sich engagieren

Augsburger Agendaprozess wird ausgezeichent

Ein kraftvoller Hebel zur Veränderung der Gesellschaft: Der Agendaprozess wird als wirkungsvolles Transformationsprojekt geehrt
M.Brandstein,G.Bachmann, C.Matuszewski,M.Rechthaler, Reiner Erben

Augsburg erhielt in Berlin die Auszeichnung für "größtes Potenzial im Bereich Nachhaltigkeit". Unter 450 Einreichungen wurden vier Projekte als Transformationsprojekte geehrt.

 

Seit 22 Jahren engagieren sich Augsburgerinnen und Augsburger gemeinsam im Lokalen Agenda 21-Prozess für eine nachhaltige Entwicklung: In 29 Agendaforen und im Nachhaltigkeitsbeirat entwickelt Augsburg gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen, Institutionen, Unternehmen und der Stadtverwaltung Pläne und Projekte für die ökologische und kulturelle Zukunftsfähigkeit der Stadt.

 

Dabei werden Themen von Armut über Bildung bis Verkehr und Mobilität behandelt und gemeinsam mit der Stadtverwaltung umgesetzt. Mit den gemeinsam erarbeiteten Zukunftsleitlinien für Augsburg liegen orientierende Nachhaltigkeitsziele für Augsburgs Entwicklung vor, die der Stadtrat bei wesentlichen Beschlüssen durch eine Nachhaltigkeitseinschätzung im Blick behält. Der jährliche Augsburger Zukunftspreis zeichnet jedes Jahre Initiativen, Projekte und Unternehmen aus, die wichtige neue Impulse setzen.

 

Nachhaltigkeitsreferent Reiner Erben hat die Auszeichnung offiziell gemeinsam mit Marie Rechthaler (Nachhaltigkeitsbeirat), Maria Brandstein (Agenda-Sprecherin) und Cynthia Matuszewski (lifeguide augsburg) auf den RENN Tagen in Berlin entgegengenommen.

 

"Nachhaltigkeit beginnt in den Kommunen. Hier arbeiten und leben wir; verbringen unsere Freizeit. Unsere Lokale Agenda ist nah an unseren Bürgerinnen und Bürgern. Offen gestaltet, können alle mitmachen und zu einem nachhaltigen Leben beitragen"

Reiner Erben,  Nachhaltigkeitsreferent der Stadt Augsburg.

 

"Es tut gut, dass es ein gemeinschaftlicher Suchprozess ist - undogmatisch, kreativ, einladend. In Augsburg ist eine Bewegung zu spüren, fern der Werbeslogans wie ‚Geiz ist geil‘. Ich begegne vielen Menschen, die dem unheilvollen ökonomischen Märchen vom unendlichen Wachstum abgeschworen haben. Menschen, die den Kant‘schen Fragen nachgehen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Das ist ermutigend!"

Maria Brandenstein, Agenda-Sprecherin.

 

Die Lifeguide-Redaktion gratuliert den anderen drei Preisträger*innen herzlich:

 

Umwelthandwerker (für RENN.nord)

Bei den Umwelthandwerkern handelt es sich um ein Projekt der Handwerkskammer Hamburg. Ziel ist es, geflüchtete Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten (u.a. aus Syrien, Eritrea, Somalia und dem Irak) zu Umwelthandwerkern zu qualifizieren. In einem ersten Schritt werden die Kompetenzen der einzelnen Teilnehmenden festgestellt, anschließend folgt die Ausbildung in zwei aufeinander folgenden 5-monatigen Kursen zum Umwelthandwerker. Nach der Fachqualifizierung unterstützt das Projekt bei der Vermittlung an Arbeitgeber. Das Projekt besteht noch nicht lange, und trotzdem konnten bis heute bereits 30 Menschen in Berufe der Umwelt- und Energietechnik vermittelt werden. Die Initiative Umwelthandwerker leistet sowohl einen Beitrag zur Nachhaltigen Energieversorgung als auch zur Integration geflüchteter Menschen.

 

Klimapartnerschaft mit Costa Rica (für RENN.west)

Ausgezeichnet als Transformationsprojekt für RENN.west wird die Klimapartnerschaft des Rhein-Pfalz-Kreises mit La Fortuna, Costa Rica. Die kommunalen Klimapartnerschaften sind ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das Kommunen unterstützt, Partnerschaften mit Gemeinden des globalen Südens einzugehen und Projekte im Bereich des Klimaschutzes umzusetzen. Im konkreten Fall wird etwa der Bau eines Wertstoffhofes in La Fortuna vorangetrieben. Damit soll die einzige Deponie in der Gegend von Abfallmengen entlastet und die Erfassung von Wertstoffen verbessert werden. Ein weiteres Projekt ist ein Schüleraustausch, in dessen Rahmen Workshops zu den Themen Naturschutz und nachhaltiger Tourismus, Wertstofftrennung oder Grundwasserschutz angeboten werden. Ziel ist, die Umwelt- und Klimabildung in Schulen langfristig voranzutreiben.

 

Perspektive N (für RENN.mitte)

Ausgezeichnet wird die Debattenreihe Perspektive N des Vereins Netzwerk n. Sie existiert seit 2016 und rückt die Hochschule selbst ins Zentrum – sie ist das Objekt, das es zu transformieren gilt. Dabei konzentriert man sich auf fünf Handlungsfelder: Lehre, Forschung, Betrieb, Governance und Transfer. Mit vielen interaktiven und aktivierenden Methoden wird ein Raum geschaffen, um den aktuellen Stand an der jeweiligen Hochschule aufzugreifen, Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, Engagierte, Entscheiderinnen und Entscheider zu mobilisieren. Ziel ist es, perspektive N an möglichst vielen Hochschulen in Deutschland mit unterschiedlichen Kooperationspartnern auszurichten.

 

Mehr Informationen zu den Transformationsprojekten 2018

 

 

Preisträger Transformationsprojekte 2018, Foto Lifeguide
Alle Preisträger Transformationsprojekte 2018, Foto Lifeguide
vl Maria Brandenstein: Agendasprecherin Lokale Agenda 21, Cynthia Matuszewski: Lifeguide Augsburg, Prof. Dr. Günther Bachmann: Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung
vl Maria Brandenstein: Agendasprecherin Lokale Agenda 21, Cynthia Matuszewski: Lifeguide Augsburg, Prof. Dr. Günther Bachmann: Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung
vl: Prof. Dr. Günther Bachmann: Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Marie Rechthaler: Nachhaltigkeitsbeirat Augsburg, Reiner Erben: Nachhaltigkeitsreferent
vl: Prof. Dr. Günther Bachmann: Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung, Marie Rechthaler: Nachhaltigkeitsbeirat Augsburg, Reiner Erben: Nachhaltigkeitsreferent
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