Energie
Wirtschaft neu denken

Nachhaltige Websites

Webseiten benötigen viel Energie und gehören zu den größten CO₂-Erzeugern weltweit. Resat Bauer gibt Tipps zu energiesparenden und nachhaltigen Websites.
Nachhaltige Websites - schon bei der Planung und später beim Betrieb einer Websites könnt ihr ressourcenschonend handeln.

Resat Bauer ist von Beruf Multi Genre Komponist und berichtet, wie bereits bei der Gestaltung und Planung einer Website auf Nachhaltigkeit geachtet werden kann.

 

Die wenigsten wissen, dass Webseiten viel Energie kosten und zu den größten CO₂-Erzeugern weltweit gehören. Ein Beispiel: Bei jedem Seitenaufruf produziert eine durchschnittliche Webseite 4,61 Gramm CO₂. Bei 10.000 Seitenaufrufen im Monat macht das 553 Kilogramm CO₂ im Jahr. Das entspricht zwei Kurzstreckenflügen von München nach Berlin.

 

Nahezu alles rund um eure Website kostet Energie: Die Programmierung, das Hosting, der dazugehörige fortlaufende Service, ja sogar die Wahl der Schriftart und des Menüs entscheiden über den Energieverbrauch einer Website. Nicht zu vergessen das Aufrufen der Seite auf den unterschiedlichen Endgeräten, also eurem Smartphone, Laptop oder Computer.

Resats Tipps für nachhaltige Websites und deren Betrieb

„Eine Website zu pflegen ist und bleibt ein fortwährender Prozess, um eine permanente Optimierung zu erreichen.“

Resat Bauer, Multi Genre Komponist

Hosting

Der Energieaufwand für eine Website entsteht bereits beim Hosting. Hier stellt euch ein Anbieter Speicherplatz für eure Website zur Verfügung und ein Server sorgt dafür, dass eure Website und deren Inhalt immer und überall im Internet abrufbar ist.

 

Mittlerweile gibt es einige Webhosting-Anbieter, die für den von ihnen zur Verfügung gestellten Speicherplatz Ökostrom verwenden und damit den Kohlendioxidausstoß reduzieren. Der Lifeguide arbeitet zum Beispiel mit dem Anbieter BioHost zusammen. Utopia stellt euch ausführlich grüne Internetdienstleister vor. Auch der Blaue Engel für Rechenzentren bietet euch Orientierung.

 

 

Usability – das Menü

Achtet darauf, dass eure Inhalte schnell und einfach auf eurer Seite zu finden sind. Dazu gehören ein kompakter und informativer Inhalt sowie ein einfach zu verstehendes Menü, bei dem man sich schnell zurechtfindet.

 

Das Menü ist das wichtigste Thema auf einer Webseite. Lasst euch bei der Planung also Zeit und testet die Verständlichkeit und die Logik eures Menüs aus. Kennt jede*r die Schlüsselbegriffe? Und versteht jede*r welche Information sich dahinter verbirgt? Verwendet Fachbegriffe nur, wenn eure Zielgruppe fachspezifische Information sucht. Ansonsten bleibt bei der Umgangssprache.

 

Welche grafischen Elemente wollt ihr in eurem Menü nutzen? Und sind diese Elemente sofort verständlich? Wenn ihr zum Beispiel ein Burgermenü verwendet, also drei Striche auf der Startseite, dann sollte eure Zielgruppe diese auch kennen.

 

 

Schriftarten

Es mag einem nicht in den Sinn kommen, dass ein Font, also eine Schriftart mit all ihren Möglichkeiten und Varianten, auch Speicher und Energie verbraucht. Aber genau das ist der Fall. Deshalb solltet ihr bei der Auswahl eurer Schriftart darauf achten, wie viele unterschiedliche Varianten eurer Schriftart ihr auf eurer Website nutzt – für Zitate, Überschriften, Kapitälchen etc..  Als inoffizieller Industriestandard gelten derzeit OpenType-Fonts mit mehr als 65.000 Glyphen. Glyphen sind mögliche Variablen im Schriftbereich, wie zum Beispiel ein besonders schöner Anfangsbuchstabe am Beginn eines Absatzes.

 

Auch hier zählt, was eure Website braucht und auf welche „Spielereien“ ihr womöglich -zugunsten eines niedrigeren Energieverbrauchs - verzichten könnt.

 

Fotos und Grafiken

Da Bilder beim Aufrufen und Speichern Energie benötigen, solltet ihr wenige Bilder effektiv einsetzen. Stellt euch dazu folgende Kernfragen: Wo und wann machen Bilder einen Sinn und welchen Nutzen haben sie für unsere User*innen?

 

Die nächste Frage ist das Format und die Art des Bildes, da diese beim Aufrufen Speicher- und Ladezeit benötigen, die wiederum Energie – und beim User auch Zeit - kosten.

 

Lasst euch hier von euren Programmierer*innen beraten: Welche Bildgröße ist auf eure Website zugeschnitten? Welches Bildformat ist zum Beispiel optimal, welches zu groß bzw. zu klein?

 

 

Hintergrund

Eine Webseite mit einem hellen Hintergrund verbraucht viel mehr Energie, als eine mit einem dunklen Hintergrund, dem sogenannten Dark Mode.

 

Skriptsprache

Hier seid ihr wieder auf eure Programmierenden und euren technischen Support angewiesen: Es ist wichtig, immer die neuesten Versionen zu verwenden, um die optimale Geschwindigkeit zu gewährleisten und damit die Server-Ressourcen zu schonen. Dies erhöht natürlich auch die Sicherheit eurer Seite. Regelmäßige Updates sind also sinnvoll und ressourcenschonend.

 

 

SEO – Suchmaschinenoptimierung

Je schneller eine gesuchte Information gefunden werden kann, umso schonender ist es für unsere Planeten. Denn eine Suche auf Google, DuckDuckGo, Ecosia oder einer anderen Suchmaschine beansprucht nicht nur eigene Server, sondern auch die Energie der Endgeräte, wie etwa euer Smartphone.

 

Deshalb ist es wichtig, dass ihr beim Einpflegen eurer Inhalte und Bilder im Backend eurer Website nicht nur die Felder ausfüllt, die euren Inhalt direkt verarbeiten, sondern auch die suchmaschinenbezogenen Felder sorgfältig bestückt. Guter Nebeneffekt: Wenn ihr die SEO optimiert, wird eure Seite auch besser gefunden! Fragt auch hier wieder gezielt bei eurem Programmierer nach, wo und wie ihr im Backend eure Auffindbarkeit im Netz optimieren könnt.

 

Ein Beispiel

Ihr wollt einmal sehen, wie eine Website aussieht, bei der auf alle eben genannten Faktoren geachtet wurde um Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen.? Hier ist ein Beispiel:  www.rsoundbranding.com

 

Ihr habt weitere Tipps und Ideen, wie ihr mit euer Website Energie sparen könnt? Mailt uns: redaktion@lifeguide-augsburg.de

 

 

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