IBA³ - eine Internationale Bauausstellung für unsere Region
Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklungskonzepte
Klimawandel, der russische Krieg gegen die Ukraine, Migration, Demokratieverfall, Ungleichheit, etc. Wie können sich Städte, Regionen, Länder nach dem Motto „global denken, lokal handeln“ auf derartige Zukünfte einstellen?
Gefragt sind nachhaltige, zukunftsfähige Stadt- und Regionalentwicklungskonzepte. Mit dem Konzept der „Internationalen Bauausstellung“ (IBA) gibt es ein interessantes Mittel, Ideen dafür vorzustellen. Erfolgreiche Beisiele dafür haben bereits im Emscher Park, Hamburg oder Wien ins Leben gerufen.
Qualitätsstandards für eine IBA
Den Titel IBA haben schon einige Ausstellungen für sich beansprucht. Wegen dieser inflationären Anwendung des Titels hat das IBA-Expertengremium einen Qualitätsmaßstab geschaffen, an welchem sich die IBAs messen lassen müssen.
Eine IBA soll daher für Zukunftsfragen gesellschaftlichen Wandels, für Probleme in (bau-)kultureller, ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht modellhafte Lösungen skizzieren. Stattfinden soll eine IBA möglichst im Austausch von Stadt und Region, mit internationaler Dimension.
Durch Konzentration der intellektuellen, künstlerischen und finanziellen Kräfte auf einen überschaubaren Zeitraum kann ein solcher Ausnahmezustand auf Zeit ermöglicht werden. Als urbanes bzw. rurales Forschungs- und Entwicklungslabor sowie als Forum und Bühne der Beteiligten agierend, sind Phantasie in Programm, Gestaltung und Organisation sowie die Kunst der Improvisation gefragt.
Mut zum Risiko
Eine IBA verlangt Mut zum Risiko, ist ein Experiment mit offenem Ausgang, generiert neue Ideen, aber auch Provokation und Widerspruch. Ziel ist es, Themen, Ideen, Projekte jeglicher Art und deren Verbreitung voranzubringen – von der verfilmten Kurzgeschichte über das zukunftsfähig sanierte Bauwerk bis hin zum erneuerten Stadt- und Regionalentwicklungskonzept.
Aktuelle und akute Themenfelder sind beispielsweise Klimaresilienz, Energieversorgung, Ressourcenknappheit, Abfall vs. Wertstoff, Mobilität und Pkw-Flut, Wohnen, Aufenthaltsqualität, Kultur.
Die Metropolregion München (EMM) hat sich bereits im vergangenen Jahr auf den IBA-Weg gemacht. Das Forum Mitgestalten sieht dies als Aufforderung an die Stadt Augsburg an, diese IBA EMM möglichst im Verbund mit seinen benachbarten Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg in Form einer IBA³ zu unterstützen. Die Zukunftsleitlinien, das Stadtentwicklungskonzept, das Kulturhauptstadtbewerbungsbuch, das Konzept Renaissance 2.0 und der Ausstellungskatalog Augsburg 2040 sind hier wertvolle Fundgruben für erste Konzepte.
Mehr zum Thema findet ihr unter www.internationale-bauausstellungen.de und www.metropolregion-muenchen.eu/themen/iba
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Dieser Beitrag erschien zuerst in Stadt mit A 58, Augsburgs Agendazeitung.
Autor: Christian Z. Müller