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Schottergärten wieder beleben

Grün statt Grau – Schottergärten wieder in artenreiche Trockenstandorte umwandeln und damit Pflanzen, Tieren und Menschen etwas Gutes tun. So gehts.
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Schottergärten sind billig und einfach! – Nicht wirklich

 

Die Sommer werden immer heißer und wenn es regnet, dann in solchen Massen, dass unsere Böden mit den Wassermengen überfordert sind. Das liegt nicht zuletzt an versiegelten Flächen und auch an sogenannten Schottergärten. Der Boden kühlt nicht mehr ab, auch in der Nacht nicht und das Wasser steht in den Vorgärten, weil es nicht oder nur sehr langsam versickern kann. 

 

Auch das Versprechen, dass Schotter- und Steingärten kostengünstig und pflegeleicht seien, kann so nicht ganz eingehalten werden. Schon alleine die Anschaffungskosten für Vlies und Steine haben es in sich. Außerdem setzt sich mit der Zeit auf den Steinen Moos ab und es findet auch die ein oder andere Pflanze den Weg durch die Kieswüste. Auch ein Schottergarten muss gepflegt werden. 

 


So gelingt die Umwandlung


Die  Alternative zu einem Schotterbeet ist die Umwandlung in einen Trockenstandort, wie er etwa auf Magerwiesen, Schutt- oder Felshängen vorkommt. Er braucht wirklich wenig Pflege und Insekten und andere Tiere finden hier Nahrung. 

 

Im ersten Schritt werden Trennvlies oder Kunststofffolie unter dem Schotter entfernt. Denn sie verhindern, dass Wasser versickern kann und machen es Bodenorganismen unmöglich, an die Oberfläche zu wandern, um abgestorbene Pflanzenreste zu verwerten und Humus aufzubauen. 


Als nächstes wird Sand auf den Schotter aufgefüllt, damit dort später Pflanzen keimen und wachsen können.

 

Boden auf Ansaat vorbereiten

 

Nun wird der Boden für die Ansaat vorbereitet. Dazu einfach mit einer Schaufel etwa zwei Zentimeter Grünschnittkompost auf die Fläche werfen. Mit einem Rechen wird der Boden anschließend durchmischt, so dass sich Grobschotter, Sand und Kompost vermengen. Nach der Bearbeitung sollte noch Kompost sichtbar sein.


Zum Schluss geht es an die Bepflanzung. Die Fläche wird dafür fein krümelig beharkt und anschließend eine blütenreiche magere Wildblumenwiese eingesät. Zusätzlich könnt ihr auch Wildstauden für Trockenstandorte anpflanzen, wie zum Beispiel Steppen-Wolfsmilch, Schafgarbe oder Wildastern.

 

Als i-Tüpfelchen eignen sich eine schöne Baumwurzel, Sitzsteine aus Naturstein oder Vogel- und Insektennisthilfen. 

„Nun heißt es nur noch: Zurücklehnen und die Natur mit all ihren Vorteilen genießen. Die Vegetation filtert feine Staubpartikel über ihre Blätter aus der Luft und dämpft den Lärm. So schläft es sich an heißen Sommertagen mit offenem Fenster gleich viel besser.“

 

Angelika Nelson, Biologin des Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV)

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