Kleidung

Wichtige Textilsiegel

Diese Siegel helfen beim Einkauf von Bekleidung.
Degree-clothing Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski

Es gibt viele gute Gründe, nachhaltige und faire Kleidung zu tragen: In konventionell hergestellter Kleidung stecken Dutzende Chemikalien, die auch in kleinen Dosen die Umwelt und die Gesundheit der Menschen schädigen. Nicht zuletzt sollen faire Löhne und Produktionsbedingungen den Bäuer*innen und Näher*innen ein würdiges Leben ermöglichen.

 

Textilsiegel können eine Orientierungshilfe für uns Käuferinnen und Käufer sein, doch manche sollen nur die Hersteller grün waschen. Wir stellen die wichtigsten Label vor, an denen man wirklich saubere und umweltfreundliche Kleidung erkennen kann.

 

Umweltsiegel:

 

IVN Best

Das derzeit strengste Siegel stammt vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN). Es lässt nur Naturfasern aus Bio-Anbau zu, die komplett biologisch abbaubar sind. Vom Anbau der Fasern bis zum Endprodukt sind alle wichtigen Chemikalien verboten. Synthetik und schlecht zu recycelnde Mischfasern werden nicht zertifiziert. Der IVN definiert zudem strenge Sozialstandards für Beschäftigte im Anbau und bei der Verarbeitung.

 

GOTS

Der Global Organic Textile Standard (GOTS) regelt die gesamte textile Produktionskette, vom Rohstoffanbau bis zum Endprodukt, auch nach sozialen Mindeststandards. GOTS schreibt mindestens 70 Prozent Bio-Naturfasern vor. Bis zu 30 Prozent Recyclingfasern dürfen beigemischt werden, auch recycelte Synthetik. Damit können die strengen GOTS-Produktionsstandards auf viele Produkte angewendet werden.

 

Made in Green

 

Greenpeace zählt Made in Green 2018 zu den strengsten Siegeln am Markt. Das relativ neue Siegel bezieht sich auf alle Materialien, also sowohl Naturfasern als auch Recycling- und Mischgewebe. Alle Produktionsschritte werden mit dem umfassenden Nachhaltigkeits-Programm STeP (Sustainable Textile Production) kontrolliert, das höchste Anforderungen in Bezug auf den Einsatz von Chemikalien, das Umwelt- und Qualitätsmanagement sowie die Arbeitssicherheit stellt.

 

bluesign

 

Mit dem bluesign-Label werden Textilien ausgezeichnet, die möglichst schadstoffarm und ressourceneffizient produziert werden. Das Siegel bezieht sich auf alle Faserarten und regelt sehr streng den Gebrauch von Chemikalien in der gesamten Herstellungskette. Geprüft werden nicht nur die verwendeten Textilien, sondern auch Accessoires wie Reißverschlüsse, Knöpfe, Schnallen usw.

 

Cradle to Cradle

 

Das Ziel von C2C ist ein Material-Kreislauf „von der Wiege zur Wiege“, bei dem kein Produkt Abfall verursacht, sondern entweder biologisch abbaubar ist, oder wiederverwertet wird. Das Siegel zeichnet Produkte aus, die umweltsichere, gesundheitlich unbedenkliche und kreislauffähige Materialien verwenden. Es wird in fünf Stufen vergeben: Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin.

 

EU-Ecolabel

 

Das EU-Ecolabel für Textilien gehört zur EU-Blume, dem europäischen Umweltlabel. Es ist ein eher massentaugliches Label mit mittlerem Anspruch, besonders was das Chemikalienmanagement anbelangt. Aber: lieber ein Produkt mit Ecolabel-Standard kaufen als eines ohne Umweltstandard!

 

Sozialstandards:

 

Fairtrade

Textilien mit dem Fairtrade-Siegel bestehen zu 100 Prozent aus fair angebauter und gehandelter Baumwolle. Die Bauern erhalten garantierte Mindestpreise, Bio-Anbau wird gefördert, Gentechnik ist verboten. Der Fairtrade-Textilstandard umfasst zusätzlich die gesamte Lieferkette, garantiert also faire Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsplätze, existenzsichernde Löhne und die Einhaltung von Arbeitsrecht.

 

Fair Wear Foundation

 

Die Non-Profit-Organisation Fair Wear Foundation setzt sich weltweit für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie ein. Das Siegel erhalten Unternehmen, die länger als ein Jahr Mitglied sind und die regelmäßigen Kontrollen mit besten Bewertungen bestehen. Mitglieder sind etwa 80 Textilunternehmen, die etwa 120 Marken vertreten.

 

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