Bayerisch-Schwabens jüdisches Erbe online entdecken
Kultur und Alltag des Landjudentums
In den vergangenen Jahrhunderten gab es zahlreiche jüdische Landgemeinden zwischen Hainsfarth bis Kempten oder von Kriegshaber bis Ichenhausen. Wer die Geschichte des Judentums in Bayerisch-Schwaben erforschen oder sich einfach nur darüber informieren möchte, der kann das jetzt gebündelt auf einem Portal im Internet tun. Mehr als tausend Objekte von ehemaligen jüdischen Landgemeinden und der Museumssammlung haben die Projektmitarbeiterinnen Nathalie Jäger M.A. beim Jüdischen Museum Augsburg Schwaben und Dr. Ingvild Richardsen vom Lehrstuhl für Deutsche Literatur und Sprache in Bayern, Universität Augsburg in den vergangenen zwei Jahren für das Projekts „Das jüdische Erbe Bayerisch-Schwabens. Kultur und Alltag des Landjudentums 1560 – 1945“ digitalisiert und unter bavarikon.de für alle zugänglich gemacht. Ergänzt wird das Angebot durch virtuelle Ausstellungen und Biografien.
Bayernweit einzigartiges Digitalisierungsprojekt
Mit der Digitalisierung der Objekte soll Interessierten und auch Wissenschaftler*innen aus aller Welt ein Einblick in das jüdische Leben in Bayerisch-Schwaben möglich gemacht werden. Zu den digitalisierten Objekten zählen unter anderem bauliche Überreste, Ritualobjekte, Handschriften, Druckwerke und Alltagsgegenstände. Der zeitliche Rahmen reicht von der Gründung der ersten jüdischen Landgemeinden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg.
„Durch das Projekt werden Judaica für die Öffentlichkeit zugänglich, von deren Existenz kaum jemand wusste. Mit der Zusammenführung unterschiedlichster Objekte aus dem Raum Schwaben gewinnen wir ein klareres Bild der jüdischen Gemeinden in unserer Region. Durch die digitale Bereitstellung dieser bedeutenden Kulturgüter tragen wir dazu bei, das historische Erbe zu bewahren, Wissen zu vermitteln und einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung sowie zur wissenschaftlichen Forschung zu leisten.“
Museumsdirektorin Dr. Carmen Reichert
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