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bio

Tante Emma Laden & Café im Ellinor-Holland-Haus

Der Tante Emma Laden mitten in Augsburg bietet nicht nur regionale Lebensmittel und Haushaltswaren, sondern auch Beschäftigung für arbeitsuchende Menschen.

Otto-Lindenmeyer-Straße 45
86153 Augsburg
Deutschland

Tante Emma, Augsburg, Lebensmittel, Café, frisch, bio, regional

Im Tante Emma Laden findest du ein ausgewähltes Sortiment an frischen Lebensmitteln und Haushaltswaren für den täglichen Bedarf.

 

Im Café gibt es günstige und leckere Gerichte von einer kleinen Wochenkarte, auf der selbstverständlich auch vegetarische und vegane Gerichte stehen. Außerdem kannst du hier auch Bio- und Fairtrade-Kaffee und selbst gebackenen Kuchen genießen. Auf Anfrage ist sogar ein Catering-Service möglich. Als gut sortierter Lebensmittelladen im Kiez leistet der Tante Emma Laden außerdem einen wesentlichen Beitrag zur Nahversorgung gerade auch von älteren Menschen.

 

Tante Emma unterstützt Arbeitssuchende

Das gemeinnützige Projekt Tante Emma Laden bietet eine Qualifizierung und Beschäftigung für arbeitsuchende Menschen. Alle Einnahmen des Tante Emma Laden kommen der Förderung arbeitsloser Menschen zugute! Mit einem Besuch bei Tante Emma unterstützt du also gleichzeitig die Ausbildung und die Integration arbeitssuchender Menschen.

 

Träger ist die BIB Augsburg gGmbH, ein moderner Bildungsträger mit sozialer Verantwortung für die Weiterbildung und Integration auch für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. 

 

Weitere Informationen:

Wochentag
Montag bis Freitag 8.00 bis 18.00 Uhr
Samstag (nur Laden) 8.00 bis 12.00 Uhr
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Kleidung
ökologische Mode
faire Mode

Schöffel - ökologische Outdoormode

Das Schwabmünchner Unternehmen für Outdoor- und Skibekleidung setzt auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement

Ludwig-Schöffel-Straße 15
86830 Schwabmünchen
Deutschland

Schöffel, Schwabmünchen, nachhaltige Bekleidung, nachhaltige Produktion

Die Firma Schöffel ist ein alteingesessenes Familienunternehmen in Schwabmünchen. Vor über 200 Jahren produzierte die erste Generation noch Strickstrümpfe, Nachthauben und schwäbische Zipfelmützen. In den 1980er verarbeiteten die Schwabmünchner als eines der ersten Unternehmen das atmungsaktive und wasserabweisende Material Goretex. Heute gehört Schöffel zu den führenden Unternehmen für Outdoor- und Skibekleidung im deutschsprachigen Raum und beschäftigt über 200 Mitarbeiter*innen.

 

Peter Schöffel leitet das Unternehmen in der 7. Generation. Die Marke setzt in der Produktion auf hohe soziale Standards und bei den Materialien auf Nachhaltigkeit. Im jährlich erscheinenden Sustainability Report gibt das Unternehmen detailliert Auskunft darüber.

 

 

Faire Arbeitsbedingungen - weltweit

Schöffel achtet sowohl im eigenen Unternehmen als auch bei den Produktionspartnern weltweit streng auf nachhaltiges und soziales Wirtschaften. Das Unternehmen ist Mitglied der Fair Wear Foundation (FWF) und erreichte 2020 bereits sechs Jahre in Folge den FWF-Leaderstatus, der ein besonders hohes soziales Engagement belegt.
Konkret bedeutet das für die Mitarbeiter*innen in den weltweiten Produktionsstätten, darunter in Myanmar, Vietnam, China und Indonesien, dass der international anerkannte Code of Labour Practises eingehalten wird. Dieser Kodex schließt Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung im Arbeitsverhältnis und überlange Arbeitszeiten aus. Außerdem garantiert der Code of Labour Practises die freie Wahl des Arbeitsplatzes, rechtsverbindliche Arbeitsverträge, die Versammlungsfreiheit, das Recht auf Tarifverhandlungen, Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und die Zahlung eines Existenzlohns.

Unsere Zulieferer zahlen ihren Mitarbeitern deutlich mehr als die örtlichen Mindestlöhne." Peter Schöffel, Geschäftsführer Schöffel.

 

Das Material: nachhaltig, langlebig, ressourcenschonend

Auch bei der Herstellung der Textilien und der Verarbeitung ihrer Materialien achtet Schöffel auf Nachhaltigkeit. Dies beinhaltet unter anderem die ressourcenschonende Gewinnung und Verarbeitung von Fasern, die Verwendung von recycelten Materialien, die tierleidfreie Herkunft bei tierischen Fasern und den reduzierten Einsatz von Chemikalien bei der Herstellung von Textilien. Das Unternehmen ist Mitglied des Bündnisses für nachhaltige Textilien, sowie bluesign®-Systempartner. Durch die Mitgliedschaft bei der European Outdoor Conservation Association (EOCA) engagiert sich Schöffel für den Schutz und den Erhalt gefährdeter Gebiete, Tiere und Pflanzen.
Neben anderen Projekten unterstützt Schöffel auch VerPlaPo. Das Projekt betrachtet die Verbraucherreaktionen bei Plastik und dessen Vermeidungsmöglichkeiten am Point of Sale (PoS), koordiniert von der Stadt Straubing als einer der Verbundpartner.

 

 

Die Service Factory – damit Lieblingsstücke länger leben

Ein Produkt ist vor allem dann nachhaltig, wenn es möglichst lange genutzt wird. Seit der ersten Wanderhose gibt es bei Schöffel einen Reparaturservice. Heute bietet das Unternehmen ein Rundum-Sorglos-Paket: Die Service Factory in Schwabmünchen repariert, imprägniert, reinigt und ändert von der Skihose bis zur Freizeitjacke alle Bekleidungsteile. Dabei verwenden die Expert*innen in Schwabmünchen Original-Materialien. Noch Jahre nach dem Kauf kann beispielsweise ein Druckknopf erneuert werden.

 

Die Kund*innen bringen ihr Lieblingsstück mit den entsprechenden Wünschen zu ihrem Händler, der es an die Service Factory schickt. Nach durchschnittlich fünf Tagen kommt das Bekleidungsstück runderneuert zurück. Dieser fachgerechte Service schont sowohl den eigenen Geldbeutel, als auch Umwelt. Denn er verlängert die Lebensdauer des Lieblingsstückes und spart Ressourcen und Energie.

 

 

Schöffel-Store in Schwabmünchen

In Schwabmünchen ist sowohl der Firmensitz als ein großer Schöffel-LOWA Store. Der Store bietet ein breites Angebot an Outdoor-, Reise- und Skibekleidung. Von Baselayern bis zu 3-Lagen Jacken ist alles dabei, was für Wanderer, Skifahrer*innen und alle Menschen, die sich gerne in der Natur bewegen, interessant ist. Ergänzt werden die Bekleidungsartikel von Schöffel durch die Trekking- und Outdoorschuhe von LOWA. Präsentiert wird das Sortiment auf rund 250 Quadratmetern und über 2 Stockwerke. Hier geht es zum Online-Shop.

 

 

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Schwabmünchen Fuggerstraße 19
Mo -FR 9:00 bis 18:00
Sa 9:00 bis 14:00
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Lebensmittelläden
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Kleidung
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Weltladen Aichach

Fair gehandelte Produkte wie Kleidung, Kaffee, Schokolade und Spielzeug

Schloßplatz 1
86551 Aichach
Deutschland

Faire Welt, Eine Welt, Weltläden, Aichach, Faire Arbeitsbedingungen, Lebensmittel, Kleidung, Kaffee, Schokolade, Foto: Cynthia Matuszewski

Egal ob Süßigkeiten und  Knabbereien, Gewürze und Chutneys, Musikinstrumente, Spielzeug, Bücher, Postkarten, CDs oder Textilien und Schmuck .... Im Weltladen Aichach findest du Schönes, Nützliches und Spannendes aus fairem Handel. Die Lebensmittel stammen überwiegend aus ökologischem Anbau.

Außerdem werden ausgesuchte Schreibwaren, wie zum Beispiel handgeschöpftes Papier, Musikinstrumente, Spielzeug, Schmuck und Wohnaccessoires geführt. Viele Produkte werden in Sozialprojekten oder benachteiligten Regionen gefertigt. 

Fair ist, wenn auch die Erzeuger*Innen für ihre Produkte einen angemessenen Preis erhalten. Der Faire Handel bietet den Produzent*innen in benachteiligten Ländern über einen langen Zeitraum eine zuverlässige Partnerschaft an. Wichtig sind dabei garantierte Vergütungen, die dem Herstellungsaufwand der Produkte entsprechen. Den Menschen in Ländern des globalen Südens wird durch den fairen Handel ein friedliches und menschenwürdiges Leben ermöglicht, das Schulbildung, zumutbare Arbeitsbedingungen, gesichertes Familieneinkommen, soziale Absicherung bei Krankheit und vor allem langfristige Selbstverwaltung und Eigenverantwortung beinhaltet.

Im Aichacher Weltladen arbeitet eine Gruppe von etwa 40  ehrenamtlichen  Verkäufer*innen. Das Team freut sich auch über neue Mitarbeiter*innen. Wer Lust hat, sich ehrenamtlich einzubringen kann einfach eine der Verkäufer*innen ansprechen. 

Ergänzend kümmern sich einige Angestellte um Organisation, Verwaltung und Geschäftsführung des Vereins "Gemeinsam für Eine Welt - Aichach e. V.“

 

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Wochentag
Montag bis Freitag 9:00 bis 18:00
Samstag 9:00 bis 12:30
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Forum Eine Welt Augsburg - Forum der Lokalen Agenda 21

Das Fachforum zeigt durch Projekte und Initiativen die Zusammenhänge zwischen Hunger, Wirtschaften und Globalisierung. Ziel des Forums ist es, globale Gerechtigkeit in die Augsburger Stadtpolitik und in die Bürgergesellschaft zu bringen.

Büro für Nachhaltigkeit mit Geschäftsstelle Lokale Agenda 21
Leonhardsberg 15
86150 Augsburg
Deutschland

Menschenkette, Menschen, Grafik Pixabay

Im Juli 1996 startete das Forum Eine Welt als eines der ersten Agendaforen. Das Forum versucht, die entwicklungspolitischen Aktivitäten in und um Augsburg zu vernetzen. 2009 hat sich das Forum neu gebildet.

Ziele sind nach wie vor die Vernetzung der Eine-Welt-Aktivitäten in Augsburg und das Einbringen globaler Gerechtigkeit in die Augsburger Stadtpolitik und in die Bürgergesellschaft. Das Forum Eine Welt Augsburg hat sich als Aufgabe gestellt, die Zahl der Hungernden in der Welt zum Thema zu machen, die Ursachen zu benennen und alternative Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Wichtige Akteur*innen im Forum Eine Welt sind derzeit u.a. die Werkstatt Solidarische Welt, der Weltladen Augsburg, attac Augsburg, das Referat Weltkirche des Bistums, der Arbeitskreis Brasilien, die Arbeitsgruppen von terre des hommes und der Kindernothilfe, Frauen in Flores e.V., die Aktion Hoffnung und der Missionsbeauftragte des Dekanats der Evang.-Luth. Kirche.

Auch in den kommenden Jahren wird das Fachforum durch Initiativen und Projekte die Zusammenhänge zwischen Hunger, Wirtschaften und Globalisierung öffentlich ansprechen.

Das Forum Eine Welt Augsburg ist Forum der Lokalen Agenda 21 - für ein zukunftsfähiges Augsburg. Weitere Informationen zur Lokalen Agenda 21 findeest du unter www.nachhaltigkeit.augsburg.de.

Wochentag
Montag 9:00 bis 12:00 13:00 bis 18:00
Dienstag 9:00 bis 12:00 13:00 bis 18:00
Mittwoch 9:00 bis 12:00 13:00 bis 18:00
Donnerstag 9:00 bis 12:00 13:00 bis 18:00
Freitag 9:00 bis 12:00 13:00 bis 18:00
Samstag geschlossen
Sonntag geschlossen
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„Kein Kleidungsstück bleibt zurück!"

„Kein Kleidungsstück bleibt zurück!"
Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei eröffneten 2018 das SUSLET, das erste nachhaltige Outlet
Wolfgang Schimpfle, Fabian Frei, suslet, sustainable Outlet, Augsburg, degree, Foto: degree clothing

2014 Jahren gründeten Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei das faire Öko-Label „Degree Clothing“. Seitdem arbeiten sie so effizient zusammen wie ein „Schweizer Taschenmesser“. 2018 eröffneten sie das weltweit erste „eco-fashion Outlet“ der Welt: „SUSLET- Sustainable Outlet“ in Augsburg. Seit 2019 gibt es eine SUSLET-Filiale in Freiburg. Wir sind gespannt, was sie 2022 machen…  Annabell Hummel sprach mit Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei, deren Credo lautet: „Kein Kleidungsstück bleibt zurück!“

 

Annabell Hummel: Ihr habt das deutschlandweit erste eco-fashion-Outlet. Wie kam es dazu?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei:

Überproduktion geschieht auch in der nachhaltigen Bekleidungsbranche – bloß meist nicht mit Absicht und deutlich geringer. Sollen diese Produkte monatelang durch das Lager wandern und bei der nächsten Inventur entsorgt werden?

Aus dem Kontakt zu anderen Marken und dem Feedback unserer Kunden entstand die Frage, was mit den Mustern, Ausstellungsstücken und der überproduzierten Ware passiert.  Wir lösen dieses Problem und bieten im „#SUSLET – Sustainable Outlet“ geprüft nachhaltige Produkte zu Outletpreisen.

 

Was genau bietet Ihr in Eurem Outlet an?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Der Schwerpunkt liegt auf Bekleidung für Frauen, Männer und Kinder. Verkauft werden stark reduzierte Musterartikel, Restposten und B-Ware sowie Taschen, Accessoires  und Bio-Kosmetika. Dabei sind unter anderem Marken wie PETA, Greentee, VATTER, Feuervogl, Recyclist Workshop, Life Tree, MNZE, pöig, Degree Clothing... Ergänzt wird das Sortiment durch Pflegeprodukte.

Die #SUSLET-Zielgruppe interessiert sich für einen nachhaltigen Lifestyle und kann diesen, dank Rabatten von 30 bis zu 70%, auch für Familie und Freunde ermöglichen.

Wir bieten bei #SUSLET ausschließlich nachhaltig und fair produzierte Ware von ausgewählten Partnern an.

 

Nach welchen Standards wird die Ware produziert? Was ist anders als bei konventioneller Ware?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Die angebotenen Produkte der Partnerfirmen müssen unseren Standards in unserem Produkt Codex entsprechen. Hierbei setzt #SUSLET auf Transparenz (Lieferketten, persönliche Treffen mit den Produktplanern, Markenbotschaftern) sowie Zertifikate wie „IVN Best“ oder PETA.

 

Wie sind Eure Rabatte bei fair gehandelter bzw. biologischer Ware möglich?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Auch bei Produkten im fairen & nachhaltigen Sektor werden Gewinnmargen in die Verkaufspreise einkalkuliert. Dank unseren direkten Kontakten zu den Partnermarken und einer neuartigen Marketing- & Logistikstrategie können wir unsere Rabatte von 30-70 Prozent realisieren.

 

Passt „Outlet“ und „Fair“ überhaupt zusammen?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Ja, da im #SUSLET „Sustainable Outlet“ Produkte, die durch kreative & handwerkliche Arbeit entstanden sind, wieder einen Wert bekommen und damit für soziale Anerkennung sorgen. Es handelt sich um Musterartikel, Produkte mit minimalen Fehlern und Restposten aus alten Kollektionen.

 

Wir wissen verstandesmäßig, dass konventionelle Ware häufig unter unhaltbaren Bedingungen produziert werden und zusätzlich auch noch mit giftigen Substanzen behandelt sind. Warum glaubt Ihr, greifen die meisten dennoch überwiegend zur Billigware?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Leider wird ein Großteil der konventionellen Ware unter diesen Bedingungen hergestellt. Alle Menschen dürfen im Alltag Probleme unterschiedlichster Herkunft bewältigen. Hierbei bekommen die Missstände anderer Menschen z.B. bei der Textilproduktion in Billiglohnländern oft kaum Gehör. Sie sind ja meist auch geografisch weit entfernt.

Firmen in der konventionellen Branche geben bis zu 50-60% ihres Budgets für manipulative Dauerbeschallung, also Werbung aus, um das Defizit an den eigentlichen Produkten auszugleichen.

Damit beeinflussen sie die mächtigste Entscheidungsgruppe, die Endverbraucher. Zusammengefasst gibt es drei Hauptgründe, welche sich gegenseitig bedingen oder ergänzen: 1. persönliche oder andere Probleme, 2. Marketing, 3. Kaufrausch als Lifestyle. Firmen in der konventionellen Branche geben bis zu 50-60% ihres Budgets für manipulative Dauerbeschallung, also Werbung aus, um das Defizit an den eigentlichen Produkten auszugleichen.

 

Was glaubt Ihr, muss passieren, damit nachhaltige Textilien mehr zu einem Standard werden?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei:

Es werden mehr „starke Marken“ benötigt, die auch ohne das Argument „fair und nachhaltig“ marktfähig sind.

Am besten wäre ein Übertreffen der konventionellen Marken in den Bereichen Qualität und Marketing. Um sich diesem Ziel zu nähern werden die #SUSLET-Filialen auch optisch ein Highlight…

 

Ihr habt mit degree ein eigenes Label mit Laden. Jetzt kommt noch ein Outlet-Store hinzu. Wie handhabt Ihr das mit der vielbeworbenen „work-life-balance“?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Wir haben sogar noch eine Agentur für nachhaltige Textilien „made in EU/ Augsburg“ (beide lachen).
Um eine möglichst große nachhaltige und kreative Auswirkung auf die Welt zu erreichen, arbeiten wir 24/7 mit unserem sehr fähigen Team an „Degree Clothing“, „TextilAgentur EU“, „#SUSLET-Sustainable Outlet“.
„degree-balance“ – A better tommorrow. Es gibt aber keinen Grund zur Sorge, wir gehen abends brav nach Hause und fahren auch regelmäßig in den Urlaub.

 

Ist Augsburg nicht für seine kritische Kaufkultur bekannt? Wie ist es, Gründer in Augsburg zu sein?

Wolfgang Schimpfle und Fabian Frei: Kritische Kunden? (beide grinsen).

Dank diesem „Augsburg-Spirit“ sind wir auf den internationalen Markt perfekt vorbereitet.

Gute Produkte oder Konzepte werden durch loyale Kunden belohnt. Natürlich gibt es wie in jeder Stadt noch Optimierungsmöglichkeiten für die Startup-Szene.

Wir lieben Augsburg und sind gerne Gründer in dieser Stadt.

 

 

Steckbrief:

 

Name: Wolfgang Schimpfle
Ausbildung/Beruf: BA Engineer
Selbstständig seit: 2015
Lebt in: Augsburg
Trägt am liebsten: Ice Girls Allover Shirt
Kernkompetenzen: Finanzen und Schnitt
Findet Augsburg: Super nice

 

Name: Fabian Frei
Ausbildung/Beruf: BA Engineer
Selbstständig seit: 2015
Lebt in: Augsburg
Trägt am liebsten: den weltweit ersten fairen Haargummi „made in Ausgburg“ by Degree Clothing
Kernkompetenzen: Design und Kontakt
Findet Augsburg: Sehr gelungen

 

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Wichtige Textilsiegel

Wichtige Textilsiegel
Diese Siegel helfen beim Einkauf von Bekleidung.
Degree-clothing Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski

Es gibt viele gute Gründe, nachhaltige und faire Kleidung zu tragen: In konventionell hergestellter Kleidung stecken Dutzende Chemikalien, die auch in kleinen Dosen die Umwelt und die Gesundheit der Menschen schädigen. Nicht zuletzt sollen faire Löhne und Produktionsbedingungen den Bäuer*innen und Näher*innen ein würdiges Leben ermöglichen.

 

Textilsiegel können eine Orientierungshilfe für uns Käuferinnen und Käufer sein, doch manche sollen nur die Hersteller grün waschen. Wir stellen die wichtigsten Label vor, an denen man wirklich saubere und umweltfreundliche Kleidung erkennen kann.

 

Umweltsiegel:

 

IVN Best

Das derzeit strengste Siegel stammt vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN). Es lässt nur Naturfasern aus Bio-Anbau zu, die komplett biologisch abbaubar sind. Vom Anbau der Fasern bis zum Endprodukt sind alle wichtigen Chemikalien verboten. Synthetik und schlecht zu recycelnde Mischfasern werden nicht zertifiziert. Der IVN definiert zudem strenge Sozialstandards für Beschäftigte im Anbau und bei der Verarbeitung.

 

GOTS

Der Global Organic Textile Standard (GOTS) regelt die gesamte textile Produktionskette, vom Rohstoffanbau bis zum Endprodukt, auch nach sozialen Mindeststandards. GOTS schreibt mindestens 70 Prozent Bio-Naturfasern vor. Bis zu 30 Prozent Recyclingfasern dürfen beigemischt werden, auch recycelte Synthetik. Damit können die strengen GOTS-Produktionsstandards auf viele Produkte angewendet werden.

 

Made in Green

 

Greenpeace zählt Made in Green 2018 zu den strengsten Siegeln am Markt. Das relativ neue Siegel bezieht sich auf alle Materialien, also sowohl Naturfasern als auch Recycling- und Mischgewebe. Alle Produktionsschritte werden mit dem umfassenden Nachhaltigkeits-Programm STeP (Sustainable Textile Production) kontrolliert, das höchste Anforderungen in Bezug auf den Einsatz von Chemikalien, das Umwelt- und Qualitätsmanagement sowie die Arbeitssicherheit stellt.

 

bluesign

 

Mit dem bluesign-Label werden Textilien ausgezeichnet, die möglichst schadstoffarm und ressourceneffizient produziert werden. Das Siegel bezieht sich auf alle Faserarten und regelt sehr streng den Gebrauch von Chemikalien in der gesamten Herstellungskette. Geprüft werden nicht nur die verwendeten Textilien, sondern auch Accessoires wie Reißverschlüsse, Knöpfe, Schnallen usw.

 

Cradle to Cradle

 

Das Ziel von C2C ist ein Material-Kreislauf „von der Wiege zur Wiege“, bei dem kein Produkt Abfall verursacht, sondern entweder biologisch abbaubar ist, oder wiederverwertet wird. Das Siegel zeichnet Produkte aus, die umweltsichere, gesundheitlich unbedenkliche und kreislauffähige Materialien verwenden. Es wird in fünf Stufen vergeben: Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin.

 

EU-Ecolabel

 

Das EU-Ecolabel für Textilien gehört zur EU-Blume, dem europäischen Umweltlabel. Es ist ein eher massentaugliches Label mit mittlerem Anspruch, besonders was das Chemikalienmanagement anbelangt. Aber: lieber ein Produkt mit Ecolabel-Standard kaufen als eines ohne Umweltstandard!

 

Sozialstandards:

 

Fairtrade

Textilien mit dem Fairtrade-Siegel bestehen zu 100 Prozent aus fair angebauter und gehandelter Baumwolle. Die Bauern erhalten garantierte Mindestpreise, Bio-Anbau wird gefördert, Gentechnik ist verboten. Der Fairtrade-Textilstandard umfasst zusätzlich die gesamte Lieferkette, garantiert also faire Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze, existenzsichernde Löhne und die Einhaltung von Arbeitsrecht.

 

Fair Wear Foundation

 

Die Non-Profit-Organisation Fair Wear Foundation setzt sich weltweit für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie ein. Das Siegel erhalten Unternehmen, die länger als ein Jahr Mitglied sind und die regelmäßigen Kontrollen mit besten Bewertungen bestehen. Mitglieder sind etwa 80 Textilunternehmen, die etwa 120 Marken vertreten.

 

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Mode: Von Kopf bis Fuß bio, fair und gut designt

Mode: Von Kopf bis Fuß bio, fair und gut designt
15 Fragen an Simone Kunz von glore Augsburg. Die Designerin bietet in der ehemaligen Grottenau-Apotheke ökologisch und fair hergestellte Mode an.
Simone Kunz im "Glore" in Augsburg. Sie bietet in ihrem Laden fair gehandelte und ökologisch hergestelle Mode an. Foto: Bernhard Rampf

Simone Kunz ist Designerin, liebt die Natur und hat einen sicheren Blick für Mode. Beste Voraussetzungen also, um in Augsburg einen glore-Laden zu eröffnen. In der ehemaligen Grottenau-Apotheke bietet sie ökologisch und fair hergestellte Mode für Damen und Herren an, gutes Design und lange Haltbarkeit inbegriffen.

 

Ihre Leidenschaft für Ästhetik, Farbe und Formen konnte Simone Kunz bei ihrer Arbeit in großen Werbeagenturen nicht ausreichend ausleben. Gleichzeitig begeisterte glore–Initiator Bernd Hausmann sie für seine Idee, dass es möglich ist, sich von Kopf bis Fuß bio, fair und gut designt einzukleiden. Bezahlbar, versteht sich. Seit September 2016 besitzt sie nun einen von fünf inhabergeführten glore-Läden in Deutschland.

 

Aus der alten Apotheke hat Simone Kunz einen hellen, luftigen und klar strukturierten Raum gemacht, in dem sie mit sicherer Hand zeitlos klassische und trendorientierte Mode, Accessoires und Lifestyle-Artikel zu einem ästhetischen Ganzen arrangiert. Von schlichten, braunen Lederschuhen über Jeans, Blusen, knuffigen Mützen und  bunten Edelstahlflaschen für unterwegs, bis hin zu grünen Socken mit Pilzmuster gibt es hier einfach alles, was das design-affine Öko-Herz begehrt. „Ökologie, Fairness, soziale Standards und Mode - das ist kein Gegensatz! Ich will zeigen, dass das geht! Und es muss in Zukunft noch viel selbstverständlicher zusammengehören“, sagt sie.

 

Steckbrief:
 

Name: Simone Kunz

Beruf: Kommunikationsdesignerin und Inhaberin von glore Augsburg

Geboren in: Wertingen

Lebt in: Augsburg

Lieblingsort: überall dort, wo es Schnee, Aussicht und frische Luft gibt. Aber meinen Laden mag ich auch ganz gern :-)

 

"Ich hätte gerne eine Welt, in der niemand mehr unter unwürdigen Arbeitsbedingungen Jeanshosen oder Handys herstellen muss."

 

15 Fragen an Simone Kunz von glore Augsburg

 

Lifeguide: Welche Bedingungen muss ein Pullover, ein Paar Socken oder ein Kleid erfüllen, um in Deinen Laden zu kommen? 

Simone Kunz: Also zuerst einmal muss es mir gefallen. Und dann steht ja auf unserem Schaufenster in großen Lettern BIO+FAIR und genau das beschreibt unseren selbst gewählten Standard. Wir finden es wichtig, auf beide Aspekte gleichermaßen einzugehen, denn ein Bio-Shirt mit Hungerlöhnen produzieren zu lassen, ist wenig sinnvoll. Um diesen Standard zu sichern, achten wir bei der Auswahl der Produkte auf die Zertifizierung durch internationale Siegel. Dazu zählen GOTS (Global Organic Textile Standard) sowie die Fair Wear Foundation und Fairtrade.

 

Dass unsere Mode ökologisch produziert wird, kommt der Natur zugute. Und weil sie fair gehandelt wird, profitieren alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette davon: Vom Baumwollbauern bis zum zufriedenen Kunden, der nachhaltig einkaufen kann und dabei modisch keine Abstriche machen muss. Ich möchte meine Kraft für etwas einsetzen, das in meinen Augen mehr Sinn macht, als nur Geld für die eigene Miete zu erarbeiten.

 

Wolle, Modal, Leinen, Tencel, recyceltes PET? Gibt es ja alles bei glore. Was ist Dein absolutes Lieblingsmaterial?
Seit ich den Laden eröffnet habe, komme ich mit vielen Kollektionen und Materialen in Kontakt. Mein Eindruck ist, dass es mit der Entwicklung von Fasern wie Tencel, Bambus, Leinen und recyceltem PET ein großes Bestreben gibt, Alternativen zu Baumwolle zu entwickeln. Das ist sicher sinnvoll, denn Baumwolle, kann bei uns nicht regional angebaut werden und ist immer auch sehr wasserintensiv.

 

Ich bin ich eine große Liebhaberin von Wolle. Es gibt viele junge Labels, wie zum Beispiel das niederländische Label „Elsien Gringhuis“, das unglaublich schöne, feine und modische Kleidungsstücke aus diesem Material herstellt.

 

Wolle hat viele Vorteile: sie kann regional erzeugt und verarbeitet werden, ist verhältnismäßig energieeffizient, nachwachsend, ökologisch abbaubar, braucht keine Pestizide und ist zudem stark schmutzabweisend. Was der Grund ist, weshalb ich meine Elsien-Gringhuis-Hose überhaupt erst einmal im letzten Jahr gewaschen habe.  Aber vor allem fühlt sich Wolle unschlagbar gut an: im Sommer kühlend im Winter wärmend, eine Hose für das ganze Jahr. Nachhaltiger geht´s kaum.

 

Was hast Du an?
Jetzt gerade? Zuhause immer gerne eine Mütze, für einen warmen Kopf. Momentan die neon-orange-farbene Mütze vom Brand „dedicated“ aus recyceltem PET. Zudem noch fair produziert. Dazu meine schwarze Lieblingsdenim „Skinny Lin“ des schwedischen Labels Nudie Jeans. Das Label ist seit 2009 führendes Mitglied der Fair Wear Foundation. Darunter hab ich ganz oft eines unserer Bambo-Basic-T-Shirts an. Es gibt sie in fünf Farben und sie fühlen sich einfach fantastisch auf der Haut an. Darüber einen Second-Hand-Kaschmir Pullover aus dem VINTYS. Das komplette Outfit liegt unter 150 Euro. like!

 

Was treibt Dich an, was motiviert Dich?
Ich möchte meine Kraft für etwas einsetzen, dass in meinen Augen mehr Sinn macht, als nur Geld für die eigene Miete zu erarbeiten. Bei meiner Arbeit als Grafikerin lag der Fokus darauf, ein Produkt - unabhängig vom tatsächlichen Wert - gut zu verkaufen. Das war für mich kein ausreichender Antrieb.

 

Grüne und nachhaltig produzierte Mode ist keine PR- und Marketingstrategie, sondern ein transparentes Gesamtkonzept. Wir von glore sind keine Träumer, die irrealen Zielen nachjagen. Die "glore-Familie" besteht mittlerweile aus sechs inhabergeführte Läden in Deutschland und der Schweiz, die wirtschaftlich arbeiten und ein unternehmerisch tragfähiges Konzept haben. Wir treffen unsere unternehmerischen Entscheidungen immer auch unter nachhaltigen, sozialen und ökologischen Aspekten. Jeder kann dazu mit seiner Kaufentscheidung einen Beitrag leisten.

 

Wir zeigen damit, dass fair produzierte Mode finanziell erschwinglich sein kann und widerlegen das gängige Vorurteil, faire Löhne in der Textilindustrie wären nicht bezahlbar. Es ist machbar, wenn wir bewusst einkaufen und auf wahllosen Konsum verzichten.

 

Außerdem kann „Ökomode“ durchaus Spaß machen und hat längst nichts mehr mit den Jutesack-Klischees der vergangenen Jahrzehnte zu tun. Wir wollen nicht moralisieren. Kunden sollen Spaß an Ihren Produkten finden und lange etwas davon haben.

Glore bietet dafür eine Plattform: vom Hipster, über den ökologischen „Überzeugungstäter“ bis hin zum finanziell wenig flexiblen Studenten, der sein Basic T-Shirt für 15 Euro bei uns kaufen kann. Das alles geht. Also keine Ausreden mehr :-)

Was regt Dich auf?
Diese ewig pessimistische und nörgelnde Grundhaltung. Einengende, passive Sichtweisen. Das regt mich auf.

Wir leben nicht in einem perfekten, aber im Vergleich in einem von Wohlstand und Freiheit geprägten Land. Das sind hohe Güter, die uns viele Möglichkeiten bieten. Gesellschaftlich und medial wird diesem Umstand aber meiner Meinung nach zu wenig Beachtung geschenkt.

Im Gegenteil, es scheint, als wären nur schlechte Nachrichten eine Nachricht wert. Dieses allgemeine Gefühl von Schwere, dass dadurch entsteht, schlägt sich im Grundgefühl der Menschen nieder und macht uns als Gesellschaft bewegungslos.Wir können viel erreichen, wenn wir uns nicht nur darauf konzentrieren was noch nicht gut ist und stattdessen in den Focus stellen, was gut ist und die Möglichkeiten erkennen, die sich daraus ergeben. Vom Schönen und Guten gibt´s nämlich auch einiges in dieser Welt.

Das war übrigens eine der schönsten Erfahrungen, seit meinem Umzug nach Augsburg: Unsere Stadt hat viele ideenreiche und umsetzungsstarke Menschen,  die sich gesellschaftlich und kulturell einbringen und damit Ihre Stadt gestalten und zu einem schönen Ort machen.

 

Rock oder Hose?
Beides. Aber nie gleichzeitig.

 

Was hattest Du als Kind am allerliebsten an?
Das war ein dunkel-lila Samtkleid mit weißem Rüschenkragen und schwarzem Gürtel. Ich denke heute noch, dass es das schönste Kleid der Welt war :-)

Kleidungstechnisch war ich als Kind schon sehr „Mädchen“, wollte immer hübsche Kleider tragen. Meine Mama hat anfänglich noch versucht mir beizubringen, dass man Spitzenkleidchen nicht zum Versteck spielen im Maisfeld oder zum Fußball spielen trägt. Sie hat das dann aber schnell aufgegeben und die Kleider eben geflickt. Danke Mama <3.

 

Wenn Du eine Zeitreise machen könntest, in welche Mode-Zeit würdest Du reisen?

Wenn wir rein über den ästhetischen Aspekt von Mode sprechen, würde ich sagen, dass ich das JETZT schon ganz gut finde. Ich denke, wir waren noch nie so frei zu tragen, was wir wollen. Wir unterliegen gesellschaftlich kaum mehr äußeren Konventionen und jeder hier kann sich mit Mode so frei ausdrücken wie er möchte - so frei, wie wir uns eben selbst fühlen. Das mag ich.

 

Was die Rahmenbedingungen in der Textilproduktion angeht, würde ich aber lieber noch 50 Jahre drauflegen. Ich hätte gerne eine Welt, in der niemand mehr unter unwürdigen Arbeitsbedingungen Jeanshosen oder Handys herstellen muss. Der Anteil von ökologisch oder fair produzierter Kleidung weltweit ist verschwindend gering, im deutschen Textilbereich sind es um 1%. Es wird hoffentlich keine 200 Jahre mehr dauern, bis wir bei 100% sind.

 

Auto, Bus, Bahn, Fahrrad oder zu Fuß?
Auf alle Fälle zu Fuß. Ich liebe Laufen. Durch den Schnee, morgens zur Arbeit, Nachts durch die Stadt, Berge rauf und runter. Ich vermute, dass ist so, weil es sehr meinem inneren Tempo entspricht :-)

 

Was ist Dein Lieblingsplatz in Augsburg und Umgebung?
Da muss ich schmunzeln... man wird als Kind ja auch oft nach seiner Lieblingsfarbe gefragt... da konnte ich mich schon nie entscheiden. Irgendwann hab ich dann mit „Weiß“ geantwortet, weil das immerhin die Summe aller Farben ist.

 

Das erklärt vielleicht, warum ich auch nicht diesen einen Lieblingsplatz habe. Ich mag das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, weil es Heimat ist. Den Lech, weil er da durch fließt, die weiten Felder drumherum, den Hofgarten am Abend, weil er einer der ersten Orte war, die ich in Augsburg für mich entdeckt habe, die kleinen Arkadas in der Maximilianstrasse, weil man da oft alleine essen kann und im Fernsehen dazu ARTE ohne Ton läuft. Es geht doch immer eher darum, was man mit den Orten verbindet und da gibt´s einiges.

 

Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest?

Manche Dinge würde ich schlicht verbieten wollen: Massentierhaltung zum Beispiel. Dann isst jeder eben nur alle zwei Wochen Fleisch und nach ein paar Wochen hätten sich alle daran gewöhnt. Auch „verbietenswert“: Löhne, mit denen niemand ein menschenwürdiges Leben führen kann, sowie die Tatsache, dass Jeder und Alles immer verfügbar sein muss. Was für ein Quatsch. Einfachheit kann unschlagbar schön sein.

 

Was bedeutet nachhaltig leben für Dich?
Für mich bedeutet nachhaltig leben, vor allem bewusst leben. Klar frage ich mich im Alltag oft „Was und bei wem kauf ich da ein?“ „Brauch ich das wirklich?“ „Auf was kann ich gut verzichten?“ oder „Lieber mal das Licht löschen und die Waschmaschine voll machen“… Auf der anderen Seite liebe ich zum Beispiel heiße Badewannen und Reisen - beides CO2-mäßig eher suboptimal. Ich genieße mein Leben auch und versuche das beizutragen, was ich kann. Keiner macht alles richtig. Das sollte kein Grund sein, gar nichts zu machen. Es geht darum, mit den eigenen Möglichkeiten etwas anzufangen und dann ist es so banal wie wahr: Viele kleine Dinge bewegen viel.

Das ist auch Kern unserer Vision bei glore: Wir sagen nicht „bitte tragt das, weil´s bio+fair ist, sondern trage es, weil es Dir gefällt“. Es muss selbstverständlich werden, dass die Produkte ökologisch und fair hergestellt werden. Der moralische Zeigefinger bringt langfristig nicht viel. In der Zukunft muss man Dinge so gestalten, dass sie gut sind UND sich gut anfühlen.

 

Was kochst Du, wenn Du Besuch bekommst?
Immer etwas anderes. Das letzte Mal Käsefondue. Daraus wurde dann leider eher Käsesuppe. Wir hatten trotzdem einen ziemlich guten Abend.

 

Mit welcher bekannten Persönlichkeit würdest du gern mal einen Kaffee oder einen Wein trinken?
Kaffee mit Hans-Christian Schmid - einem meiner Lieblingsregisseure. Wein mit Angela Merkel. Nach ein paar Gläsern würde es vielleicht spannend werden.

 

Was ist Deine geheime Superkraft?
ich kann super HALLO sagen :-) ... Nein im Ernst, ich denke, dass ich ganz gut darin bin, Kontakt zu Menschen aufzunehmen und Sie auf eine Weise mitzunehmen. Ich mag Menschen und ich hoffe dass sie sich mit mir wohlfühlen. Außerdem kann ich ganz gut „rumpeln“, was im Dialekt meiner Eltern bedeutet, dass ich Alltagsaufgaben gut anpacken und schnell wegarbeiten kann. Beides ist für den Laden ganz praktisch.

 

Welche Frage hätten wir Dir stellen sollen?
Gerne mehr, aber keine bestimmten. Sich Kennenlernen ist ja im besten Fall ein spannender Prozess und ich finde, dass hier war ein guter Anfang :-)

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Life Tree: Ein Baum, zwei Gründer und eine Idee

Life Tree: Ein Baum, zwei Gründer und eine Idee
Made in Augsburg: Nachhaltige Mode von Martin Benedek und Manuel Sanktjohanser
Life Tree, Made in Augsburg,

Martin Benedek und Manuel Sanktjohanser sind zwei, die sich aktiv gegen schlechte Arbeitsbedingungen und ökologische Probleme bei der Herstellung von Kleidung einsetzen. 2009 haben die beiden das Modelabel Life Tree gegründet.

Der Name „Life Tree“ ist dabei Programm: Martin ist Künstler und zeichnet Bäume in allen Variationen. Diese individuellen Motive, von denen jedes seinen eigenen Charakter hat, zieren anschließend ihre Produkte: kreativ bedruckten T-Shirts, klassische Hoodies und schlichte Rucksäcke. Ein guter Freund gab ihnen damals den Rat, die gezeichneten Bäume doch auf T-Shirts zu drucken. „Das war anfangs so, als würde man einen Limonadenstand im Gewerbegebiet aufmachen“, erinnert sich Manuel. „Wir hatten zwar eine Idee, aber keinen Plan“. Wenn man die beiden heute in ihrem Ladengeschäft im Oberen Graben 15 besucht, zeigt sich allerdings vor allem eins: Manchmal funktioniert’s auch ohne Plan!

Das war anfangs so, als würde man einen Limonadenstand im Gewerbegebiet aufmachen. Wir hatten zwar eine Idee, aber keinen Plan." Manuel Sanktjohanser, Life Tree

 „Wir sind nicht die klassischen Gründer“

In dem Geschäft mit der großen Fensterfront wird man von einem kleinen Birkenwald empfangen. Statt auf herkömmlichen Kleiderständern, findet man die Life-Tree-Kollektion auf Baumstämmen und Ästen. Martin sitzt am Schreibtisch in der Ecke und zeichnet die Baummotive, die später ihre Produkte zieren werden. Manuel kümmert sich derweil um die Kundinnen und Kunden. Er spricht begeistert über die fair produzierten Bio-Baumwollshirts. „Das ist einfach gute Qualität! Unsere T-Shirts halten lange und das merken die Kunden auch, sonst würden sie ja nicht wiederkommen“.
Vor fünf Jahren haben sie die ersten T-Shirts auf Festivals und Märkten verkauft. Vor allem auf dem Münchner Tollwood-Festival formte sich eine treue Stammkundschaft. Im Oktober 2017 eröffneten sie dann Ihren Laden in Augsburg. Der Weg bis dahin war nicht immer ganz einfach. Die zwei würden sich nicht als die klassischen Gründer bezeichnen. „Unsere größte Hürde bisher?“ überlegt Martin. „Die Frage: wie verkauft man denn eigentlich T-Shirts?“ Beide waren und sind nebenher noch im sozialen Bereich beschäftigt. Manuel arbeitet als Heilerziehungspfleger und Martin an einer Kunstakademie. Nach eigenen Angaben hatten sie anfangs keine Ahnung von Marketing oder Produktplatzierung. „Der beste Weg für uns war deshalb der direkte Kontakt zu den Kunden auf den Märkten.“ Und damit hatte sie vollen Erfolg.

 

Fair, bio und gute Qualität

Die unbedruckten Textilien beziehen Martin und Manuel in geringen Stückzahlen bei anerkannten Fairtrade-Händlern. In der Textilbranche gibt es ein riesiges Angebot an den unterschiedlichsten Materialien, so Manuel. „Aber Fair & Bio ist meistens kombiniert mit guter Qualität. Da mussten wir nicht zweimal nachdenken“. Die beiden Geschäftsführer bieten ihren Kunden hochwertige Kleidung aus Bio-Baumwolle, Hanf aber auch aus Mischgewebe an. Das besteht dann zum Teil aus Biobaumwolle, zum Teil aus Bambus, Tencel oder Modal, das ist eine Viskosefaser, die aus dem Rohstoff Holz gewonnen wird. Alle Textilien beachten dabei den Verhaltenskodex der Fair Wear Foundation. Diese unabhängige, nicht-gewinnorientierte Organisation prüft ob in den Fabriken faire Arbeitsbedingungen herrschen, faire Löhne gezahlt werden und Arbeitnehmerrechte eingehalten werden. Außerdem zertifizieren sie keinen Betrieb, in dem Kinder arbeiten.

Du siehst hier keine Leute rausrennen mit riesigen Tüten wie bei H&M. Unsere Kunden kommen hierher und dann kaufen sie ganz bewusst etwas.“ Martin Benedek und Manuel Sanktjohanser, LifeTree

Veredelt wird in der Region

Alle Veredelungsprozesse finden in der Region Augsburg statt. In Augsburg selbst entwirft und zeichnet Martin die Life-Tree Bäume. In Königsbrunn, Graben und Steppach bedrucken kleine Unternehmen die T-Shirts und Pullover mit den Baummotiven. „Uns war es wichtig, einen Teilschritt der Produktion direkt mitbegleiten zu können.“

Unter Nachhaltigkeit verstehen die beiden Gründer des Modelabels aber nicht nur die ökologischen und sozialen Standards ihrer Produkte. Auch die Art, wie sie verkaufen, ist ihrer Meinung nach nachhaltig. „Du siehst hier keine Leute rausrennen mit riesigen Tüten wie bei H&M. Unsere Kunden kommen hierher und dann kaufen sie ganz bewusst etwas“. Martin und Manuel produzieren nur in kleinen Stückzahlen und wollen kein Wegwerfprodukt anbieten. Aufgrund der guten Qualität und der Langlebigkeit der Produkte kaufen die Leute geringere Mengen und weniger häufig. Das fördert einen bewussten Konsum. Laut einer Studie von Greenpeace im Jahr 2015 wird jedes fünfte Kleidungsstück in Deutschlands Schränken nicht getragen.
Die einfache und nachhaltige Lösung hierfür findet sich im Birkenwald von Martin und Manuel und in zahlreichen anderen nachhaltigen Modegeschäften in Augsburg oder im Second-Hand-Laden um die Ecke: Statt zwei Billig-Shirt zu kaufen, sollte man oder frau lieber einen neuen Lieblingspullover aus Hanf anschaffen: Die Ausgaben bleiben gleich, doch die Freude beim Tragen wird verdoppelt.

 

Hier geht’s zum nachhaltigen Shopping-Rundgang durch Augsburg.

 

Die Autorinnen:

      

Melanie Stahr                                      Elena Wenninger

Melanie Stahr und Elena Wenninger studieren Geographie an der Universität Augsburg. Elena Wenninger beschäftigt sich unter anderem mit lokalen Konsum-Mustern und deren globalen Auswirkungen. Für Melanie Stahr bedeutet Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben nicht nur an sich selbst zu denken, sondern auch an die Konsequenzen für Mitmenschen und Umwelt.

 

Wie können Wissenschaft und Gesellschaft voneinander profitieren?

Dieser Artikel entstand im Rahmen des ersten Lifeguide-Seminares an der Universität Augsburg, das unsere Redakteurinnen Cynthia Matuszewski und Sylvia Schaab im Wintersemester 2017/ 2018 im Fachbereich Geographie anboten.
Die Kernfrage lautete: Wie können Wissenschaft und Gesellschaft voneinander profitieren? Indem sie so oft wie möglich miteinander sprechen und sich austauschen. Indem also beispielsweise junge Wissenschaftler*innen in allgemein verständlicher Sprache von ihren Forschungsprojekten, ihren Forschungsfragen oder ihren Zukunftsmodellen berichten. Im Laufe des Seminars wurde über Verständlichkeit gesprochen, über Recherche, Gegenrecherche, Überschriften, Teaser, Fotos und vieles mehr. „Das war eine inspirierende Zeit für uns von der Lifeguide-Redaktion mit sehr engagierten Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Geographie. Es hat Spaß gemacht, mit ihnen in einer Uni-Redaktion zusammenzuarbeiten!“, berichten Cynthia Matuszewski und Sylvia Schaab. Am Ende dieser vielversprechenden Zusammenarbeit lagen dem Lifeguide im Februar 2018 insgesamt 11 neue Artikel vor. Sie werden im Laufe des Jahres 2018 und 2019 veröffentlicht. Wir freuen uns darauf.

 

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Augsburg spielt fair!

Augsburg spielt fair!
Faire Bälle mit Augsburger Zukunftsleitlinien. Ein Projekt der Lokalen Agenda 21 und der Fairtradestadt Augsburg
Fairtrade Ball Augsburg, Foto: Werkstatt Solidarische Welt Augsburg

Fußball ist der Sport in Deutschland. Auch die Augsburger*innen fiebern mit ihrem FCA und in Zeiten von Weltmeisterschaften herrscht Ausnahmezustand. So viele Spiele, so viele Trainingseinheiten… und immer dreht sich alles um eines: Um den Ball. Da stellt sich die Frage: Ist ein Fußball eigentlich nachhaltig?

Die Ballproduktion sicher nicht. Der Großteil der Bälle wird in Pakistan hergestellt. Die Menschen, zumeist Frauen und Kinder, arbeiten unter sehr schlechten Bedingungen. Sie erhalten beispielsweise keinen fairen Lohn und gehen bei der Verarbeitung von Leder oder PVC hohe Gesundheitsrisiken ein.

 

Augsburg ist Fairtradetown und spielt auch fair!

Die Lokalen Agenda 21 und die Fairtrade-Stadt hat mit dem Fairtrade-Ball von der BadBoyz Ballfabrik eine gute Lösung für dieses Problem gefunden: Kinderarbeit ist bei BadBoyz natürlich tabu und die Näher*innen in dieser pakistanischen Fabrik bekommen einen überdurchschnittlichen Lohn, sind sozialversichert und arbeiten unter gesunden Arbeitsbedingungen. Der Ball besteht aus PU-Kunstleder - also ohne PVC - und wurde mit schadstofffreien Druckfarben bedruckt. Verglichen damit geht einem herkömmlichen Ball schnell die Luft aus…!
Auf dem Ball aufgedruckt ist das Motto „Augsburg spielt fair!“ und Fairtrade Stadt Augsburg. Auch vertreten sind die Piktogramme der Zukunftsleitlinien der Lokalen Agenda 21. Jede der vier Farben steht für eine Dimension der Nachhaltigkeit: Die ökologische, die ökonomische, die soziale und die kulturelle Zukunftsfähigkeit. Sie sollen verdeutlichen: Augsburg war, ist und bleibt auch eine nachhaltige Stadt. Erwerben kann man den Ball im freien Handel im Weltladen Augsburg.

Informationen zu dem Ball erhalten Sie beim Weltladen Augsburg.

 

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St. Ursula war die erste Fairtrade School in Augsburg

St. Ursula war die erste Fairtrade School in Augsburg
Seit über drei Jahren engagieren sich Schülerinnen und Lehrerinnen für eine gerechte Welt
St. Ursula Augsburg, Fairtrade School, Augsburg, Eine Welt, gerechte Welt, fairer Handel, Foto: St. Ursula

Vor über drei Jahren hat die Mädchen-Realschule-St. Ursula in Augsburg als erste Schule in Augsburg den Titel Fairtrade School errungen. Seitdem setzen die Schülerinnen und Lehrkräfte mit großem Engagement die Ziele einer Fairtrade-School um. Dazu gehören zum Beispiel der Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten, eine fairtrade-Schulaktion oder die Behandlung des Themas im Unterricht. Die Fairtrade Gruppe von St. Ursula besteht inzwischen aus 30 aktiven Schülerinnen, die zusammen mit ihrer Lehrerin, Monica Pfiffner, für den Fairen Handel werben – an der Schule, bei Eltern und in der Öffentlichkeit.

Faire Schokobananen

Bei einer ihrer Aktionen ging es um Bananen. Im Augsburger Weltladen wurden über 100 fair gehandelte Bananen gekauft. Ein Teil wurde am Tag zuvor halbiert und in Zartbitter Kuvertüre getaucht. Beim Pausenverkauf  fanden die Schoko-Bananen bei Schülerinnen und Lehrkräften reißenden Absatz. Der andere Teil wurde so verkauft – einfach pur. Die Schülerinnen informierten bei der Gelegenheit über die katastrophalen Arbeitsbedingungen im konventionellen Bananenanbau und warum es den Kleinbauern hilft, wenn wir fair gehandelte Bananen kaufen. Am wichtigsten ist: Die Kleinbauern stehen nicht unter dem gnadenlosen Preisdruck der internationalen Lebensmittelkonzerne. Sie können sich darauf verlassen, dass sie faire Löhne bekommen. Sie sind keinen giftigen Pestiziden ausgesetzt und ihre Kinder können die Schule besuchen. Was den Schülerinnen bei ihrer Aktion auch wichtig war: Es wurde überhaupt kein Müll produziert!
Auch zum Valentinstag ließen sich die Schülerinnen etwas einfallen: In der Pause wurden 150 fair gehandelte Rosen verkauft. Denn auch für Blumen gilt: Wer sie mit dem Fair-Trade-Siegel kauft sorgt für faire Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, verhindert Kinderarbeit und fördert soziale Projekte. Nachdem die Schülerinnen auch mit dieser Aktion so erfolgreich waren und so viel Spaß hatten, haben sie sich für nächstes Jahr vorgenommen, doppelt so viele Blumen zu verkaufen.

 

Augsburg hat drei Fairtrade Schools

In Augsburg gibt es drei Fairtrade Schools: Die Mädchen Realschule St. Ursula, das Gymnasium bei St. Anna und ganz das Gymnasium Maria Ward.

Wer Fairtrade School werden möchte, muss fünf Kriterien erfüllen:

  • Gründung eines Fairtrade-Schulteams bestehend aus Lehrerinnen, Lehrern, Schülerinnen, Schülern, Eltern sowie weiteren Interessierten.
  • Erstellen eines Fairtrade-Kompasses an der Schule, die vom Rektor/der Rektorin unterzeichnet sein muss.
  • Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule.
  • In mindestens zwei verschiedenen Klassenstufen/Jahrgängen muss in mindestens zwei unterschiedlichen Fächern Fairtrade im Unterricht behandelt werden.
  • Mindestens einmal im Schuljahr muss es eine Schulaktion zum Thema Fairtrade geben.

pm/cm

 

 

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