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Tag der Artenvielfalt im Zoo Augsburg

Tag der Artenvielfalt im Zoo Augsburg

Zoologischer Garten Augsburg
Brehmplatz 1
86161
Augsburg
Zoo Augsburg, Tierliebe, Lemuren, Erdmännchen, Tierpark, Tiergarten, Tiere
Am kommenden Mittwoch ist Tag der Artenvielfalt und der Zoo Augsburg und das Umweltbildungszentrum feiern! Erlebt auf beiden Geländen spannende Vorträge, Spiele, Führungen und ganz wichtig: Artenvielfalt.

Tag der Artenvielfalt

Feiert mit und kommt am kommenden Mittwoch den 22.05.2024 zum Zoo Augsburg! Es erwarten euch umfangreiche Informationen zu Artenvielfalt, Bedrohung und Schutz von Tier- und Pflanzenarten. Während der Zoo an einigen Ständen die von ihnen finanzierten Artenschutzprojekte vorstellt, findet ihr euch externe Aussteller wie zum Beispiel Plumplori e.V. oder BUND Naturschutz. Neben den zahlreichen Informationen könnt ihr bei den Führungen die Tiere aus der Nähe beobachten, oder ihr lasst euch von euren Kindern zu den Bastelaktionen führen! Für jede*n ist etwas dabei.

 

Für die Vogelführung hinter die Kulissen im Vogelrevier um 12.30 Uhr und 14.00 Uhr müsst ihr euch unter zooschule@zoo-augburg.de anmelden. Die Führungen vom Fischereiverband starten um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr beim Lechhaus/Otter und Biber ohne Anmeldung. Weitere Informationen findet ihr online unter www.zoo-augsburg.de

 

Auch die Umweltstation Augsburg feiert und bietet im Umweltbildungszentrum am botanischen Garten eine Reihe an Workshops, Vorträgen und einen Spieletreff an. Das gesamte Programm findet ihr unter www.us-augsburg.de. Oder ihr schaut einfach vor oder nach eurem Zoo-Besuch vorbei! 

 

 

Info

  • Zoologischer Garten Augsburg, Brehmplatz 1, 86161, Augsburg
  • Mittwoch den 22.05.2024
  • 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr 
  • Vogelführung Anmeldung per email an zooschule@zoo-augburg.de
  • Informationsstände, Workshops, Bastelaktionen, Spiele
  • Weitere Informationen unter www.zoo-augsburg.de
  • Weitere Informationen zu Veranstaltungen im Umweltbildungszentrum unter www.us-augsburg.de

 

 

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vhs-Kurs: Verbreitung und Zustand der Moore

vhs-Kurs: Verbreitung und Zustand der Moore

Online Veranstaltung
Moorsee. Foto: Cynthia Matuszewski
Die Renaturierung von Mooren ist nicht nur ein EU weites Ziel: weltweit widmen sich Menschen dem Schutz dieser Gebiete. Was Moore so besonders und wichtig für uns macht, erfahrt ihr bei diesem online Kurs der vhs Augsburg mit Dr. Franziska Tanneberger.

Renaturierung der Moore

Seit Jahren werden in Deutschland bereits Anstrengungen unternommen die Moore des Landes zu renaturieren. Aber auch andere Länder haben die Notwendigkeit dessen erkannt. Moore helfen aktiv unser Klima zu regulieren, sie speichern Wasser und bieten eine große biologische Vielfalt. Daneben können sie aber auch nachhaltig mit besonderen Formen von Landwirtschaft genutzt werden. 

 

Dr. Franziska Tanneberger ist Landschaftsökologin an der Universität Greifswald und Leiterin des Greifswald Moor Centrum. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis fallen dem Moor Centrum wichtige Aufgaben zu. Dr. Franziska Tanneberger ist neben ihrer Funktion als Leiterin dort auch Autorin diverser Bücher zu Mooren, wobei ihre Fachgebiete Niedermoore in Mittel- und Osteuropa sowie Sibirien, insbesondere Brutvögel, Torfbildung und Effekte der landwirtschaftlichen Nutzung umfassen.

 

Bei der Online Veranstaltung der VHS Augsburg am Donnerstag den 25.04. wird euch Dr. Franziska Tanneberger erläutern warum Moore so wichtig für unser Klima und eine nachhaltge Entwicklung unserer Gesellschaft sind, welche Eigenschaften sie so besonders machen und wie wir diese nutzen können. Die Veranstaltung ist kostenfrei, ihr müsst euch lediglich über die Website der vhs anmelden, um die Zugangsdaten zu erhalten. 

 

 

Info

  • Online Veranstaltung
  • Donnerstag den 25.04.2024
  • 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr
  • kostenfrei
  • Referentin: Dr. Franziska Tanneberger
  • Anmeldung und weitere Informationen unter www.vhs-augsburger-land.de
  • Veranstalter: VHS Augsburger Land e.V.

 

 

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Mit Eifer für den Flussregenpfeifer

Mit Eifer für den Flussregenpfeifer
Unterwegs mit Kiesbank-Ranger Benjamin Vogt. Er betreut 16 Kilometer Lechufer. Die Hälfte ist Schutzzone für den Flussregenpfeifer. Ein Bericht über eine Brutsaison am Lech und Begegnungen mit dem „Homo Kiesbankius“.
Flussregenpfeifer. Foto: David Bertuleit

Benjamin Vogt war von April bis Juni 2017 zum fünften Mal als Kiesbank-Ranger am Lech unterwegs. Dann brüten die scheuen Flussregenpfeifer am Ufer oder auf den Kiesinseln des Flusses. Bereits die geringste Störung durch Menschen vertreibt die Vogel-Eltern und gefährdet das Leben der Küken. Um sie und ihren Nachwuchs zu schützen, ist das Lechufer an manchen Abschnitten den Tieren vorbehalten, andere Uferzonen sind Erholungszonen für Menschen. Und der Kiesbank-Ranger ist zum Schutz der Flussregenpfeifer unterwegs.

 

Wenn es nötig ist, weist er die Menschen darauf hin, sich in den dafür ausgewiesenen Erholungszonen aufzuhalten, wenn sie am Lech entspannen und die Natur genießen möchten. „Wir setzen auf ein faires Miteinander“, sagt Stephan Jüstl, der Lechtal-Gebietsbetreuer vom Lebensraum Lechtal e.V..  (Mehr zum Lebensraum Lechtal und den Flussregenpfeifer im Lifeguide-Artikel "Lebensraum Kiesbank")

 

Nach einer detaillierten Einweisung durch Stephan Jüstl geht es für Benni Vogt los: Er betreut 16 Kilometer Flussstrecke zwischen Gersthofen und Meitingen, wovon etwa die Hälfte Schutzzone ist. „Das bedeutet in erster Linie, an den schönsten Wochenend- und Feiertagszeiten sein Fahrrad zu schnappen und den Lech hinabzupesen, insgesamt 32 Kilometer Flussstrecke abzuradeln und die Lechufer bis zu 50 mal hoch und runter zu steigen. Außerdem ist verlässliche Menschenkenntnis beim Umgang mit dem „Homo Kiesbankius“ angeraten. Zwanzig angetrunkene Jugendliche behandelt man einfach anders als eine junge Familie mit freilaufendem Hund und planschendem Kind...“ berichtet Benni Vogt. Hier seine Reportage von einer abwechslungsreichen Ranger-Saison:

 

Mit Eifer für den Flussregenpfeifer

von Benjamin Vogt

Zwei turbulente Monate im Dienste des Naturschutzes sind wieder einmal vergangen. Derart aufregend war es in den letzten Jahren selten im Zuge meiner Berufung zum „Kiesbank-Ranger“. Die vielfältigen Begegnungen mit Mensch und Tier in einer wahrhaft schönen, zumeist intakten Natur ließen mich Tag für Tag gerne in die nördlichen Lechauen Augsburgs radeln. Das Hochwasser im zeitigen Frühjahr hielt den Flussregenpfeifer nämlich nicht davon ab auf den Kiesbänken des Lechs zu brüten. Obwohl mein ungeschultes Auge „den Vogel mit der Maske“ selten zu Gesicht bekam, erhaschte ich immer wieder einen Blick auf Brutpaare und Jungvögel. Unsere langjährigen Schutzbemühungen zeigten erste nachweisbare Erfolge! Selbstverständlich hatte ich etliche, anregende Gespräche mit lieben Menschen. Genauso begegneten mir aber auch unbelehrbare Asoziale und zweibeinige Kuriositäten im Adamskostüm. Gerade stark alkoholisierte Jugendliche und Obdachlose stellen einen regelmäßig vor besondere Herausforderungen. Zwar bleibe ich immer freundlich und - trotz so manch nörgelnder Unke - wirklich höflich, doch trete ich möglichst bestimmt auf, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. „Entschuldigen Sie die Störung, aber Sie befinden sich hier in einer Schutzzone! Ich muss Sie bitten in die extra für Besucher ausgewiesenen Erholungszonen umzuziehen.“

 

„Entschuldigen Sie die Störung, Sie befinden sich hier in einer Schutzzone!"

Hier zücke ich meine Karte, in der die mir bekannten Brutpaare eingetragen sind. Anschließend deute ich auf den genauen Punkt, wo sich „der Störenfried“ gerade befindet. “Hier brütet der Flussregenpfeifer! Bei häufigen Störungen durch Mensch und Hund lassen die Elterntiere ihre Küken zurück und die armen Kleinen müssen verhungern und verdursten leider bei dieser Hitze. Vielen Dank für ihr Verständnis.“  In 99 Prozent der Fälle sind die Erholungssuchenden daraufhin einsichtig und ziehen um.

 

Die meisten Menschen sind verständnisvoll

Manchmal läuft das Ganze aber auch anders: Mein tausendfach heruntergebeteter Kiesbanktext veranlasste einige vagabundierende, ältere Herren mich mit leere Schnapsflaschen zu bewerfen. Ganz zu schweigen von den Verwünschungen als „dreckiger Zigeuner“ oder „Hurenbulle“ die sie mir an den Kopf warfen. Wobei ich mich hüte Amtsanmaßung zu betreiben! Vielleicht führte meine gelbe Warnweste zu dieser Verwechslung? Als mir die Gruppe das nächste Mal begegnete, nahmen die Herrschaften Reißaus. Mit weniger Promille waren sie nicht so mutig … Glücklicherweise gab es auch gegenteilige Situationen die mir ein breites Grinsen aufs Gesicht zauberten. Zu meinem Amüsement besuchen auch diverse Nudisten die Kiesbänke. Meist eher von der grau bebuschten Sorte. Doch im Juni mitten in der härtesten Mittagshitze kamen mir zwei FKKler von der ganz besonderen Sorte unter. Anfang zwanzig waren die Beiden echte Hingucker oder etwas flapsig gesagt: Rattenscharf! Da sich die Schönheiten in einer Schutzzone befanden, kam ich nicht umhin sie über unser Besucherlenkungskonzept aufzuklären. Ihre Ausrede, warum sie sich dort aufhielten, war grandios. Sie wären „professionelle Porno Darstellerinnen“ und müssten deswegen vom Scheitel bis zur Sohle durchgängig gebräunt sein. Da die Kerle in den reger besuchten Zonen des Lechs aber penetrant gaffen würden, suchten sie die Einsamkeit. Ich vermochte es mir nicht zu verkneifen die zwei Grazien schallend auszulachen. Nachdem ich ihre nett gemeinte Einladung, sie doch beim nächsten Videodreh zu besuchen, abgelehnt hatte, überließ ich die „Möchtegern- Pornostars“ ihrem Schicksal um meine Kiesbank-Ranger-Tätigkeit wieder aufzunehmen. Diese Entscheidung würde meine geliebte Ehefrau gewiss unterstützen.

 

Unterwegs mit dem BR

Die Woche darauf besuchte uns der Bayerische Rundfunk um eine Doku über das Müllproblem des Lechs zu drehen. Dafür legte ich mich voll ins Zeug, organisierte eine Müll sammelnde Schulklasse und begleitete das Kamerateam über den Tag hinweg. Ich sei ja schließlich „der gelbe Faden“ des Berichtes. Eine einzigartige Erfahrung. Wer denkt Film und Fernsehen sei ein Zuckerschlecken, der irrt. Es ist knochenharte Arbeit, allein schon wegen der Menge an empfindlicher, teurer und unglaublich schwerer Ausrüstung die uns begleitete. Am steil zum Lech abfallenden Ufer, in brütender Hitze, eine besondere Herausforderung.

Eine Sache liegt mir noch am Herzen. Bitte, liebe Jogger! Bei 31 Grad und praller Sonne mal kurz eine Rund zu drehen ist ziemlicher Schwachsinn! Mir fiel beinahe wortwörtlich eine Joggerin vor die Füße. Ich fand die Mittdreißigerin am Wegesrand. Kreidebleich und ohnmächtig. Als sie auf mein sachtes Schütteln nicht reagierte und ihr Herzschlag eher einer Mischung aus Speed-Metal und Free-Jazz glich, blieb mir nichts anderes übrig, als den Notarzt zu rufen. Glücklicherweise war ich in der Lage die Dame wiederzubeleben. Nachdem sie zu meiner Erleichterung die Besinnung wiederfand, um sich plötzlich und herzhaft zu übergeben, kam auch schon der Rettungssanitäter. Wäre sie dort auch nur für kurze Zeit länger und ohne Hilfe liegengeblieben, hätte sie schwere Hirnschäden davon tragen können. Selbst jetzt noch, wenn ich nur daran denke, rast ein Adrenalinstoß durch meine Blutbahn. Mein Schock fürs Leben.

 

Eine wunderbare Zeit

Letztendlich war es aber wieder eine wunderbare Zeit in den Lechauen. Ich liebe einfach die Natur dort und das Privileg sie zu bewahren. Viele Menschen dieser Region sind mir zudem wirklich ans Herz gewachsen, wie die Wasserwachtler in Langweid und der ortsansässige Imker. Ich freue mich bereits auf nächstes Jahr. Es warten gewiss wieder eingeschlafene Badegäste mit furchtbarem Sonnenbrand, die es zu wecken gilt und possierlich hopsende Flussregenpfeifer-Küken, denen ich meine Stimme leihen darf. Herzlich euer Kiesbank-Ranger Benjamin Vogt

Allen, die mehr über das Miteinander von Naturgenuss und Artenschutz am Lech nördlich von Augsburg wissen möchten, empfehlen wir unseren Lifeguide-Artikel "Lebensraum Kiesbank"

 

Der Artikel erschien erstmals im August 2017 bei lifeguide-augsburg.de

 

 

Von April bis Juni dürfen die Flussregenpfeifer nicht gestört werden, ansonsten verlassen sie ihre Küken. Foto: Stephan Jüstl
Von April bis Juni dürfen die Flussregenpfeifer nicht gestört werden, ansonsten verlassen sie ihre Küken. Foto: Stephan Jüstl
Die Küken des Flussregenpfeifers sind perfekt getarnt. Foto: Christa Kohout
Die Küken des Flussregenpfeifers sind auf dem Lechkies kaum zu sehen, sie sind perfekt getarnt. Foto: Christa Kohout
Flussregenpfeifer. Grafik: Benjamin Vogt
Flussregenpfeifer. Grafik: Benjamin Vogt
Am Lech bei Augsburg. Foto: Cynthia Matuszewski
Am Lech bei Augsburg. Foto: Cynthia Matuszewski
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Die Lechheide in Königsbrunn

Die Lechheiden in Königsbrunn, bei den letzten Wildpferden
Die Königsbrunner Heide mit Wildpferden, üppiger Vegetation und kleinen Flussläufen ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Ende Juni ist es hier besonders schön: Dann blüht die pinkfarbenen Sumpfgladiole.
Sumpfgladiole, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg

Die Lechheide in Königsbrunn ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert

 

Wer heute die Königsbrunner Heide besucht, macht auch einen Ausflug in die Vergangenheit. Nach dem Ende der letzten Eiszeit, vor rund 10.000 Jahren, galoppierten hier noch Wildpferde durch die lichten Kiefernwälder. Das Flussbett des Lechs war breit und mächtig. Der wilde Strom transportierte große Mengen Kies aus den Alpen ins weite Tal. Auf diesen kargen Kiesböden gediehen vor allem Kiefern, die langsam wuchsen und viel Raum für Gräser, Kräuter und Steppenpflanzen ließen. Es entstanden geschützte, sonnige Lichtungen - der perfekte Lebensraum für Wildpferde. Aber auch Auerochsen, Wisente und Rothirsche fanden hier ausreichend Nahrung und zogen grasend über die Ebene.

 

Von der Urlandschaft zur Kulturlandschaft

Dann kamen die Menschen, schlugen Brennholz, jagten Wildtiere und schufen Weideplätze für ihre Haustiere. Aus den Kiefernwäldern wurde eine nahezu baumfreie Ebene, die Lechheiden. Mit der dünnen Humusschicht waren die Heiden schlechtes Ackerland, aber tausende Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde weideten hier. Noch vor 150 Jahren gehörten die Lechheiden zu den bedeutendsten Sommerweiden für Wanderschäfer aus ganz Süddeutschland. Aus der Urlandschaft am Lech wurde eine Kulturlandschaft. Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts sind die weiten Lechheiden zum größten Teil Geschichte – die Wanderschäferei lohnte sich nicht mehr, die Menschen benötigten Bauland und der Anbau von Nutzpflanzen wurde auch auf kargem Boden möglich. Heute existiert nur noch ein Prozent der ursprünglichen Lechheiden und lichten Kiefernwälder.

 

Artenreichtum: Die Lechheiden

Dieser kleine Rest hat es aber in sich: Die Lechheiden gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Hier finden sich über 3.000 Tier- und Pflanzenarten, darunter zahlreiche „Einwanderer“ aus ganz Europa. Denn der Lech transportiere nicht nur Kies und Geröll, sondern auch Samen von Pflanzen. Und auch die Weidetiere brachten in ihren Fellen und Klauen Pflanzensamen und Kleinlebewesen ins Lechtal.

 

Star im Juni: Die Sumpfgladiole

So stammen aus dem heißen Süden Europas die meisten der 24 Orchideenarten im Lechtal. Enzian, Silberdistel oder Schneeheide hingegen sind typische Alpenbewohner. Und die zarte Küchenschelle oder das knallgelbe Ochsenauge kommen aus der eiszeitlichen Tundra. Star der Pflanzenwelt in Königsbrunn ist jedoch eindeutig die pinkfarbene Sumpfgladiole aus Südeuropa. Ende Juni, Anfang Juli blühen auf der Königsbrunner Heide für wenige Wochen etwa 400.000 Sumpfgladiolen. Nirgendwo in Europa existieren so viele dieser fragilen Blumen. Besucher*innen und Fotograf*innen werden gebeten, die Wege NICHT zu verlassen.

Heute ist die Königsbrunner Heide eines von vielen sogenannten Trittsteinbiotopen, die sich am gesamten Lech entlang ziehen und den Erhalt vieler Arten sichern.

Und was ist aus den Weidetieren geworden, die auf den Lechheiden lebten? Seit einigen Jahren zieht von Mai bis Oktober wieder ein Wanderschäfer mit seiner Herde am Lechufer entlang. Seine Schafe und Ziegen beweiden im Auftrag des Naturschutzes die artenreichen Lechheiden und das Fleisch des Lechtal-Lamms ist eine regionale Delikatesse.

 

Die Wildpferde sind zurück...

Auch die Wildpferde sind zurückgekehrt – wenn auch mit Hilfe der Menschen. Seit 2007 bevölkert eine kleine Herde stämmiger, goldbrauner Przewalskipferde (sprich: Schewalski) ein Gehege nahe der Königsbrunner Heide. Przewalskipferde stammen ursprünglich aus den weiten Steppen Zentralasiens. Sie sind die letzten echten Wildpferde. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie bis auf einige Tiere in Zoos nahezu ausgestorben und es gab kein einziges frei lebendes Wildpferd mehr. Von zwölf dieser Zootiere stammen heute weltweit über 2.000 Przewalskipferde ab. Das ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte.

 

Genau wie die Schafherde gehören die Przewalskipferde zum Projekt Weidestadt Augsburg des Landschaftspflegeverbands. Neben der Tatsache, dass sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum einfach nur schön aussehen, haben die Pferde auch eine wichtige Aufgabe: Fressen. Przewalskipferde kürzen das Gras bis auf wenige Zentimeter und verhindern damit eine Verbuschung auf den Heiden und in den lichten Kiefernwäldern. Das wiederum sichert Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum. Also eine Win-Win–Situation nicht nur für Sumpfgladiole und Ochsenauge, sondern auch für die vielen Insekten auf der Lechheide, wie den besonders seltenen Kreuzenzian-Ameisenbläuling, einen Schmetterling, dessen Raupen sich nur vom Kreuzenzian ernähren können. Auch zahlreiche andere Tiere, wie Schachbrettfalter, Himmelblauer Bläuling, Zauneidechse, Ringelnatter oder Wespenspinne, lassen sich auf der Königsbrunner Heide entdecken.

 

Mit ein wenig Glück kann man am Abend eine Herde Wildpferde an ihrer Wasserstelle treffen oder sie dabei beobachten, wie sie über die Lechheiden galoppieren. Und sich für einen Moment vom Alltag in der Gegenwart verabschieden und ein wenig Wildnis-Feeling genießen.

 

Königsbrunner Heide:

Mit Pkw: Parkplatz am Sportpavillion neben Karwendelstraße 20, 86343 Königsbrunn.

Mit Straßenbahn: Linie 3 bis Stadtzentrum Königsbrunn, dann weiter mit den Bussen 820 oder 830 zur Haltestelle Egerländer Straße.     TIPP Naturschutz-Scout werden: Der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V. sucht immer wieder Menschen, die sich für die Wildpferde, die Lechheiden und den Naturschutz begeistern und Naturschutz-Scouts werden möchten. Zu den Aufgaben dieser ehrenamtlichen Helfer*innen gehören bei freier Zeiteinteilung Tier- und Zaunkontrollen, Info-Gespräche mit Besucher*innen und die Mitwirkung bei Aktionstagen.

Infos: Norbert Pantel, 0821-324-60 94, n.pantel@lpv-augsburg.de, www.lpv-augsburg.de

 

Erstveröffentlichung dieses Artikels: 18.6.2019

Wildpferde, Przewalski-Pferde, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Norbert Pantel
Auf der Königsbrunner Heide bei Augsburg lebt eine kleine Herde von Przewalski-Pferden. Sie gehören zu den letzten Wildpferden Europas. Foto: Norbert Pantel
Sumpfgladiole, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
Ende Juni ist es in der Königsbrunner Heide besonders schön: Dann blühen die pinkfarbenen Sumpfgladiolen. Nirgendwo in Europa existieren so viele dieser fragilen Blumen. Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
Wildpferde, Przewalski-Pferde, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Norbert Pantel
Auf der Königsbrunner Heide bei Augsburg lebt eine kleine Herde von Przewalski-Pferden. Sie gehören zu den letzten Wildpferden Europas. Foto: Norbert Pantel
Kiefernwald, lichter Kiefernwald, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
Die lichten Kiefernwälder der Lechheiden. Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
Wildpferde, Przewalski-Pferde, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Norbert Pantel
Auf der Königsbrunner Heide bei Augsburg lebt eine kleine Herde von Przewalski-Pferden. Sie gehören zu den letzten Wildpferden Europas. Foto: Norbert Pantel
Kiefernwald, lichter Kiefernwald, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
Die lichten Kiefernwälder der Lechheiden. Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
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Artenreiche Kiesgärten statt lebloser Schotterwüsten

Artenreiche Kiesgärten statt Schotterwüsten

Botanischer Garten Augsburg
Dr.-Ziegenspeck-Weg 10
86161
Augsburg
Durch eine geschickte Pflanzenwahl entsteht im Kiesgarten Artenvielfalt, Bild: Petra Schretle-Gumpp

Unter diesem Motto steht die diesjährige Ausstellung des Botanischen Gartens Augsburg im Rahmen der Aktionswoche der Botanischen Gärten in Deutschland.

Was wäre ein Leben ohne Pflanzen?

Anlässlich der Aktionswoche hat der Botanische Garten Augsburg eine Ausstellung mit dem Schwerpunkt artenreicher Kiesgärten statt lebloser Schotterwüsten vorbereitet. Bis Anfang Oktober könnt ihr euch Anregungen und Tipps holen, wie auf mageren Kiesstandorten durch eine gute Pflanzenauswahl attraktive, dauerhafte und pflegeleichte Pflanzbilder entstehen können.

Im Rahmen der Ausstellung wird es drei Themenführungen geben:

  • Samstag, 10.06.2023: 15:00 Uhr bis 16:00 Uhr: Die Heilung der Schottergärten
  • Mittwoch, 14.06.2023, 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr: „Trockenhelden“ für den Garten
  • Donnerstag, 15.06.2023, 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr: Die Heilung der Schottergärten.

Wenn ihr teilnehmen wollt, dann meldet euch bitte vorher unter der Telefonnummer 0821 324-6038 an. 

 

INFO

  • Samstag, 10.06.2023 bis Sonntag, 18.06.2023
  • Ganztags
  • Botanischer Garten Augsburg, Dr.-Ziegenspeck-Weg 10, 86161 Augsburg
  • Teilnahme an Führungen: Bitte unter der Telefonnummer 0821 324-6038 anmelden. 

 

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Nachhaltiger Ausflug: Mit dem Fahrrad nach Langweid am Lech

Nachhaltiger Ausflug: Mit dem Fahrrad nach Langweid am Lech
Auf dem Lechradweg von Augsburg Richtung Norden. Zu den seltenen Flussregenpfeifern, einer begehbaren Turbine im Lechmuseum Langweid und zum inspirierenden buch7-Kulturbahnhof.
Das Lechmuseum Bayern im historischen Wasserkraftwerk in Langweid am Lech gehört zum UNESCO Welterbe in Augsburg. Foto: Thorsten Franzisi

Mit unserer Serie „Nachhaltige Ausflüge in Augsburg und der Region“ stellen wir euch gemeinsam mit der Regio Augsburg Tourismus GmbH Ausflugsziele, Radtouren, Spaziergänge oder Lauschtouren in Augsburg und unserer Region vor.


Zu jedem unserer touristischen Ziele gehören auch nachhaltige Orte für eure Pausen oder Tipps, wie ihr in unserer Region ökologisch unterwegs sein könnt.


Diesmal sind wir mit dem Fahrrad unterwegs und ihr erfahrt viel über den Lebensraum Lech, über Wasserkraft und Artenvielfalt. Außerdem lernt ihr ein tolles nachhaltiges Projekt kennen. Das erwartet euch bei diesem Ausflug:

 

  • 16 Kilometer radeln am Lech (einfacher Weg) auf dem Lechradweg
  • Besuch im Lechmuseum Bayern im Wasserkraftwerk Langweid
  • Kaffeepause und nachhaltige Inspiration im Kulturbahnhof buch7
  • Regionale Köstlichkeiten am Rande der Tour

Auf dem Lechradweg nach Norden

Zum Start in die Radlsaison ist eine kurze Strecke auf dem  Lechradweg genau der richtige Einstieg. Auf gut ausgeschilderten, breiten Wegen radelt ihr bei unserer Tour entspannt von Augsburg in Richtung Norden. Es gibt keine großen Steigungen. Nach wenigen Kilometern erreicht ihr das Wasserkraftwerk Wolfzahnau. Es liegt an der Spitze des gleichnamigen Landschaftsschutzgebiets und sieht ein bisschen aus wie ein Wasserschlösschen.

Auf den Kiesbänken des Lechs brütet der Flussregenpfeifer

Weiter geht‘s Richtung Gersthofen! Spontane Pausen könnt ihr am Kiesstrand des Lech einlegen. Aber seid dabei bitte äußerst vorsichtig. Die Kiesbänke am Lech sind nämlich mehr als nur ein 'Haufen Steine'. Viele Tier- und Pflanzenarten haben sich an die kargen Lebensbedingungen angepasst und finden hier ihren Lebensraum.

 

Besonders wichtig sind die Kiesbänke bis heute für den seltenen Flussregenpfeifer. Er kommt direkt aus seinem Winterquartier in Afrika, um bei uns am Lech zu brüten. Und zwar genau an unserem Tourenabschnitt, zwischen Gersthofen und Meitingen. Seine Eier legt der Vogel direkt auf die Steinbänke und sie sind so gut getarnt, dass sie sich kaum von den Kieselsteinen unterscheiden. Deshalb ist das Ufer des Lech in Teile für Erholungssuchende und in Brutbereiche für den Flussregenpfeifer eingeteilt. Bitte in jedem Fall die entsprechenden Schutzzonen und Hinweisschilder beachten. Der Flussregenpfeifer darf vom 1. April bis 30. Juni auf keinen Fall gestört werden.

In der Brutzeit radeln übrigens auch die Kiesbank-Ranger am Lech entlang und schützen die Natur. Sprecht sie ruhig an, sie geben gern Auskunft. Wenn ihr mehr über diese Arbeit wissen möchtet, oder vielleicht  selbst Zeit und Lust habt, Ranger*in zu werden, lest den Lifeguide-Bericht von Kiesbank-Ranger Benni Vogt oder unseren Artikel zum Lebensraum Kiesbank. Auf der Website des Vereins Lebensraum Lechtal findet ihr Karten mit den  Schutzzonen und eine Checker-App.

Lechmuseum mit begehbarer Turbine

Weiter geht‘s am Lech entlang, zum historischen Wasserkraftwerk Langweid. Das 1907 erbaute Gebäude ist einer von 22 Wasser-Orten, die zum „Augsburger Wassermanagement-System“ gehören und seit 2019 UNESCO-Welterbe sind. Unser Ziel ist heute das Lechmuseum Bayern mit seinem spannenden Außenbereich und einem kostenlosen Museumsbesuch im Wasserkraftwerk.

 

Achtung: Das Museum hat nur einmal im Monat regulär geöffnet und zwar an jedem ersten Sonntag im Monat von 10 bis 18 Uhr. Aber: Wenn ihr euch etwa zwei Wochen vorher anmeldet, könnt ihr eine individuelle Führung an eurem Wunschtermin vereinbaren. Ab 10 Personen ist diese kostenlos.

 

Und jetzt kann es losgehen: Im Außenbereich warten ein Lehrpfad zum Thema Wasserkraft, ein Wildbienenhotel, ein Lesesteinhaufen und der Nachbau eines historischen Lechfloßes auf euch.

 

Im Museum selbst erfahrt ihr alles, was ihr über den Lech wissen wollt. Der Rundgang durchs Museum führt von der Quelle bis zur Mündung des Lechs. Die Ausstellung informiert über die Themen Fluss und Tal, Natur und Geografie sowie Geschichte. Dabei werden Informations- und Bildtafeln, interaktive Spiele und Exponate wie historische Karten oder Geröllsteine aus dem Lech eingesetzt. Außerdem werden die Grundlagen der Elektrizität und Stromerzeugung, die Funktionsweise eines Wasserkraftwerks und die Bedeutung der Energiegewinnung erläutert.

 

Eine besondere Attraktion ist die trocken gelegte historische Schauturbine, die in zwei Ebenen begehbar ist. Auch Kinder kommen im Museum voll auf ihre Kosten. Anhand von Wissensspielen können sie den Lech erleben und viel Interessantes erfahren. An jedem ersten Sonntag im Monat warten zudem Museumsbegleiter*innen auf euch. Sie beantworten Fragen oder halten kleine Spiele und Bastelmaterial für Kinder bereit.

Eckdaten Wasserkraftwerk Langweid

Das Wasserkraftwerk Langweid ging am 18. November 1907 ans Netz. Auch mehr als ein Jahrhundert später versorgt das LEW-Kraftwerk tausende Haushalte mit Energie. Der Backsteinbau sieht ein wenig aus wie ein Schlösschen und ist, genau wie das Wasserkraftwerk Gersthofen und das Wasserkraftwerk Wolfzahnau,  im Historismusstil erbaut. Das schlossartige Gebäude in Langweid steht inzwischen unter Denkmalschutz.

 

Ihr seid neugierig? Dann gönnt euch vorab schon einmal einen 360-Grad- Blick aus der Vogelperspektive auf alle 22 Stationen des Augsburger Wassersystems, das seit 2019 zum UNESCO-Welterbe gehört. Den Panoramablick auf das Kraftwerk Langweid findet ihr hier und das Wasserkraftwerk Gersthofen könnt ihr hier betrachten.

Pause im buch7-Kulturbahnhof

Zeit für eine Pause! Wir empfehlen euch das Café und Bistro im buch7-Kulturbahnhof in Langweid. Dieser Platz ist ein ganz besonderer!

„Wir setzen uns dafür ein, die Welt Stück für Stück zu einem besseren Ort zu machen. Daher haben wir den buch7-Kulturbahnhof aufgebaut.“

buch7-Kulturbahnhof Team

Der Kulturbahnhof von Langweid ist ein Projekt des Online-Buchhändlers buch7. Das einst marode Bahnhofsgebäude wurde saniert und erstrahlt seit 2019 in neuem Glanz. Eine eigens gegründete gemeinnützige GmbH erfüllt den alten Bahnhof seitdem mit Leben. Neben dem Café ist hier ein Bioladen und ein Buchladen zu Hause. Darüber hinaus bietet der Kulturbahnhof ein abwechslungsreiches Programm mit Lesungen, Tauschpartys, Freitagabendkino, Werkstätten oder Kabarett.

 

Im Bistro und Café ist alles handgemacht, regional, unverpackt oder bio. Jeweils von Freitag bis Sonntag könnt ihr im buch7-Kulturbahnhof selbstgepresste Säfte, Bauernhof-Eis aus der Region, handgemachte Kuchen und Torten, köstlichen Kaffee oder handwerklich gebrautes Bier und Wein genießen. Dabei legen die Bistro-Betreiber*innen großen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit und verwenden deshalb soweit möglich Bio-Produkte aus der Region.

Im Bio-Laden bekommt ihr außerdem frisches Obst, Gemüse und regionale Milchprodukte, sowie Artikel aus dem Unverpackt-Sortiment. Wenn ihr mehr über regionale Lieferant*innen erfahren möchtet, könnt ihr sie besuchen: Die Betreiber*innen des buch7-Kulturbahnhof bieten regelmäßig Besichtigungen an.

"Wir wollten ein historisches Gebäude vor dem Abriss bewahren und gleichzeitig einen Treffpunkt und ein Schaufenster für gesellschaftlich interessierte und engagierte Menschen schaffen. Autorenlesungen, Weltverbesserer-Treff oder Kulturkino, informative Veranstaltungen wie Vorträge oder Themenabende. All dies – und vieles mehr ist hier möglich.“

Benedikt Gleich, Gründer des Online-Buchhändlers buch7

In Langweid gibt es seit 2007 den Buchversand buch7, einen Online-Versand der nachhaltig, sozial verträglich und ökologisch arbeitet. Das Unternehmen spendet 75 Prozent des Gewinns an soziale, kulturelle und ökologische Projekte, zahlt faire Löhne, bietet gute Arbeitsbedingungen und gleicht den CO2-Verbrauch beim Versand vollständig aus.

 

Und falls ihr jetzt noch keine Lust habt, den Heimweg anzutreten – nicht vergessen, vor euch liegen noch rund 16 Kilometer zurück nach Augsburg! -  dann könnt ihr zusätzlich zu den Köstlichkeiten, die es im buch7-Kulturbahnhof gibt, noch andere Produkte aus der Region mit nach Hause nehmen. In Langweid sind die Schmuttertal-Imkerei und der Maierhof zu Hause.

 

 

Schmuttertal-Imkerei

Die Schmuttertal-Imkerei in der Nähe von Langweid bietet neben einer großen Auswahl an regionalem Honig zahlreiche andere Produkte mit Honig an, wie Met, Kosmetik oder Bonbons. Auch Bienenwachskerzen gehören zum Sortiment. Alle Produkte können online bestellt werden oder ihr geht direkt beim Hofladen vorbei. Der hat immer geöffnet, wenn jemand zu Hause ist - also am besten, ihr ruft vorher an: 08230/2535 oder 0160/7208828 oder 0160/7208832.

 

 

Maierhof

Im Familienbetrieb Maierhof werden rund 40 Käsesorten hergestellt und Wollschweine und Maierhof-Wagyu-Rinder liefern Gourmet-Fleisch aus der Region. Bei der Herstellung von Milchprodukten und bei der Tierhaltung legt Familie Maier großen Wert auf Tierwohl, Zeit und Qualität.

Alle Infos zur nachhaltigen Fahrradtour nach Langweid am Lech

Radtour

Die Radtour startet in Augsburg an einer beliebigen Stelle am Lech – wenn ihr als Ausgangspunkt die Anton-Fugger-Brücke wählt, ist der einfache Weg zum Lechmuseum auf dem Lechradweg beispielsweise 16 Kilometer lang.

 

Der „Lechradweg“ wurde als Interreg Förderprojekt für ein „Grenzüberschreitendes Modellvorhaben für E-Mobilität und Digitalisierung im Tourismus“ unter Federführung der Allgäu GmbH mit Unterstützung u. A. der Regio Augsburg Tourismus GmbH und den beiden Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg realisiert. Wichtig für Augsburg und die Region ist hierbei aufzuzeigen welche Bedeutung der Lech für die nachhaltige Nutzung der Wasserkraft und das UNESCO Welterbe hat.

 

HIer findet ihr alles zum Lechradweg.

 

Lechmuseum Bayern

Das Lechmuseum Bayern in Langweid ist an jedem ersten Sonntag im Monat von 10 bis 18 Uhr geöffnet (ohne Führung). Darüber hinaus können Gruppenführungen vereinbart werden.

  • Lechmuseum Bayern im Wasserkraftwerk Langweid
  • Lechwerkstraße 19
  • 86462 Langweid
  • lechmuseum@lew.de
  • +49 821 328-1658
  • www.lechmuseum.de
  • Das Lechmuseum ist leider nicht barrierefrei. Bitte kontaktiert vor eurem Besuch die Museumsmitarbeiter*innen. Sie ermöglichen euch die volle „Lechmuseum-Erfahrung“.

 

Buch7-Kulturbahnhof

  • buch7-Kulturbahnhof gemeinnützige GmbH
  • Flurstr. 1
  • 86462 Langweid am Lech
  • +49 (0) 8230  27 39 777 - 80
  • Freitag und Samstag: 9:00 bis 12:30 und 14:00 bis 18:00 Uhr.
  • Sonntag durchgehend 9:00 bis 18:00 Uhr
  • Frühstück jeweils bis 12:00 Uhr

 

 

 

    Schmuttertaler Imkerei

    • Bauernstraße 24
    • 86462 Langweid/Achsheim
    • Hofladen hat geöffnet, wenn jemand zu Hause ist - am besten vorher anrufen: +49 (0) 8230 2535 oder 0160 7208828 oder 0160 7208832.
    • https://schmuttertaler-imkerei.de/

     

    Maierhof bei Langweid

    • Feigenhofer Str. 2
    • 86462 Langweid a. Lech
    • Der Hofladen hat  Freitag von 12-17 Uhr und Samstag von 8-12 Uhr geöffnet
    • Oder nach Vereinbarung: +49 (0) 8230 7317
    • https://www.genuss-vom-land.de/

     

    Weitere Informationen zu dieser und vielen anderen Touren in unserer Region findet ihr auf der Seite der Regio Augsburg Tourismus GmbH

     

     

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    "Mein Lieblings-Wasserort in Augsburg ist der Stadtwald"

    "Mein Lieblings-Wasserort in Augsburg ist der Stadtwald"
    Interview mit Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband Augsburg
    Nicolas Liebig, Augsburg, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg

    Wenn sich jemand in der Natur in und um Augsburg auskennt, dann Nicolas Liebig. Ihn fasziniert besonders der Stadtwald mit seinen glasklaren Quellbächen und dessen kulturhistorische Bedeutung für die Fuggerstadt. Der Experte für Wasser in und um Augsburg freut sich besonders über die Auszeichnung des Augsburger Wassermanagement-Systems als UNESCO-Welterbe.

     

    Nicolas Liebig, 1972 geboren in Nürtingen, ist Forstwirt und Diplom-Landespfleger und arbeitet seit 1999 als Geschäftsführer beim Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg. Der Verband ist unter anderem Träger der Bildungseinrichtung Umweltstation Augsburg. Liebig ist begeisterter Radfahrer, Bergsteiger und Marathonläufer und als Ornithologe und Botaniker viel in der Natur unterwegs. Besonders fasziniert ihn der Stadtwald und dessen kulturhistorische Bedeutung für die Fuggerstadt - diese Begeisterung gibt er auch in seinem Rad- und Wanderführer „Stadtwald Augsburg“ an die Leser*innen weiter. Seine beiden Kinderbücher vom kleinen Wasserdrachen kommen seit dem Sommer 2018 jedes Jahr als Kindertheaterstück auf die Bühne – natürlich unter freiem Himmel im Augsburger Stadtwald.

     

    Wo oder was haben Sie als Kind am liebsten gespielt?

    Nicolas Liebig: Mein Motto war „Hauptsache draußen!“, egal bei welchem Wetter. Keschern, Fußballspielen und Feuer machen mochte ich besonders. Die Ferien habe ich oft auf dem Bauernhof meines Onkels verbracht, um dort auf dem Feld und im Stall zu helfen.

     

    Trinken Sie Wasser lieber still oder prickelnd?

    Still und immer aus dem Wasserhahn!

     

    Warum ist das Augsburger Trinkwasser besser als das in anderen Städten?

    Es wird direkt im Stadtgebiet gewonnen, es muss nicht aufbereitet werden und es schmeckt!

     

    Was können die heutigen Augsburger*innen aus der langen Wassergeschichte Augsburgs lernen?

    Dass gutes und ausreichendes Trinkwasser den Augsburgern immer ein ganz wichtiges Anliegen war, für das sie immer bereit waren, viel zu investieren. Der Landschaftspflegeverband  konnte nachweisen, dass das historische System der Quellen und Quellbäche, aus dem die Augsburger*innen über Jahrhunderte ihr Trinkwasser bezogen, bis heute erhalten geblieben ist.

    Genug sauberes Wasser, für immer und für alle ist ein Menschenrecht. Wir sollten das hier in Augsburg ganz besonders leben. Ich freue mich sehr, dass die Wassergeschichte Augsburgs im Juli 2019 UNESCO-Welterbe wurde. Darauf dürfen die Augsburger*innen stolz sein!

     

    Sie haben viel über Augsburgs Natur geschrieben: Welcher Wasser-Ort fasziniert Sie am meisten?

    Ganz klar, der Stadtwald Augsburg mit seinen ungemein artenreichen Lechheiden, den glasklaren Quellbächen und den knorrigen Kiefernwäldern. Dieses Gebiet bietet eine Abgeschiedenheit, die man einer Großstadt gar nicht zutraut.   

     

    Was steckt hinter dem Projekt WasSerleben?

    Wir haben über 250 Bachnamenstafeln angebracht, Bachkarten angefertigt, Infotafeln aufgestellt, aufwendige Kurzfilme gedreht und eine Internetseite mit informativen Bachsteckbriefen programmiert. Bei der Lauschtour „WasSerleben in Augsburg“ gibt es spannende Wassergeschichten auf Hörspielniveau. Das neueste Produkt des Landschaftspflegeverbandes ist eine interaktive historische Karte, der Kilianplan,  die es ermöglicht, sich mit der historischen Augsburger Wasserversorgung näher zu befassen.

     

    2018 hatten wir sicher nicht den letzten trocken-heißen Sommer. In Augsburg gibt es ausreichend Trinkwasser – ist es dennoch sinnvoll, dass die Bürger*innen sparsam mit Wasser umgehen?

    Wir leben zwar in humiden, also feuchten Klimagefilden und so schnell wird es bei uns nicht zu Wasserknappheit kommen. Dennoch finde ich, dass wir sparsam mit Wasser umgehen sollten. Denn Sparsamkeit ist oft verbunden mit Wertschätzung. Und unser Trinkwasser als ein endliches Gut, von dem unser Überleben abhängt, verdient Wertschätzung.

     

    Was kann jeder Bürger sonst noch tun, um die Ressource Wasser – weltweit – zu schützen?

    Wir sollten immer unser Konsumverhalten überdenken. Da schließe ich mich persönlich natürlich mit ein! Achten sollten wir vor allem auf das virtuelle Wasser, das wir z.B. mit unseren Kleidungsstücken oder Nahrungsmitteln aus Regionen importieren, in denen Wasser wirklich ein knappes Gut ist.

     

    Wenn sich der Kleine Wasserdrache – eine von Ihnen erfundene Kinderbuchfigur – etwas von den AugsburgerInnen wünschen könnte, wäre das ...

    … dass sie den „Schatzwald“, also unseren Stadtwald noch mehr schätzen lernen und künftig alle, aber auch wirklich alle, ihren Müll mit nach Hause nehmen.

     

    Die Schäferei in Deutschland stirbt langsam aus. Was hat Sie dazu bewogen, sich dafür einzusetzen, die Wanderschäferei wieder einzuführen?

    Es ist einer der ältesten Berufe der Menschheit. Mir gefallen die Landschaften, die von den Wanderschäfer und ihren Tieren über Jahrhunderte gestaltet worden. Ich spreche von den Wacholderheiden der fränkischen und schwäbischen Alb und natürlich von unseren einzigartigen Lechheiden. Und ich bin begeistert von diesem Menschenschlag. Es wäre für unsere Kultur ein unendlicher Verlust, wenn die Wanderschäfer aussterben.

     

    Welches war Ihr bislang größter Naturschutzerfolg?

    Es ist sehr schwer, ein Projekt hervorzuheben. Die Wiedereinführung der Wanderschäferei ist bestimmt einer der ganz großen Erfolge unseres Verbandes. Aber auch unser Wildpferdeprojekt hat viel bewirkt. Und dann ist da noch die Gründung der Umweltstation Augsburg, mit der wir so tolle und wichtige Umweltbildungsprojekte in Gang bringen.

     

    Leben Sie Ihre berufliche Überzeugung auch im Privaten?

    Selbstverständlich. Wir haben unseren Garten sehr insektenfreundlich gestaltet, wir kaufen weitestgehend regionale, saisonale und möglichst ökologische Produkte und bei dem wenigen Fleisch, das wir essen, legen wir Wert darauf, dass es aus artgerechter Haltung und am besten aus der Landschaftspflege kommt.

     

    Sie wandern gern und lieben das Radfahren: Verraten Sie uns Ihre Lieblings-Wochenend-Ausflugstour?

    Ich bin sehr gerne mit dem Mountainbike im Naturpark Augsburg Westliche Wäldern unterwegs. Besonders gut gefallen mit Aussichtspunkte wie die Kapelle zum Heiligen Sebastian in den Holzwinkeln oder die Hohe Reute bei Dinkelscherben.

    Zu meinen Lieblingsgipfeln in den Bergen gehört der Biberkopf. Wenn man dort alleine oben steht, ist man in diesem Augenblick der südlichste Mensch in Deutschland...

     

    Vor welchen Tieren haben Sie Angst?

    Ich habe vor keinem Tier Angst - höchstens vor einigen narzisstischen Exemplaren des Homo sapiens!

     

    Erstveröffentlichung des Interviews im Lifeguide-Reiseführer im Dezember 2018

     

    Wildpferde, Przewalski-Pferde, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Norbert Pantel
    Auf der Königsbrunner Heide bei Augsburg lebt eine kleine Herde von Przewalski-Pferden. Sie gehören zu den letzten Wildpferden Europas. Foto: Norbert Pantel
    kleiner Wasserdrache, Augsburg, Nicolas Liebig, Freilufttheater, Junges Theater Augsburg, Foto: Frauke Wichmann
    Der kleine Wasserdrache aus Augsburg, inszeniert vom Jungen Theater Augsburg. Foto: Frauke Wichmann
    Lech, Augsburg, Foto: Norbert Liesz, Licca Liber,
    Die Kiesbänke des Lech in Augsburg. Foto: Norbert Liesz
    Sumpfgladiole, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
    Ende Juni ist es in der Königsbrunner Heide besonders schön: Dann blühen die pinkfarbenen Sumpfgladiolen. Nirgendwo in Europa existieren so viele dieser fragilen Blumen. Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
    Kiefernwald, lichter Kiefernwald, Lechheide, Augsburg, Königsbrunn, Naturschutz, Artenschutz, Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
    Die lichten Kiefernwälder der Lechheiden. Foto: Landschaftspflegeverband Augsburg
    Wanderschäfer Hartl und Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben beim Schafaufzug in das Sommerweiderevier im Naturschutzgebiet „Stadtwald Augsburg“. Foto: Norbert Liesz
    Wanderschäfer Hartl und Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben beim Schafaufzug in das Sommerweiderevier im Naturschutzgebiet „Stadtwald Augsburg“. Foto: Norbert Liesz
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    Blühende Wiesen auf dem Gelände der AVA

    Blühende Wiesen auf dem Gelände der AVA
    Wo früher eine brachliegende Grasfläche war, tummeln sich jetzt Bienen und Insekten auf den Wiesen der Abfallverwertung Augsburg.
    Blühende Wiese auf dem Betriebsgelände der Augsburger Abfallverwertung. Foto: AVA

     

      "Wir freuen uns, dass wir zusammen mit der Augsburger Allianz „Insekten.Vielfalt.Augsburg.“ einen weiteren Beitrag zum Erhalt einer gesunden und artenreichen Natur leisten können."  Das AVA-Team

      Es ist Frühling und demnächst sind sie wieder unterwegs: Die Bienen der Abfallverwertung Augsburg (AVA). Zwei Bienenstöcke stehen auf dem Betriebsgelände der AVA und haben bald reichlich Nahrung. Denn im Rahmen der Allianz Insekten.Vielfalt.Augsburg. des Landschaftspflegeverbandes Stadt Augsburg e.V., verwandelte die AVA 2.000 Quadratmeter brachliegende Grasfläche in eine insektenfreundliche Blühwiese.

       

      Mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ im Jahr 2019 rückte das Thema Artensterben und seine Folgen stark in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger. Der „Blühpakt Bayern“ war geboren und daraufhin wurden weitere Initiativen zum Erhalt unserer einzigartigen Natur ins Leben gerufen. Eine davon ist die Augsburger Allianz „Insekten.Vielfalt.Augsburg“, deren Gründungspartner die AVA ist.

       

       

      Abfall ist kein Reststoff, sondern Wertstoff

      Das Augsburger Abfallverwertungsunternehmen legt seit jeher großen Wert auf den Umweltschutz. Ein Leitsatz der AVA lautet: „Von der Natur für die Natur“. Abfall wird bei der AVA nicht als Reststoff, sondern vor allem als Wertstoff gesehen. Und so entstehen aus den Abfällen der Bürger*innen aus der Region Augsburg regenerativer Strom, Fernwärme, Kompost, Biogas und biologischer Flüssigdünger.

       

       

      Blühende Wiesen locken Insekten und Vögel

      In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband wurde auf dem Betriebsgelände der AVA regionales Saatgut ausgebracht, Insektennisthilfen aufgestellt und Totholz aufgeschichtet. Es dauerte nicht lange bis die ersten Blühwiesenbewohner einzogen und so dient die ehemalige Grasfläche seit 2020 als Nahrungsquelle und Wohnsitz für diverse Insekten, Vögel und weiteren Kleintiere. Auf weiteren Flächen des Betriebsgeländes wurde die Mahd so angepasst, dass im gesamten Jahresverlauf genügend Nahrungsquellen und Rückzugsorte für Insekten & Co erhalten bleiben. Um die Bienen kümmert sich übrigens das ganze Jahr über ein AVA-Mitarbeiter.

       

       

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      Blühende Wiese auf dem Betriebsgelände der Augsburger Abfallverwertung. Foto: AVA
      Bienen,  Foto: Pixabay
      Bienenstock. Foto: Pixabay
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      German
      Sieger des Augsburger Zukunftspreises 2020: Der Protestantische Friedhof liegt mitten in Augsburg und beherbergt eine große Artenvielfalt. Er darf sich zu Recht als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands bezeichnen.
      Öffnungszeiten aktivieren
      HIDE
      Ort

      Haunstetter Straße 36
      86161 Augsburg, Haunstetten
      Deutschland

      E-Mail
      daniel.kettemer [at] elkb.de

      Der Protestantische Friedhof liegt mitten in Augsburg. Schon 1534 wurde er angelegt und beherbergt einige bekannte Persönlichkeiten der Augsburger Geschichte. Er darf sich zu Recht als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands bezeichnen:

      Trotz der Innenstadtlage beherbergt er nämlich eine große Artenvielfalt: Ein Wildbienenvolk hat hier seine feste Bleibe in einer Linde, viele Vögel brüten und auch Eichhörnchen und Feldhasen sind zu beobachten. Seit August 2017 strebt die Friedhofsverwaltung mit Daniel Kettemer eine nachhaltige Gestaltung des Friedhofs an. Mit vielfältigen maßnahmen wird die Biodiversität auf dem Friedhof gesichert und weiterentwickelt.

       

      Insektenfreundlicher Friedhof

      Um für Insekten beziehungsweise Bienen eine sichere Futter- und Nektarquelle anzubieten, wurden etwa 2.000 blühende Stauden gepflanzt und etwa 4.000 Blumenzwiebeln eingesetzt. 60 Laubbäume wurden frisch angepflanzt. Eine Vielzahl von Insektenhotels und Bienenherbergen wurde angebracht. Sogar die Brunnen sind tierfreundlich gestaltet: Sie wurden mit Vogelbecken und Ausstiegshilfen für etwaig hineingestürzte Tiere ausgestattet.

       

      Strom aus der Photovoltaikanlage, Wasser aus der Regentonne

      Für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 eine etwa 300 Quadratmeter große Photovoltaikfläche mit einer Leistung von maximal 57.000 Watt installiert. Überzähliger Strom kann dann in das öffentliche Netz eingespeist werden. Daneben ist geplant, auch den Verbrauch von Trinkwasser zum Gießen zu verringern, indem Wassertanks für das Sammeln von Regenwasser installiert werden.

      Der Protestantische Friedhof in Augsburg möchte nicht nur ein Ort der Trauer sein, sondern auch als öffentlicher Raum für Erholung und soziale Begegnung offenstehen. Um die Verbundenheit mit der Region zu zeigen, werden Aufträge nach Möglichkeit an ortsansässige Firmen vergeben.

       

      Zukunftspreis 2020 für den protestantischen Freidhof

      Um Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu sichern, müssen in Städten alle Möglichkeiten für die Gestaltung artenfreundlicher Grünflächen genutzt werden. Geradezu vorbildhaft hat der Protestantische Friedhof Augsburg gezeigt, wie öffentlicher Raum für die Zukunft gestaltet werden kann. Deshalb wurde er für sein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Engagement mit dem Zukunftspreis 2020 ausgezeichnet.

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      Das Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen! war erfolgreich

      Das Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen! war erfolgreich
      Vom 31.1. bis 13.2. 2019 haben 1.745.383 Millionen Menschen unterschrieben
      Große Holzbiene, Foto Marcus Bosch, LBV-Archiv, Rettet die Bienen,

      18,4 Prozent der Wahlberechtigten haben in Bayern für ein besseres Naturschutzgesetz unterschrieben. In Augsburg waren es rund 20 Prozent.

      Die Kernforderungen des Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen!

      • die bayernweite Vernetzung von Lebensräumen für Tiere
      • die Erhaltung von Hecken, Bäumen und kleinen Gewässern in der Landwirtschaft
      • der Erhalt und die Schaffung blühender Randstreifen an allen Bächen und Gräben
      • der massive Ausbau der ökologischen Landwirtschaft
      • die Umwandlung von zehn Prozent aller Wiesen in Blühwiesen
      • die pestizidfreie Bewirtschaftung aller staatlichen Flächen
      • die Aufnahme des Naturschutzes in die Ausbildung von Land- und Forstwirten

       

      Über das Volksbegehren Artenvielfalt

      Das Volksbegehren ist ein Mittel der direkten Demokratie. Es ermöglicht Bürger*innen einen Gesetzesentwurf in den Bayerischen Landtag einzubringen. Die erste Hürde wurde bereits überwunden: Knapp 100.000 Menschen haben in der ersten Zulassungsphase für das Volksbegehren unterschrieben, im Oktober 2018 wurde es vom Innenministerium zugelassen.

      Jetzt müssen sich vom 31. Januar 2019 bis zum 13. Februar 2019 eine Million Wahlberechtigte persönlich in den Rathäusern in Listen eintragen, um das Volksbegehren Artenvielfalt erfolgreich zu machen. Online ist dies nicht möglich. Zur Eintragung muss der gültige Ausweis vorgelegt werden. Zum Trägerkreis des Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen! gehören die Ökologisch-Demokratische Partei Bayern (ÖDP), der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), das Bündnis 90/Die Grünen Bayern und der BUND Naturschutz in Bayern. Ein breites gesellschaftliches Bündnis von mehr als 100 Organisationen, Unternehmen, Verbänden und Parteien unterstützen diese direktdemokratische Initiative für ein neues Naturschutzgesetz in Bayern. Bayernweit kämpfen 80 Aktionsbündnisse in den Gemeinden für eine Wende im bayerischen Naturschutz. Alle Interessierten sind aufgefordert mitzumachen. Auf der Website des Volksbegehrens Artenvielfalt findet man die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.

       

      Das Artensterben

      Wissenschaftliche Studien belegen, dass in Bayern immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden sind. Besonders betroffen sind die Insekten, die unter anderem für das Überleben der Menschheit als Bestäuber von Nahrungspflanzen existenziell wichtig sind. 54 Prozent aller Bienen sind bedroht oder bereits ausgestorben, 73 Prozent aller Tagfalter sind verschwunden, über 75 Prozent aller Fluginsekten sind nicht mehr da. Unter anderem in Folge des Insektenschwundes leben in Bayern nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren. Diese dramatische Entwicklung will das Volksbegehren Artenvielfalt stoppen.

       

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