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Info-Call DialogRaumGeld

DialogRaumGeld - Konvent für das Geld von Morgen

Online
Menschen beim DialogRaumGeld 2022
Der Konvent DialogRaumGeld steht im November 2023 unter dem Motto „Impulse für ein Wirtschaften in Verbundenheit“

Impulse für ein Wirtschaften in Verbundenheit

 

Ende November lädt das Agenda-Forum Fließendes Geld zum 2. Konvent DialogRaumGeld ein. Warum es den Konvent gibt und wie dieser gestaltet ist, das erfahren Interessierte bei diesem Info Call.

 

Hier gibt es Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: 

  • Was kann ich unter dem "Marktplatz der Initiativen" verstehen?
  • Theorie U oder U-Prozess - was ist das?
  • Ich bin keine Geldexperte - ist der Konvent trotzdem was für mich?
  • Was habe ich als Unternehmerin davon, wenn ich teilnehme?
  • Wo kann ich übernachten?

Einlass ist ab 18:55 Uhr, der Call beginnt pünktlich um 19 Uhr.

https://us02web.zoom.us/j/86280456364?pwd=WGxsbmFPWDFadlVXbmNGWU90Z0MxU…

Meeting-ID: 862 8045 6364

Kenncode: 764570

 

Infos zum DialogRaumGeld

 

Unter dem Motto „Impulse für ein Wirtschaften in Verbundenheit - und die künftige Rolle des Geldes dabei…“ gibt es auf dem diesjährigen Konvent "DialogRaumGeld" Einblicke in aktuelle Strömungen alternativer Ansätze zu Geld, Finanzen und Wirtschaft sowie reichlich Raum zum Diskurs. Der Mitmach-Kongress zum Thema Geldwandel findet bereits zum zweiten Mal in Augsburg statt und möchte in einem Diskurs aller Teilnehmenden einen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation leisten. Ziel ist es, Ideen für ein neues Geldwesen zu entwickeln, das eine lebenswerte Zukunft für alle ermöglicht.

 

Mehr zum diesjährigen Konvent

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Info

Termin:

 

Donnerstag, 23.11.2023:

Tagesprogramm: 12:00 bis 19:30, Abendessen ab 19:30 Uhr

Freitag, 24.11.2023

Tagesprogramm: 8:00 bis 19:30, Abendprogramm ab 19:30 Uhr

Samstag, 25.11.2023

Tagesprogramm: 08:00 bis 12:30

 

Ort: Kongress am Park, Gögginger Str. 10, 86159 Augsburg

Infos und Buchungsmöglichkeiten: Auf der Webseite von DialogRaumGeld

Veranstalter: Oeconomia Augustana e.V.

 

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Ende November lädt das Agenda-Forum Fließendes Geld zum 2. Konvent DialogRaumGeld ein. Warum es den Konvent gibt und wie dieser gestaltet ist, das erfahren Interessierte bei diesem Info Call.

 

Hier gibt es Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: 

  • Was kann ich unter dem "Marktplatz der Initiativen" verstehen?
  • Theorie U oder U-Prozess - was ist das?
  • Ich bin keine Geldexperte - ist der Konvent trotzdem was für mich?
  • Was habe ich als Unternehmerin davon, wenn ich teilnehme?
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Einlass ist ab 18:55 Uhr, der Call beginnt pünktlich um 19 Uhr.

https://us02web.zoom.us/j/86280456364?pwd=WGxsbmFPWDFadlVXbmNGWU90Z0MxU…

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Tagesprogramm: 08:00 bis 12:30

 

Ort: Kongress am Park, Gögginger Str. 10, 86159 Augsburg

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VHS-Vortrag: Nachhaltig Geld anlegen

VHS-Vortrag: Nachhaltig Geld anlegen

vhs - Raum 100 / 1. Stock
Willy-Brandt-Platz 3a
86153
Augsburg
Münzgeld auf Wiese auf denen Pflanzensprossen wachsen, Bild von Orlandow auf Pixabay
Bei diesem Vortrag der Volkshochschule Augsburg am Dienstag den 07.11.2023 dreht sich alles um das Thema Geld, aber nachhaltig!

Nachhaltig Geld anlegen

Wirtschaft und Nachhaltigkeit werden häufig als gegensätzliche Themen derselben Debatte betrachtet. Doch Wirtschaft, Finanzen und Geld anlegen, geht das auch nachhaltig? 

Genau damit und mit weiteren Fragen beschäftigt sich dieser Vortrag der Volkshochschule Augsburg: Woher kommt der Begriff "finance for future"?, Was für Möglichkeiten gibt es nachhaltig Geld anzulegen und wie könnt ihr "Green Washing" beim Geld anlegen erkennen? 

 

Unter der Leitung von Markus Borutta, Verbraucherschützer beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB), werdet ihr euch durch den Finanz-Dschungel schlagen und etwas mehr Licht auf die nachhaltige Seite der Wirtschaft werfen!

Weitere Informationen findet ihr unter www.vhs-augsburg.de, hier könnt ihr euch auch zur Veranstaltung anmelden; die Teilnahmegebühren betragen 9.00€, bzw. 10.00€ an der Abendkasse.

 

 

 

Info

  • Volkshochschule Augsburg Raum 103 / 1. Stock; Willy-Brandt-Platz 3a, 86153, Augsburg 
  • Dienstag 07.11.2023
  • 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr
  • Teilnahmegebühr 9.00€, Abendkasse 10€
  • Kursleitung Markus Borutta, Verbraucherschützer beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB)
  • Weitere Informationen unter www.vhs-augsburg.de

 

 

 

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Konvent DialogRaumGeld

DialogRaumGeld - Konvent für das Geld von Morgen

Gögginger Str. 10
86159
Augsburg
DialogRaumGeld im Kongress am Park Augsburg
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Noch bis zum 30. September gibt es Tickets zum Frühbucherpreis.

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Tagesprogramm: 12:00 bis 19:30, Abendessen ab 19:30 Uhr

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Tagesprogramm: 08:00 bis 12:30

 

Ort: Kongress am Park, Gögginger Str. 10, 86159 Augsburg

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Oikocredit Förderkreis Bayern e.V. engagiert sich seit 1982 in der bayerischen Eine-Welt-Arbeit. In Augsburg ist der Verein Mitglied des Forums "Eine Welt" der lokalen Agenda 21. Der Verein macht sich stark für weltweite Gerechtigkeit, mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse wirtschaftlich benachteiligter Menschen in den Ländern des Globalen Südens zu verbessern. Mit Bildungsangeboten zu den Themen ethische Geldanlage, globales Finanzsystem, alternatives Wirtschaften informieren die Expert*innen Menschen und motivieren zum Handeln – vor allem für einen verantwortlichen Umgang mit den eigenen Finanzen.

 

Der Förderkreis bietet Privatpersonen und Organisationen die Möglichkeit, Anteile bei der internationalen Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit zu erwerben. Ende 2021 hatte Oikocredit Bayern gut 4.300 Mitglieder, die fast 90 Millionen Euro bei Oikocredit in Menschen investiert haben.

 

Hilfe für den globalen Süden


Mit dem Geld ihrer Anleger*innen vergibt Oikocredit Kredite und Kapitalbeteiligungen in rund 60 Ländern Afrikas, Asiens,  Lateinamerikas und der Karibik. Als soziale Kreditgeberin setzt sich die Genossenschaft durch Finanzierungen sowie Beratung und Schulungen für nachhaltige Entwicklung ein. Derzeit arbeitet Oikocredit mit über 500 Partnerorganisationen im Bereich Inklusives Finanzwesen, Landwirtschaft und erneuerbaren Energien zusammen. Das sind zum Beispiel Mikrofinanzinstitutionen, die einkommensschwachen Menschen Kredite und Sparmöglichkeiten bieten. Oder Fair-Trade-Genossenschaften, die Kleinbäuer*innen unterstützen und Arbeitsplätze schaffen. Oder Unternehmen, die Familien mit Haussolaranlagen Zugang zu Strom ermöglichen. Wirkungsvolle Investitionen für Mensch und Umwelt!

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Geschlechtergerechte Budgetplanung durch Gender Budgeting? Wie geht das? Lassen sich Erfahrungen aus München auch auf Augsburg übertragen?

Die Corona-Krise hat die öffentlichen Haushalte mit höheren Ausgaben und mit einem Ausfall von Steuereinnahmen belastet. In den kommenden Jahren drohen den Kommunen daher massive Einsparungen. Die Strategie des „Gender Budgeting“ versucht Entscheidungen darüber, wofür öffentliche Finanzmittel ausgegeben werden, gleichstellungsorientiert zu treffen. Sämtliche Budgetposten müssen in ihren Auswirkungen auf Männer und Frauen analysiert und geschlechtergerecht vergeben werden. Das ist gerade in Krisenzeiten wichtig, damit Kürzungen der kommunalen Haushalte die bestehende soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht verstärken.

 

Konkrete Umsetzung in München

Dr. Birgit Erbe, Geschäftsführerin der Frauenakademie München und Beraterin der Landeshauptstadt München zu Gender Budgeting, stellt diese gleichstellungspolitische Strategie sowie die konkrete Umsetzung am Beispiel Münchens vor, die als eine der ersten Kommunen in Deutschland 2004 Gender Budgeting eingeführt hat. Im Anschluss besteht die Möglichkeit der Diskussion, wie eine Umsetzung in Augsburg aussehen könnte.

 

  • Diskussionsleitung: Myriam Gammer, KAB-Bildungsreferentin
  • Referentin: Dr. Birgit Erbe, Geschäftsführerin Frauenakademie München
  • Gäste: Franziska Wörz, Sprecherin für Gleichstellung und Frauenpolitik der Grünen Stadtratsfraktion Augsburg

 

INFO:

  • Anmeldung: KAB-Bildungswerk Diözese Augsburg e. V.
  • Tel. 0821 3166-3515
  • anmeldung@kab-augsburg.org
  • Teilnahme kostenlos
  • Anmeldeschluss: 10.11.2022
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Gemeinwohlökonomie - gut für Mensch und Unternehmen

Gemeinwohlökonomie - gut für Mensch und Unternehmen
Interview mit Christian Felber, dem Initiator der Gemeinwohlökonomie.
Christian Felber, Gemeinwohl-Bilanz, Foto: Cynthia Matuszewski

88% der Deutschen wünschen sich eine neue Wirtschaftsordnung. Der Österreicher Christian Felber hat mit der Gemeinwohl-Ökonomie eine alternative Wirtschaftsordnung entwickelt, in der verfassungsrechtlich festgelegte Werte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit oder Demokratie berücksichtigt und „bilanziert“ werden können und in der Gemeinden und Kommunen ihren eigenen Gemeinwohl-Kodex definieren.

 

Sie sagen, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem im Kern fehlprogrammiert ist, was heißt das?

 

Christian Felber: Der zentrale Systemfehler ist, dass wir das falsche Ziel anstreben und den Erfolg mit den falschen Indikatoren messen. Wir streben die Vermehrung des Geldes und Kapitals als Ziel des Wirtschaftens an. Entsprechend messen wir den Erfolg einer Investition mit der Finanzrendite, den Erfolg eines Unternehmens mit der Finanzbilanz und den Erfolg einer Volkswirtschaft mit dem Bruttoinlandprodukt. Und das, obwohl alle Verfassungen demokratischer Staaten, die etwas über das Ziel des Wirtschaftens aussagen, als Ziel das Gemeinwohl festlegen, am präzisesten die Bayerische Verfassung.

 

Und es ist natürlich nicht schlecht, das Finanzergebnis eines Unternehmens zu messen, aber letztendlich sagt es nichts über den Erfolg eines Unternehmens in Bezug auf die Grundwerte aus. Faktoren wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit oder Demokratie spielen in diesen Bilanzen keine Rolle.

 

Deshalb haben wir das Gemeinwohl-Produkt für die volkswirtschaftliche Ebene, die Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen und die Gemeinwohl-Prüfung für Kredite und Investitionen entwickelt.

 

Und wie kann man Gemeinwohl messen?

 

Christian Felber: Wir haben uns methodisch der Messung des Gemeinwohls angenähert. Zunächst einmal: Das Gemeinwohl ist per se nicht definiert, in einer Demokratie muss es demokratisch definiert werden – so wie jeder andere Begriff auch. Wir haben es im ersten Schritt einfach aus den häufigsten Verfassungswerten zusammengesetzt.

"Gemeinwohl ist gleich Menschenwürde plus Gerechtigkeit plus Solidarität plus Nachhaltigkeit plus Demokratie."

Christian Felber, Gründer der Gemeinwohlökonomie

Diese fünf Werte werden in der Gemeinwohlbilanz gemessen. Damit haben wir ein erstes anwendbares Instrument für Unternehmen.

 

Das Gemeinwohl-Produkt würden wir partizipativ in den Kommunen, den kleinsten politischen Einheiten, entwickeln: Die souveränen Bürgerinnen und Bürger komponieren aus den 20 wichtigsten Zielen des Zusammenlebens oder den 20 wichtigsten Aspekten von Lebensqualität ihr Gemeinwohl-Produkt und das wäre dann das Gemeinwohl.

 

 

Das heißt, Gemeinwohl wird jedes Mal anders definiert?

 

Christian Felber: Das möchte man vermuten – die Möglichkeit ist grundsätzlich gegeben, dass es von Kommune zu Kommune anders sei, aber wenn Menschen sich auf die zehn oder 20 wesentlichen Dinge des Seins oder des Zusammenlebens verständigen müssen, dann gehen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das sogar weltweit konvergent ist. Warum? Aus dem ganz banalen Grund, weil wir alle derselben Spezies angehören und Menschen, egal in welcher Kultur wir leben, die gleichen Grundbedürfnisse haben. Und mit den Zielen und Werten des Zusammenlebens werden schlussendlich unsere Grundbedürfnisse geschützt. Deshalb entstehen überall die gleichen Beziehungswerte und wir vermuten, dass weltweit ganz ganz ähnliche Bausteine für das Welt-Gemeinwohl-Produkt herauskommen werden.

 

Wie sieht so ein Wertekatalog aus, der das Gemeinwohl berücksichtigt? 

 

Christian Felber: Zunächst einmal: Wie sieht er nicht aus: Die Ökonomen haben ja immer geglaubt zu wissen, wie der Mensch sei und haben ihren Homo Oekonomicus in die Welt hinaus gesandt und damit das ökonomische und Zeitgeistdenken über uns Menschen geprägt. Obwohl sie keine Ahnung von Psychologie, Anthropologie, Soziologie oder Glücksforschung haben.

"Wir wissen aber heute, dass nicht ein hoher Geldbetrag oder eine randvolle Geldschatulle uns am stärksten motiviert, sondern gelingende Beziehungen. Sie sind der zentrale Faktor, der uns am ehesten zu Leistungen motiviert und am verlässlichsten zu unserem Glück und Wohlbefinden beiträgt."

Christian Felber

Die Gemeinwohl-Ökonomie beruht auf Verfassungs- und Grundwerten. Und das sind dieselben, die Beziehungen und Gemeinschaften gelingen lassen. Diese positiven Beziehungswerte sind universell und tauchen immer wieder auf:  Von Ehrlichkeit, Vertrauensbildung, Toleranz, Kooperation, Wertschätzung zu Solidarität und Teilhabe. Sie sind zeitlos und in allen Kulturen vorfindbar.

 

Mein persönlicher Weg zum Glück ist das Gelingen von Beziehungen auf vier Ebenen: Beziehung zu mir selbst, Beziehungen zu anderen Menschen, Beziehung zur Natur und zum großen Ganzen. Anhand dieser vier Beziehungs-Ebenen kann man dann die konkreteren Grundbedürfnisse aufschlüsseln. Diese sind tendenziell universell, dahin gehen auch die psychologische Forschung und die Glücksforschung konform. Von Erkenntnis über Autonomie zu Kompetenz, Entfaltung, Gesundheit natürlich, Bindung natürlich, Zugehörigkeit, Teilhabe, Mitbestimmung, Beziehungsqualität, Sicherheit, Geborgenheit, Zärtlichkeit, Umwelt, Friede. Das waren ungefähr zehn und die sind mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit universell.

 

Eine Anekdote dazu: Ich lade bei meinen Vorträgen die Menschen oft ein, für eine halbe Minute die Augen zu schließen und den glücklichsten Moment ihres Lebens zu erinnern und zu imaginieren. Und dann lade ich sie ein, mit einem Wort diese Erfahrungen oder diesen Moment zu benennen. Und praktisch immer kommen zu 100% Erfahrungen auf den vier Beziehungsebenen. Nämlich Momente der Selbsterkenntnis oder Selbsterfahrung, Beziehung, Liebe, Partnerschaft. Der mit Abstand größter Gewinner ist immer „Geburt“, bei Frauen und Männern gleichermaßen. Dann noch Naturerfahrungen, Sonne, Strand und Bergbesteigungen, sowie spirituelle Erfahrungen. Diese vier.

"Und nie und nie und nie kommt Geld vor. Das ist einfach überhaupt nicht wichtig, wenn man die Frage stellt: Worum geht es mir eigentlich, was macht mich wirklich glücklich." 

Christian Felber

Christian Felber, Begründer der Gemeinwohlökonomie. Foto: Cynthia Matuszewski

Und auch bei meinen Vortragsübungen, wie sich das Gemeinwohl zusammensetzen könnte, da kam Geld auch nicht vor und es wird auch nicht vorkommen. Geld ist ein Mittel, um vielleicht einige dieser Bedürfnisse zu befriedigen, aber es geht letztlich um diese Bedürfnisse und es geht nie auch nur annäherungsweise um Geld an sich.

 

Wie kann man diese Gewichtung, die man auf persönlicher Ebene unmittelbar nachvollziehen kann, auf politischer Ebene realisieren?

 

Christian Felber: Wir haben einen demokratischen Verfassungsprozess entwickelt, für den ein 20-seitiger Leitfaden vorliegt. Die Idee: Es ist ein Prozess von einem Jahr, wo sich die Menschen einer Kommune oder Stadt alle ein bis zwei Monate einen halben oder ganzen Tag treffen. In diesem „kommunalen Konvent“ werden die 20 Schlüsselfragen, die absoluten Grundsatzfragen geklärt: Was ist unser Ziel des Wirtschaftens, welche Werte wollen wir erfüllt sehen, wie messen wir wirtschaftlichen Erfolg? Eine dieser 20 Fragestellungen könnte das Gemeinwohlprodukt sein. Die Ergebnisse werden über eine Delegierte in den Bundeskonvent entsandt, der die finalen Alternativen zu jedem Thema ausarbeitet. Diese werden vom gesamten Souverän (= allen Bürgerinnen und Bürgern) abgestimmt, die Endergebnisse gehen in die zukünftige Verfassung ein – oder sind das demokratische Gemeinwohl-Produkt.

 

Dezentralität und Vielfalt ist ein durchgängiges Erfolgsprinzip. Sowohl in der Natur, als auch bei der Organisation der menschlichen Gesellschaft. Unsere Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie orientiert sich in jeder Beziehung dezentral. Unsere Regionalgruppen existieren bis hinunter zur Kommunalebene. Ganz konkret gibt es jetzt den bayerischen Förderverein als 17. Förderverein in unserer Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie und es gründen sich dann innerhalb von Bayern unterschiedliche Regionalgruppen, wie beispielsweise die Gruppe in Augsburg.

 

Welchen Weg würden Sie der Stadt Augsburg mit knapp 300.000 Einwohner*innen empfehlen?

 

Christian Felber: Den ganz üblichen Weg einer Gemeinwohlgemeinde. Das erste ist, dass in den Kommunalbetrieben Gemeinwohl-Bilanzen erstellt werden. Das hat einen ganz großen Vorteil: Dadurch wird der Öffentlichkeit bewusst, was die Kommunalbetriebe leisten, und zwar über die betriebswirtschaftlichen Zahlen hinaus. Ethische Werte und soziales Handeln kommen ja in der Gemeinwohl-Bilanz so richtig zum Ausdruck. Das schützt die Betriebe dann auch vor Privatisierung, weil sie ihren Mehrwert für die Gesellschaft im Vergleich zu privatwirtschaftlichen Anbietern zeigen können.

"Der zweite Schritt wäre, dass Augsburg die private Wirtschaft motiviert, Gemeinwohl-Bilanzen durchzuführen, sie dafür belohnt, sie dafür ehrt und die Vergabe von Aufträgen an die Gemeinwohl-Bilanz koppelt: Wir kaufen nur bei ethischen Unternehmen."

Christian Felber

Das dritte wäre dann der BürgerInnen-Beteiligungsprozess, der sich wiederum aus zwei Teilen zusammensetzt: Zum einen entwickeln die Menschen Kriterien für das Gemeinwohl-Produkt, damit klar ist, was die wichtigsten Aspekte für Gemeinwohl in der Augsburger Bevölkerung sind. Zum anderen klären sie wie oben beschrieben die 20 Grundbausteine der Wirtschaftsordnung, sie sind der Beginn einer demokratischen Wirtschaftsverfassung.

 

Ein weiteres Element wäre das ethische Finanzsystem, zum Beispiel die bewusste Ansiedlung der Bank für Gemeinwohl. In Augsburg ist es vielleicht noch einfacher, die Sparkassen oder Genossenschaftsbanken dazu anzureizen, eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. Denn die schlägt sich ja dann wieder in der Gemeinwohl-Bilanz der Kommunen nieder, mit welchen Banken sie Geschäfte machen. Wenn eine Kommune also eine Sparkasse oder Genossenschaftsbank motiviert, eine Gemeinwohlbank zu werden und dann mit dieser zusammenarbeitet, ist das ein doppelt positiver Effekt.

 

Ich komme noch einmal auf die 20 Schlüsselfragen zurück, die von den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt werden. Wer würde in diesen Ausschüssen sitzen?

 

Christian Felber: Das ist die Gretchenfrage und wir haben bisher vier verschiedene Varianten entwickelt, wie die Zusammensetzung des Konvents sein könnte und sind offen, dass es noch bessere Verfahren geben kann. 1. Wer kommt, ist da – das halten wir für die mit Abstand schlechteste Möglichkeit. 2. Alle Menschen können kandidieren, die Unterschriften von mindestens einem Promille oder Prozent der Kommunalbevölkerung sammeln. 3. Alle Vereine, die eine Mitgliedschaft von mindestens ein oder drei oder fünf Prozent der Kommunalbevölkerung haben, können einen oder zwei Delegierte entsenden – das ist höchst repräsentativ. Und die vierte Möglichkeit: Zufallsprinzip. Weil es sich bewährt hat. Weil das in den USA und in europäischen Ländern schon praktiziert wurde, mit sehr guten Ergebnissen.

 

Ein Konvent setzt sich aus vielleicht 50 bis 100 Personenzusammen. Die Frage ist: Was ist eine sinnvolle Struktur, wenn man 20 Grundsatzfragen klärt. Wenn man zum Beispiel 20 Arbeitsgruppen mit drei Personen besetzt, hätte das Konvent 60 Mitglieder, bei vier Personen wären es 80 – also zwischen 50 und 100 wäre vermutlich die optimale Größe, unabhängig von der Größe der Kommunen.

 

In einer Kommune gibt es ja eine Vielzahl von Interessen. Wie werden Entscheidungen getroffen? Wie ermitteln Sie Lösungen?

 

Christian Felber: Mit einem Verfahren, dem „systemischen  Konsensieren“. Es werden immer mindestens zwei Alternativen angeboten. Einmal der Zustand, wie er jetzt ist und dann mindestens eine weitere Alternative: Es können aber auch drei, vier, fünf Alternativen angeboten werden. Und dann wird nicht die Zustimmung, sondern der Widerstand gemessen, gegen jeden einzelnen Vorschlag. Es gewinnt der Vorschlag, der den geringsten Widerstand hervorruft. Das ist ein hoch intelligentes und effektives Verfahren, das von zwei Mathematikern der Universität Graz entwickelt wurde und das wir mit Leidenschaft und höchster Zufriedenheit selbst anwenden.

 

Die Philosophie dahinter lautet: Jede Regel, auch die Entscheidung, dass ein Zustand nicht reguliert werden soll, schränkt die Freiheit von manchen Mitgliedern des demokratischen Gemeinwesens ein und löst dadurch einen gewissen Schmerz aus.

"Das Verfahren des systemischen Konsensierens erlaubt es uns, die Regel ausfindig zu machen, die den geringsten Summenschmerz in der Bevölkerung auslöst und die Freiheit von uns allen zusammen genommen so gering wie möglich einschränkt."

Christian Felber

Über 200 Firmen im deutschsprachigen Raum haben sich für die Gemeinwohl-Bilanz entschieden. Seit 2020 gibt es auch in Augsburg und der Region 14 Unternehmen, die gemeinwohlzertifiziert sind. Wie funktioniert das, wenn sich ein Unternehmen für eine Gemeinwohlbilanz entscheidet?

 

Christian Felber: Das ist ein Prozess, auf den sich das Unternehmen seichter oder tiefer einlassen kann. Wir empfehlen sofort tiefer, weil das ist am spannendsten, am lohnendsten und auch am chancenreichsten für die Entwicklung des Unternehmens in seiner Gesamtheit ist. Sprich, dass die gesamte Belegschaft eingeladen wird, die Bilanz mit zu erstellen. Das verteilt gleichzeitig die Arbeit breit. Das haben schon einige Unternehmen gemacht mit sehr sehr guten Erfahrungen und Ergebnissen. Die Grundlage für die Bilanzerstellung ist die Gemeinwohl-Matrix und das zugehörige Arbeitsbuch. Alle unsere Dokumente sind frei zugänglich und können kostenlos gedownloadet werden. Mit Recherche, Diskussion und Verfassen des Berichts sowie dem Testat als Schlussstein dauert der Prozess rund sechs Monate. Das Testat - die Gemeinwohl-Zertifizierung – ist zwei Jahre gültig.

Das Testat wird von einer externen Gemeinwohl-Auditor*in erstellt. Langfristig schwebt uns die Integration von Finanzbilanz und Gemeinwohlbilanz vor. Und eines Tages könnten ganzheitlich ausgebildete Wirtschaftsprüfer*innen den gesamten Unternehmenserfolg prüfen: den Mittelerfolg (Finanzbilanz) und den Zielerfolg (Gemeinwohlbilanz).

 

Wie können ethisch verantwortlich handelnde Unternehmen unterstützt werden, um auch im traditionellen Sinne „wirtschaftlich erfolgreich“ zu werden?

 

Christian Felber: Wir schlagen vor, uns einfach der breiten Palette an wirtschaftspolitischen Anreizinstrumenten, die bereits zur Verfügung stehen, zu bedienen: Steuern, Zölle, Kreditkonditionen, öffentliche Aufträge oder Forschungskooperationen.

 

Je besser die Gemeinwohl-Bilanz, desto weniger Gewinnsteuern oder Zölle muss ein Unternehmen zahlen. Oder es erhält Vorrang im öffentlichen Einkauf. Wichtig ist auch, dass die ethischen Produkte und Dienstleistungen von ethischen Unternehmen für die Konsumentinnen und Konsumenten preisgünstiger werden. Das ist ja heute genau umgekehrt. Derzeit haben die Konsument*innen nur die Möglichkeit, die ethischen Produkte zu kaufen, obwohl sie teurer sind, also wenn sie bereit sind, ihre „Bestrafung“ durch den Markt in Kauf zu nehmen. Und deshalb greifen auch 40 Jahre nach Einführung von „bio“ und „fair“ nur zwischen zwei und vier Prozent zu fairen und ökologischen Produkten.

 

Sie sprechen auch die Kreditvergabe an…

Christian Felber: Wir gründen selbst gerade eine Bank für Gemeinwohl und entwickeln hier Kriterien für eine ethische Kreditprüfung. Als Prüfinstrument für ein Projekt, für eine Investition. Hier noch einmal ein blinder Fleck der klassischen Wirtschaftswissenschaft: Wir messen den Erfolg einer Investition heute mit der Finanzrendite. Und wenn die zweistellig ist, betrachten wir die Investition als außergewöhnlich erfolgreich. Diese Zahl gibt aber keine Auskunft darüber, ob die Investition die Umwelt schont und saniert, oder zerstört, ob es die Ungleichheit vergrößert oder verkleinert, ob Frauen diskriminiert oder gleichbehandelt werden, ob der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt oder geschwächt wird, ob die Demokratie untergraben oder gefördert wird. Nichts dergleichen.

Das sind aber Verfassungswerte, die heiligen Werte dieser Gesellschaft, die geschädigt werden können.

Christian Felber, Initiator der Gemeinwohlökonomie. Foto: Cynthia Matuszewski

"Das heißt die Investitionen können einen ökologischen, kulturellen und humanen Minderwert schaffen anstelle eines Mehrwerts – sie können die Gesellschaft ärmer machen und Gemeinschaftsgüter enteignen! Das fällt aber niemandem auf, weil darüber kein Bericht geschrieben und keine Bilanz gezogen werden muss. Die Gemeinwohlprüfung stellt genau dies sicher."

Christian Felber

Es wird zuerst die Ethikprüfung gemacht und nur wenn keines dieser wichtigen Gemeinschaftsgüter enteignet wird, nur dann wird überhaupt noch die Finanzprüfung gemacht. Und wenn dann beide Prüfungen bestanden sind, dann wird der Kredit vergeben, mit umso besseren Konditionen, je höher der ethische Mehrwert der Investition ist.

 

Ihre Idee gibt es seit 2010 – wie entwickeln sich Ihre Gespräche mit Politikerinnen und Politikern?

 

Christian Felber: Wir sind nach sehr kurzer Zeit mit so gut wie allen politischen Parteien ins Gespräch gekommen, allerdings mit einem radikalen Gefälle von der kommunalen zur Bundesebene. Unsere Mitglieder sind Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus praktisch allen Parteien. Das Interesse bei den Spitzen der Bundesparteien liegt allerdings zwischen „zur Kenntnisnahme“, „leichtes Interesse“ und „erste Gespräche mit Einzelnen“, aber es gibt auch noch das vollkommene Ignorieren.

 

Und wir haben einen sehr großen Erfolg auf EU-Ebene gelandet. Im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) haben 86 % der Ausschussmitglieder das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie für die breitflächige Etablierung eines ethischen Wirtschaftsmodells in Europa Stellungnahme ECO/378 2015 empfohlen. Das ist ein sensationeller politischer Erfolg, auch wenn der Ausschuss kein gesetzgebendes Organ ist. Das bestärkt uns in der Ansicht, dass die Gemeinwohl-Ökonomie ganz tief aus der Mitte der Gesellschaft und ihren Grundwerten kommt. 

 

Das Interview erschien bereits im September 2016 im Lifeguide Augsburg

 

Zur Person:

Christian Felber studierte in Wien und Madrid romanische Philologie und Spanisch, sowie Politikwissenschaft, Psychologie und Soziologie. Er beendete sein Studium 1996 mit einem Magister in romanischer Philologie. Seitdem arbeitet er als freier Publizist und Autor, unter anderem hat er 15 Bücher verfasst oder herausgegeben. Felber ist Mitbegründer von Attac in Österreich und arbeitet an der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Graz. 2010 initiierte er das Projekt „Gemeinwohl-Ökonomie“, sowie das Projekt „Bank für Gemeinwohl“.

Seit 2004 ist Christian Felber nebenberuflich auch zeitgenössischer Tänzer, unter anderem beim „Tanzsommer Graz“ .

Website: http://www.christian-felber.at/

Bücher: http://www.christian-felber.at/buecher.php

 

In der Region Augsburg sind folgende Unternehmen seit 2020 gemeinwohlzertifiziert:

 

Hier geht es zu Gemeinwohl-Ökonomie, Regionalgruppe Augsburg

Kontakt: augsburg@list.ecogood.org

 

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Ein spannendes Interview mit Michael Schnitzlein zum Thema Gemeinwohlökonomie findet ihr auch auf der Website Aufgeklärtes Herz

Zur Feier des 15-jährigen Jubiläums von Schloss Blumenthal kommt der Mitinitiator und Visionär der Gemeinwohlbewegung  Christian Felber am 24. September um 19 Uhr zu einem Impulsvortrag nach Blumenthal. Zentrales Thema des Vortrages wird das Gemeinwohl-Prinzip sein.

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Oikocredit vergibt weltweit Mikrokredite

Oikocredit vergibt weltweit Mikrokredite
73% aller Philippinen sind „unbankable poor“. Sie haben weder ein Bankkonto noch Eigenkapital oder andere Sicherheiten. Sie würden bei keiner Bank ein Kredit bekommen. Oikocredit hilft mit Mikrokrediten beim Aufbau einer Existenz.
Marilou Pantua-Juanito von Oikocredit Südostasien zu Gast in Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski

Philippinische Händler*innen oder Kleinbäuer*innen sind auf kurzfristige Kredite für Saatgut oder Handelsware angewiesen. Mikrokredite für einen Tag, eine Woche oder mehrere Monate sind für diese Menschen von existenzieller Bedeutung. Auf den Philippinen unterstützt Oikokredit vorwiegend diese Kleinunternehmer*innen und Bäuer*innen, hilft aber auch Gemeinden und Genossenschaften beim Bau von Siedlungen und Krankenhäusern oder bei der Wasserversorgung. Außerdem ist Oikocredit in Katastrophengebieten in der Vorsorge und Soforthilfe aktiv.

 

Weltweit hat Oikocredit 2021 über 500 Partner*innen, die Mikrokredite vergeben. Marilou Pantua-Juanito arbeitet beispielsweise für Oikocredit Südostasien und stellte in Augsburg die Arbeit auf den Philippinen vor.

 

Leben in Würde

Oikocredit wurde 1982 als internationale Genossenschaft gegründet, mit der Vision einer weltweit gerechten Gesellschaft, in der sich jeder Mensch in Würde eine Existenz aufbauen kann. Das System ist einfach: Anleger*innen können bei Oikocredit ihr Geld investieren. Jede beliebige Summe ab 200 Euro ist möglich. Jährlich wird eine Dividende festgelegt, die maximal zwei Prozent beträgt, aber – je nach Geschäftsergebnis - auch komplett ausfallen kann.

 

Das Geld wird weltweit sogenannten „Mikrofinanzinstitutionen“ oder Produktionsgenossenschaften zur Verfügung gestellt. 2021 wurden mit 995,9 Millionen Euro knapp eien Milliarde Euro an mehr als 500 Partner vergeben. Ein Beispiel für eine Mikrofinanzinstitution ist Alalay Sa Kaunlaran Inc (ASKI) in Südostasien. ASKI hat über 70 Filialen und bedient 100.000 Kundinnen und Kunden. „Bei ASKI arbeiten Field-Manager und Managerinnen, die in den Gemeinden leben und über die Situation der Menschen vor Ort bestens informiert sind“, berichtet Marilou Pantua-Juanito. Diese Manager*innen werden von Oikocredit geschult und unterstützt.

 

 

Der erste Kredit sichert die Existenz, der zweite bringt Licht

ASKI vergibt regional meist kleinere Kredite mit einem Volumen von 100 bis 1.000 Euro, manchmal auch 2.000 Euro. Die Laufzeit der Kredite hängt vom Vorhaben ab: Für den kurzfristigen An- und Verkauf von Waren reicht manchmal schon eine Laufzeit von einem Tag oder einer Woche, für die Aufzucht eines Ferkels werden etwa drei Monate gerechnet, der Anbau von Reis mit einem halben Jahr veranschlagt. Mikrokredite werden auf den Philippinen häufig für Saatgut gebraucht – seit einer Bodenreform steht jedem Filipino zwar ein Hektar Land zu, oft fehlt aber das Geld für Samen, Dünger oder maschinelle Hilfe beim Bestellen der Felder. "80 % unserer Kreditnehmer*innen gehören zu der sehr armen Bevölkerung, 85% von ihnen sind Frauen in ländlichen Gebieten", berichtet Marilou Pantua-Juanito.

 

ASKI vergibt maximal zwei Kredite gleichzeitig, davon ist der zweite häufig für eine Solarlampe, weil nicht überall die Stromversorgung gewährleistet ist. Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Investitionsschwerpunkt von Oikocredit.

 

Betrachtet man die Zinsen, die die Händler*innen oder Kleinbäuer*innen an ihr Kreditinstitut vor Ort zahlen, erscheinen diese mit 15 bis 30% sehr hoch. „Man darf die Mikrokredite nicht mit unseren Hypothekenkrediten mit langen Laufzeiten vergleichen, sie ähneln eher unseren Dispokrediten“, sagt Eva Bahner von Oikokredit Bayern. „Die durchschnittliche Laufzeit von Mikrokrediten ist kurz, sie beträgt vier Wochen bis ein Jahr. Außerdem berücksichtigen die Zinsen die teils sehr hohen Inflationsraten in den jeweiligen Ländern. Und der Mikrokredit ist meist ein völlig ungesicherter Kredit: Für die Menschen vor Ort ist er jedoch die einzige Möglichkeit, Startkapital für den Aufbau einer eigenen Existenz zu bekommen.“

 

 

Krankenhäuser und Trinkwasserversorgung

Die Genossenschaft unterstützt nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Dörfer und Gemeinden. Beispielsweise in Gebieten, wo es keinen Zugang zu Trinkwasser gibt. Hier werden Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufgebaut, LKWs liefern jeden Morgen Wasser an, das von geschulten Mitarbeiter*innen aufbereitet und für 25 Cent pro 20 Liter-Kanister verkauft wird. In abgelegenen Gegenden werden Gemeinden auch beim Bau von Krankenhäusern unterstützt. 

 

Im Rahmen der „Gender Equality“ bietet ASKI außerdem Schulungen speziell für Frauen an, die häufig weder über Geld noch über eine Ausbildung verfügen. Sie lernen einen Businessplan zu erstellen, absolvieren Seminare und tauschen sich aus. Durch ihre Erfolge innerhalb der Kommunen und über das Verdienen eigenen Geldes, gewinnen sie mehr Einfluss und ein stärkeres Selbstbewusstsein.

 

 

Frühwarnsystem bei Naturkatastrophen

„Die Philippinen sind reich an Wasser, Sonne und Wind. Aber mit 20-30 Taifunen im Jahr, 20 aktiven Vulkanen und einer hohen Tsunamigefahr ist es auch ein Land, das häufig von Naturkatastrophen heimgesucht wird. Von den Folgen sind die Ärmsten am stärksten betroffen“, berichtet Marilou Pantua-Juanito. Deshalb hat Oikocredit auf den Philippinen zusammen mit regionalen Netzwerken ein Trainingsprogramm zum Umgang mit Naturkatastrophen entwickelt. Es umfasst Frühwarnsysteme, Soforthilfen im Katastrophenfall und einen Solidaritätsfond, der Schäden finanziell auffängt.

 

Und wie sieht es mit der Rückzahlung der Kredite aus? Die Motivation der Kleinunternehmer*innen ist sehr hoch. „In 40 Jahren wurden nur 4% Ausfälle registriert“, zieht Marilou Pantua-Juanito eine positive Bilanz.

 

Kontakt:

Oikocredit Büro Friedberg:

Eva Bahner ebahner@oikocredit.de

0821 40 89 21 19

Oikocredit Förderkreis Bayern e.V.

Hallplatz 15 – 19

90402 Nürnberg

www.bayern.oikocredit.de

Erstveröffentlichung dieses Artikels im Lifeguide: 25.11.2016

Investitionsmodell Oikocredit.
Investitionsmodell Oikocredit.
Marilou Pantua-Juanito (rechts) von Oikocredit Südostasien zu Gast in Augsburg. Hier mit dem 2. Bürgermeister von Augsburg, Stefan Kiefer und Eva Bahner vom Oikocredit Förderkreis Bayern/ Friedberg. Foto Cynthia Matuszewski
Marilou Pantua-Juanito (rechts) von Oikocredit Südostasien zu Gast in Augsburg. Hier mit dem 2. Bürgermeister von Augsburg, Stefan Kiefer und Eva Bahner vom Oikocredit Förderkreis Bayern/ Friedberg. Foto Cynthia Matuszewski
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