Vögel im Winter

Rotkehlchen oder Dompfaff? Vögel zu füttern, sie zu beobachten und gemeinsam mit der Familie Vogelarten zu bestimmen – das macht Spaß, entspannt und ist ein sehr preiswertes Wintervergnügen. Gerade während des Lockdowns bringen Vögel Farbe und Leben in Gärten und auf Balkone.
Da aktuell viele Menschen im Homeoffice arbeiten und Familien viel Zeit zu Hause verbringen, ist das Füttern und Beobachten von Vögeln ein besonderes Naturerlebnis direkt vor der eigenen Haustür, und eine schöne Abwechslung während der grauen Jahreszeit. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) gibt hilfreiche Tipps, wie die gefiederten Gartenbesucher verantwortungsvoll unterstützt werden können. Wer Vögel füttert, der holt sich mit Rotkehlchen, Grünfink oder Blaumeise etwas Farbe und Leben in den Garten oder an den Balkon.
Warum lohnt es sich Vögel zu füttern?
„Natürlich löst die Vogelfütterung keine großen Naturschutzprobleme, aber sie hilft einigen häufigen Arten“, so LBV-Biologin Annika Lange. „Und wer richtig füttert, schadet den Vögeln nicht, sondern hat auch noch Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten.“
Blaumeise oder Kohlmeise? Vogelraten mit der ganzen Familie
Wer lässt sich heute blicken? Ist ein neuer Besucher dabei? Was ist der Unterschied zwischen einer Blaumeise und einer Kohlmeise? Vögel füttern macht Spaß und das Beobachten an der Futterstelle kann zu einem unterhaltsamen Rätselspiel für die ganze Familie werden. Kinder können dabei spielerisch neue Vogelarten kennenlernen. Wie du die verschiedenen Arten bestimmen kannst erfährst du hier.
Eine Futterstelle ist nicht nur im Garten, sondern auch am Balkon schnell und einfach eingerichtet. Die Vogelfütterung ersetzt jedoch keine naturnahen Gärten mit vielfältigen, heimischen Pflanzen zur Unterstützung der Vögel im städtischen Bereich. Die Früchte des heimischen Weißdorns zum Beispiel schmecken über 30 Vogelarten, die des Schwarzen Holunder fressen sogar über 60 Vogelarten.
Wie sieht eine vogelfreundliche Fütterung aus?
Wer beim Einrichten der Futterstelle die praktischen Tipps des LBV (Landesbund für Vogelschutz e.V) befolgt, kann die gefiederten Gäste am Futterhaus besonders gut beobachten.
Die Hygiene am Futterplatz ist dabei besonders wichtig, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verringern. „In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen im Futter stehen, kann das Futter leicht verschmutzen. Daher sollten diese unbedingt täglich gereinigt oder noch besser durch Futtersäulen ersetzt werden“, sagt Lange. „Bei der Reinigung der Futterstelle sollte unbedingt auf scharfe Chemikalien verzichtet werden. Es reicht völlig aus, das Futterhaus auszubürsten und anschließend mit heißem Wasser auszuspülen“, so die LBV-Biologin weiter.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein Dach das Eindringen von Nässe ins Futterhaus verhindert, da sich ansonsten auch Krankheitserreger ausbreiten können. Neben Nahrung sollte der Lebensraum Garten für Wintervögel auch ausreichend Sicherheit bieten. So sollten Katzen in unmittelbarer Nähe keine Versteckmöglichkeiten finden.
Altes Brot oder Essensreste sind kein geeignetes Vogelfutter
„Mit mehreren Futterspendern, die mit Weichfutter, einer Körnermischung und Fettfutter gefüllt sind, wird die Futterstelle für sehr viele Wintervögel interessant“, so das Fazit von Lange. „Keinesfalls dürfen jedoch altes Brot oder Essenreste verfüttert werden, da Salz und Gewürze für die meisten Vögel unverträglich sind und ihnen schaden.“ Auch eine Vogeltränke sollte an keiner Futterstelle fehlen, da gerade Körnerfresser täglich Wasser zum Trinken benötigen.
Umfangreiche Informationen zum Thema Vogelfütterung findest du hier.
Mitmachaktion des LBV
Wer flattert denn da durch den winterlichen Garten? Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU veranstalten jedes Jahr die „Stunde der Wintervögel“. Vom 08. bis 10. Januar können bayerische Vogelfreund*innen eine Stunde lang Vögel im heimischen Garten oder am Balkon beobachten, zählen und dem LBV melden. Mehr Informationen findest du hier.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. 2020 hatten sich an der Aktion allein in Bayern rund 27.000 Menschen beteiligt. Der Haussperling ergatterte damals den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in den Gärten des Freistaats, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei.