von tierischen Erzeugnissen war für die meisten schlichtweg nicht gegeben. Fleisch war vor allem etwas Kostbares. Diese Küche folgte ja eng den Jahresrhythmen, auch was die Verfügbarkeit von Fleisch, Milch und Eiern anging. Geschlachtet wurde vorrangig im Herbst; ganzjährig Schwein auf den Tellern wie heute wäre unter diesen Vorzeichen undenkbar gewesen. Selbstredend gehörte es dazu, das ganze Tier und das ganze Lebensmittel zu verwerten. Fleisch und Eier wurden haltbar gemacht, Obst und Gemüse ebenfalls. Es wurde eingekocht und fermentiert. Traditionen, zu denen wir dankenswerterweise wieder zurückfinden, zumindest bei Slow Food.

 

Diese Art der Alltagsküche ist aber den wenigsten noch vertraut und schon gar nicht halten wir sie gebunden zwischen Buchdeckeln in der Hand. Denn ausgerechnet diese Rezepte blieben in den Köpfen jener, die sie zubereiteten. Viele von ihnen wurden mit der Zeit außerdem abgewandelt,
um Fleisch und Wurst ergänzt. Besinnen wir uns hingegen auf ihre Ursprünge zurück, so kann uns diese wertvolle Tradition jetzt und vor allem in nahester Zukunft die Richtung weisen und uns begleiten, auf dem Weg hin zu einer wirklich radikalen Saisonalität und teilweise auch Regionalität und insbesondere zur Reduktion tierischer Erzeugnisse. Wären wir, statt Lust im Fleischarmen zu finden, darauf aus, rein die eher fleischlastigen Traditionen der letzten 50 Jahre zu wahren, so brächte uns das in »Teufels Küche«. Denn die sind vor allem Ergebnis einer unendlichen Verfügbarkeit tierischer Erzeugnisse und eines Preisdumpings. Und mit beidem haben wir nicht nur die natürlichen Grenzen unserer Erde ausgereizt, sondern teils auch die unseres eigenen physischen Körpers. Denn auch die Art, wie wir leben, arbeiten und uns bewegen, ist heute eine andere und fordert uns auf, Traditionen abzuwandeln – zumindest in unserem Alltag.

 

Ich höre nun förmlich das Raunen in den eigenen Reihen, immerhin fordern wir doch »Essen, was man retten will«. Ja, das ist richtig und ungeheuer wichtig. Aber es gilt mehr und mehr, dabei Grenzen einzuhalten (übrigens auch eine Art Tradition, denn früher bestand gar nicht die Möglichkeit, derart über die natürlichen Grenzen hinaus zu leben). Und macht nicht das gute Maß in der Küche erst das gute Gericht und die Freude beim Essen?

 

Bleiben Sie weiterhin engagiert, kritisch und genussfreudig,
Ihre Ursula Hudson

 

Diese Kolumne stammt aus dem Slow-Food Magazin und wurde am 16.12.2019 im Lifeguide veröffentlicht.

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