Kauft regionale Lebensmittel
Für diesen Artikel gibt es keine einfache Einleitung. Na klar, wir könnten jetzt sagen: Leute, es ist Mai, also die Zeit, auf die wir uns alle gefreut haben – es gibt frische Erdbeeren und frischen Spargel, die Tage werden länger, es wird gegrillt und gepicknickt. Alles schön. Wir leben in der Fülle. Und wir könnten dann anmerken: Denkt daran, kauft möglichst regionale Produkte, Obst, Gemüse, Fleisch, Käse von regionalen Anbietern – denn es gibt so unglaublich viele und tolle Unternehmen in unserer Region. Hier geht‘s zur Lifeguide-Karte…
Aber diesmal reicht ein „möglichst regional einkaufen“ nicht aus – nicht für unsere Lebensmittelbranche vor Ort. Bei vielen kleinen, bäuerlichen Betrieben, bei regionalen Lebensmittelherstellern oder Läden geht es gerade um’s Ganze. Um die Existenz, um den Familienbetrieb, um die Genossenschaft. Sie haben sich mit Ach und Krach über die Corona-Zeit gerettet, kämpfen mit hohen Energiekosten und jetzt steht ihnen der Sommer bevor – Juni, Juli und August, also die Ferienzeit. Die Kund*innen kommen seltener und weniger regelmäßig.
Viele Betriebe haben die Steigerung der Lebensmittelpreise zwar gar nicht oder nur moderat übernommen, bieten Rabatte und Aktionen an, aber trotzdem suchen die Kund*innen wieder vermehrt den Discounter auf – zum Beispiel auf der Jagd nach der billigsten Butter, dem billigsten Brot.
Dabei ist uns aufgefallen: So groß ist der Unterschied bei den meisten Lebensmitteln gar nicht. Denn gute Lebensmittel haben überall ihren Preis. Und wenn man sich einmal die Mühe macht und Produkte, Preise und den Geschmack vergleicht, spricht das Ergebnis häufig für regional, saisonal und bio! Von den kurzen Wegen, der ökologischen Landwirtschaft und der damit einhergehenden positiven Umwelt- und CO2-Bilanz einmal ganz zu schweigen. Trotzdem:
„Das Regionale stirbt“, sagt die Bäuerin
Sie gehört zu den etablierten, alteingesessenen Betrieben im Augsburger Land. Der Grund: Wir Verbraucher*innen konsumieren zu wenig oder nur sporadisch bei unseren regionalen Betrieben. Wir sind keine regelmäßige, sichere Einnahmequelle. Einige unserer liebsten Lifeguide-Orte mussten schon aufgeben oder sind in Gefahr.
Statt „möglichst regional und saisonal“ einkaufen sollten wir uns also ein neues Ziel setzen und „immer regional“ einkaufen. Deshalb unser Appell – denkt und kauft regional. Nehmt eine neue Herausforderung an. Und handelt jetzt nach dem Grundsatz: Regional, bio, saisonal oder unverpackt einkaufen ist meine neue Lebensmittel-Norm, das neue „Normal“ beim Lebensmitteleinkauf. Im Discounter einkaufen geht mit der neuen Norm nur in extremen Ausnahmefällen. Und tragt diesen Gedanken auch in eure Vereine, Betriebe, in die Schulen und Kitas: Regelmäßige und sichere Einnahmequellen und größere Abnahmemengen sichern Existenzen – die eurer Nachbarn und damit den Wohlstand unserer gesamten Region.
Macht mit: „Regional ist normal“
Und ihr selbst: Besucht euren Wochen-Markt, radelt zum Erdbeerstand an der Straße, geht in den nächsten Hofladen, zum Imker an der Ecke oder in die Unverpackt-Läden. Das kostet vielleicht Zeit – macht aber auch Spaß! Dabei ist ein nettes persönliches Gespräch möglich und kompetente Ansprechpartner*innen beantworten gern eure Fragen.
Und belohnt werden wir alle: Mit bunten Märkten, leckerem, in der Region gebrautem Bier, mit tollen Neuerungen wie dem Klimacatering oder mit guten Alternativen zu teuren Importen: Forelle aus heimischen Seen statt Lachs, Dinkelreis statt Basmati, Kürbis statt Cashew, Kirsch-Streuselkuchen statt Mango-Tarte. Die Liste ließe sich noch fortsetzen… sogar Kichererbsen und Soja werden bereits in unserer Region angebaut. Geht einfach einmal auf Entdeckungstour!
Helft bitte mit, dass wir auf diese Errungenschaften aus unserer Region nicht verzichten müssen. Helft mit, dass Netzwerke, die in den vergangenen Jahren mit Engagement und Elan aufgebaut wurden, nicht kaputt gehen, bevor sie an Stärke gewinnen. Und letztendlich: bereichert euren täglichen Genuss von Lebensmitteln mit neuen, vielleicht zunächst ungewohnten Köstlichkeiten und schützt gleichzeitig Klima und Umwelt.
Hier findet ihr regionale Anbieter
- HIer geht es zur Lifeguide-Karte, die euch Lebensmittelläden in eurer Nähe zeigt
- Hier findet ihr alles rund um Lebensmittel im Lifeguide
- Hier geht es zu den Unverpackt-Läden der Region: Unverpackt einkaufen
- Hier findet ihr Hofläden in Augsburg, Aichach Friedberg und Augsburg Land
- Das sind die Wochen-Märkte in unserer Region
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