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Kultur & Bildung

Home in a Bowl - Rezepte und Reportagen

Gebratener Kokosreis und Reis-Pilau aus Uganda
Schnippeln, Kleinscheiden, Hacken - Vorbereitungen für das gemeinsame Kocherlebnis in dem Kochbuch "Home in a Bowl". Foto: Karin Wehle

Der Lifeguide darf spitzeln: Hier kommen eine Reportage von Johanna Wehle und zwei köstliche Rezepte von Anita aus Uganda. Aus dem interkulturellen Kochbuch "Home in a Bowl"

 

Hinter der Idee für "Home in a Bowl" stecken Tanja Blum, Johanna Wehle und Karin Wehle. Die drei jungen Frauen haben sich auf die spannende Reise durch die Küchen von Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern gemacht, die alle in Augsburg ihre Heimat gefunden haben. Dabei haben sie nicht nur köstliche Gerichte aus der ganzen Welt kennengelernt, sondern auch spannende Reportagen über die Köchinnen und Köche geschrieben, die aus Ghana, Serbien, Uganda, der Türkei, Frankreich, Afghanistan, Russland und vielen anderen Ländern kommen. Herausgekommen ist ein wunderschönes Kochbuch

 

Karibu chakula! - Guten Appetit  (das ist Swahili )

Anita kommt aus Uganda. Wenn es nach der jungen Frau ginge, würde der Text mit diesem Satz enden, aber damit würden wir uns nie zufrieden geben, das wäre in ihrem Fall viel zu schade.

 

Als einen äußerst offenen und optimistischen Menschen durften wir sie kennenlernen, auch wenn sie im ersten Moment etwas kritisch dreinblickt. In den Stunden, die wir zusammen verbringen, reden wir viel und über alles Mögliche: angefangen bei den deutschen Männern, die der selbstbewussten Frau oft ängstlich gegenüber stehen über geflochtene Zöpfe bis hin zu den beruflichen, sozialen und wohnlichen Problemen von Flüchtlingen. Es ist erstaunlich, wie schnell es sich anfühlt, als wären wir sehr alte Bekannte. Das ist vor allem ein Verdienst Anitas ruhiger und offener Art.

 

Beim Kochen ist es hingegen schwierig, ihr Tipps und Kniffe zu entlocken, denn ihre Antwort auf die meisten unserer Fragen lautet: „So, wie man es mag“. Sie lacht, als sie auf diese Angewohnheit angesprochen wird und entgegnet: „Stimmt aber doch, oder?“ Und eigentlich hat sie Recht. Nach Gefühl kochen wir vor lauter Anweisungen und Mengenangaben viel zu selten. Es ist gut, hin und wieder daran erinnert zu werden. Für unser Kochverständnis dauert es auch ewig, bis der Reis fertig ist. Tatsächlich stellt sich die lange Kochzeit aber als hervorragende Gelegenheit heraus, beim Warten zu relaxen – Und schon haben wir wieder etwas von Anita gelernt, ohne dass sie uns dafür irgendeine Erklärung hätte geben müssen. Einen Tipp aber können wir Ihr am Ende doch noch entlocken: Den Reis mit Kokosmilch zu kochen und dann mit separat angebratenem Gemüse („was man eben so da hat“) zu essen – auch das werden wir baldmöglichst ausprobieren.

 

Das Gewürz Pilau Masala kannten wir alle zuvor nicht, inzwischen hat es seinen Platz in unseren Gewürzregalen gefunden. Dem bekannteren Garam Masala ähnlich, ist es doch weniger Curry-lastig – und sehr lecker. Auch neu für uns war Anitas Art Avocados zu entkernen, indem sie die Klinke des Messers in den Kern einhackt und den Kern dann über das Messer herauszieht. Mal sehen, ob wir uns da auch einmal heran trauen. Dem Kochbuch wünscht Anita, dass es Skeptikern zeigt, dass Asylbewerber oder Ausländer auch nur Menschen sind, genau wie sie selbst, und dass dadurch mehr Kontakte zwischen den Bevölkerungsgruppen entstehen. Da können wir uns nur anschließen und wünschen einen guten Appetit.

 

Reis-Pilau

Für 3-4 Personen

2 Tassen Reis

500 g Erbsen

5 rote Zwiebeln

1 Knolle Knoblauch

10 EL Rapsöl

3 EL Pilau Masala

 

Den Reis in kaltes Wasser geben und mindestens 20 min einweichen lassen.

Die Erbsen ca. 5 min in einem Topf mit Wasser kochen, dann in ein Sieb abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken.

Die Zwiebeln schälen, in kleine Würfel schneiden und in einen großen Topf mit heißem Öl geben. Nach ca. 5 min den Knoblauch hinzufügen und zusammen mit den Zwiebeln goldbraun anbraten.

Anschließend das Pilau Masala und die Erbsen zu den Zwiebeln geben.

Alles 10 min anbraten, mit Wasser ablöschen und aufkochen lassen.

Den Reis absieben, in den Topf mit den übrigen Zutaten geben und ungefähr 25 min kochen lassen.

 

Dieses Gericht ist vegan.

 

Tipp der Köchin: Pilau am besten mit einem Avocado-Koriander-Salat servieren. Dafür 1 große oder 2 kleine Avocados würfeln und mit der Gabel leicht zerdrücken. Jeweils eine rote Zwiebel und Tomate fein würfeln, mit der Avocado und einer Handvoll fein gehacktem Koriander vermischen. Mit Salz und frischem Chili abschmecken.

 

Gebratener Kokosreis

400 g Reis

2 Tomaten

3 Karotten

1 Tasse Erbsen (frisch oder TK)

3 rote Zwiebeln

250 ml Kokosmilch

1 Chilischote (nach Geschmack)

1 TL Curry

4 TL Garam Masala

Salz, Öl

 

Den Reis in reichlich Wasser 30 min einweichen.

Zwiebeln, Karotten und Tomaten fein würfeln, Knoblauch und Chilischote fein hacken.

Reis in der Kokosmilch sowie 250 ml Wasser mit etwas Salz aufkochen und 5–10 min kochen lassen, bis der Reis fast gar ist.

Bei Bedarf Wasser hinzufügen.

Währenddessen reichlich Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin anbraten. Den Knoblauch hinzufügen und kurz mitbraten.

Tomaten, Karotten, Erbsen, Curry und Garam Masala hinzufügen und kurz weiterbraten.

Den Reis hinzugeben, mit Salz abschmecken.

Alles zusammen noch einmal 5 min scharf anbraten.

Mit gehacktem Koriander servieren.

 

Online-Bestellung des Buches "Home in a Bowl" : kontakt@homeinabowl.de

 

Mehr lesen:

  • Hier geht es zum Interview mit den drei Frauen von "Home in a Bowl"

 

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