WasSerleben – Gestern, Heute, Morgen
Tauchen Sie ein in das Augsburg des Jahres 1626 und erkunden Sie mit einem Klick auf die Marker 39 spannende Orte rund um die Wasserversorgung und das Leben der Augsburger*innen im 17. Jahrhundert.
Die Basis für diese interaktive Neuentdeckung unserer Stadt ist ein Kupferstich von Wolfgang Kilian. Er zeigt das historische Augsburg aus der Vogelschauperspektive. Innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern ist in diesem Kilianplan jedes einzelne Gebäude mit fast fotografischer Detailschärfe erfasst.
Wo früher Holzkohle hergestellt wurde, steht heute eine Grundschule
Das Besondere an dem interaktiven Plan der Umweltstation Augsburg ist, dass die Besucher*innen mühelos zwischen Vergangenheit und Gegenwart switchen können. Zwischen Kiliansplan und Google-Maps erfahren Sie viele Details über historische Standorte in Augsburg. Da, wo heute zum Beispiel die Max-Grundschule ist, stand früher eine Kohlhütte, die Holzkohle für die ganze Stadt herstellte. Den heutigen Königsplatz schützte im 17. Jahrhundert eine Bastei mit Stadtmauern. Und gleich hinter dem Königsplatz gab es Gemüsegärten und einen „Dummelplatz“ – also „Tummelplatz“ - für Soldatenpferde.
Sind am Königsplatz keine Spuren der Vergangenheit mehr zu finden, so stehen die Häuser der Gerber am unteren Lech heute noch und auch die Stadtmetzg ist leicht zu finden – zum Glück riecht es in der Handwerkerstadt des 21. Jahrhunderts nicht mehr so streng wie vor 500 Jahren! Die Entdeckungstour zwischen Gegenwart und Vergangenheit führt auch in das Wieselhaus, Europas erstem "Optikerfachgeschäft", zur Bäckerei Euringer, Augsburgs ältester Bäckerei oder in die Fürstbischhöfliche Residenz, die vor über 500 Jahren den ersten privaten Wasseranschluss erhielt.
39 spannende Orte - 39 spannende Geschichten
Hat man einen Ort aus der Gegenwart vor Augen, ist es besonders spannend, zu erfahren, was sich vor vielen hundert Jahren dort abspielte. An 39 Orten zum Thema Wasserversorgung und Kulturlandschaftsentwicklung sind kurze, verständliche Texte mit Hintergrundinformationen abrufbar, die gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen aufzeigen, die bis heute das Gesicht der Stadt prägen.
„Neben den inhaltlichen Recherchen zu den markierten Standorten in der Karte lag eine besondere Herausforderung auf der technischen Seite des Projekts“, erläutert Norbert Pantel von der Umweltstation, „denn die Verschneidung eines historischen Vogelschauplans mit einer modernen Karte ist in dieser Form unseres Wissens nach bisher noch nicht gemacht worden.“
„Die Beschäftigung mit der Entwicklung der Kulturlandschaft führt auch zur Frage nach der zukünftigen Entwicklung Augsburgs und des Umgangs mit den natürlichen Ressourcen“, ergänzt Reiner Erben, Umweltreferent und Vorsitzender von Landschaftspflegeverband und Umweltstation, „die neue Anwendung gibt Denkanstöße für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die sich an den Augsburger Zukunftsleitlinien orientieren.“
Der interaktive Kilianplan ist der neueste Teil des Projekts „WasSerleben“, mit dem Landschaftspflegeverband und Umweltstation seit 2011 die Stadt bei ihrer Bewerbung um den Titel UNESCO-Welterbe unterstützen.
www.wasserleben-augsburg.de