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Fridays for Future (FFF) hat es geschafft, tausende Menschen in Augsburg auf die Straße zu bringen, um sich gegen den Klimawandel und für zukunftsrelevante Themen einzusetzen. Die Augsburger FFF-Gruppe hat den Zukunftspreis 2020 gewonnen.
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augsburg [at] fridaysforfuture.is

Auf den Pausenhöfen, bei Familienabendessen und Firmenmeetings wird plötzlich über „das Klima“ gesprochen. Schulen gründen Umwelt-AGs und in Freundeskreisen ist Politik plötzlich ein Thema. Die jungen Menschen, die sich in der Fridays for Future-Bewegung engagieren, haben es geschafft, tausende Menschen in Augsburg und Millionen Menschen in der ganzen Welt auf die Straße zu bringen, um sich gegen den Klimawandel und für zukunftsrelevante Themen stark zu machen.

Durch Teilnahme an zahlreichen Podiumsdiskussionen und politischen Veranstaltungen vor der Kommunalwahl im März 2020 hat Fridays for Future in Augsburg ihrem Anliegen Gehör verschafft und so auch die Wahlkampfthemen deutlich geprägt. Schon vorher durften Schüler*innen der Augsburger FFF-Gruppe vor dem Nachhaltigkeitsbeirat und im Umweltausschuss der Stadt Augsburg sprechen. 2020 haben FFF-Aktive einen Sitz im Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Augsburg bekommen, um sich für ihre Forderungen einzusetzen, die sie gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammengestellt haben.

Wie mühsam war es bis vor Kurzem, umweltpolitische Notwendigkeiten politisch umzusetzen. Die Fridays for Future haben hier wieder Hoffnung aufkeimen lassen. Durch ihr unermüdliches und kreatives Engagement haben sie nicht nur das Vorurteil widerlegt, die Jugend sei politisch uninteressiert, sondern konsequent die notwendige Klimadebatte in alle Altersgruppen und gesellschaftlichen Schichten getragen." Stadtrat Christian Pettinger (ÖDP) in seiner Laudatio zum Zukunftspreis

Sei es durch die Organisation von Demonstrationen, durch die Teilnahme an Podiumsdiskussionen oder durch gemeinsame Müllsammelaktionen. Fridays For Future haben es geschafft, frischen Wind in die Klimadebatte zu tragen - auch in Augsburg.

 

40 Stunden in der Woche für das Herzensprojekt

Mit ihrem Klimacamp neben dem Rathaus haben die Augsburger FFF´s sogar für bundesweites Echo gesorgt. Die Kernarbeit wird von 20 bis 30 Ju­gendlichen in ihrer Freizeit verrichtet, ohne großes Vorwissen oder viel Geld. Sie arbeiten oft über 40 Stunden pro Woche an ihrem Herzensprojekt. Und sie machen es gerne. Auch wenn es ihrerer Meinung nach wünschenswert wäre, dass für eine lebenswerte Zukunft gar nicht erst  gekämpft werden muss.

 

Lifeguide-Meinung: Wir gratulieren von Herzen! Mit ihrem Engagement haben Fridays for Future Augsburg den Zukunftspreis 2020 mehr als verdient!

 

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Für weniger Autos in der Stadt - Lasten transportieren ohne PKWs!
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Kostenfrei, lokal verwurzelt, gemeinschaftlich geteilt, für alle zugänglich - freie Lastenräder sind ein nachhaltiger Teil der Verkehrswende.

Kannst du in einer Stadt leben ohne ein Auto zu besitzen? Und was ist, wenn einmal größere Einkäufe oder Gegenstände transportiert werden müssen? Das Forum freie Lastenfahrräder setzt sich dafür ein, eine umweltfreundliche Alternative zum Transport mit dem Auto anzubieten: Durch freie Lastenfahrräder.

 

Was sind freie Lastenräder?

Ein Lastenrad ist ein Fahrrad mit einem verlängertem Gestell. In unterschiedlichen Ausführungen kann eine Box montiert sein oder es können andere Lasten und sogar Kinder transportiert werden.

Freie Lastenräder sind Gemeingüter. Von den Nutzenden werden deshalb keine Leihgebühren erhoben, sie sind aber aufgerufen, etwas zum Projekt beizutragen, zum Beispiel in Form von freiwilligem Engagement oder einer Spende zur Reparatur und Aufrechterhaltung des Verleihsystems. Freie Lastenräder treten den Beweis an, dass Lastenräder nicht nur eine praktikable Alternative zum Auto sind, sondern als Gemeingut auch Vernetzung innerhalb der Stadtviertel fördern können." Forum Freie Lastenräder

 

Was ist das Forum freie Lastenräder?

Der deutschlandweite Verbund von über 85 Initiativen "Forum Freie Lastenräder" ist Preisträger des Deutschen Mobilitätspreises 2018 und des Deutschen Fahrradpreises 2019. Das Forum möchte die Verkehrwende „von untern“ vorantreiben. Jede Initiative möchte mit einem eigenen Konzept das kostenfreie Ausleihen von Lastenrädern ermöglichen. Durch die Idee der Gemeingüter soll ein nachbarschaftliches Miteinander und gemeinsame Verantwortung gefördert werden.

Die freien Lastenrad-Initiativen sind deutschlandweit sowie in Österreich und Budapest im Forum Freie Lastenräder organisiert. Das Handbuch Freie Lastenräder und die eigens entwickelte Open Source Software Commons Booking unterstützt neue Initiativen beim Aufbau weiterer Verleihangebote.

 

Wie funktioniert das Ausleihen in Augsburg?

Auf der Seite max-und-moritz.bike steht, wo welche Räder gerade verfügbar sind, und wie sich der Verleihvorgang gerade gestaltet. Zum Buchen schick einfach eine SMS mit dem gewünschten Verleihtermin  an 0173/6050717. Die Initiative wünscht sich einen Unkostenbeitrag zwischen 5€ und 10€ am Tag. Wenn es weniger ist, ist es nicht schlimm, über mehr freut sich die Initiative natürlich sehr.

 

 

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Augsburg hat eine kostenlose City-Zone

Augsburg hat eine kostenlose City-Zone
Mit Bus und Tram gratis durch Augsburgs Innenstadt
Cityzone, Augsburg, kostenloser Nahverkehr, Foto Cynthia Matuszewski

Ab Januar 2020 gibt es die kostenlose City-Zone in Augsburg. An neun Stationen rund um den Königsplatz gilt das Angebot für die Fahrgäste. Wer sich innerhalb der City-Zone mit Bus und Straßenbahn bewegt, muss kein Fahrgeld zahlen und kein Ticket lösen.

Mit der City-Zone übernimmt Augsburg bundesweit die Vorreiterrolle. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Stadtwerken Augsburg und ein Baustein der Augsburger Agenda für Mobilität.

City-Zone: So geht's

Es gilt die Faustregel: Vom Königsplatz und Moritzplatz je eine Haltestelle weiter – das ist die City-Zone. Fährt man in die City-Zone hinein oder aus ihr heraus, um zum Ziel zu kommen, zählen die Stationen nicht mit. So kann man beispielsweise von der Wertachbrücke bis zum Hauptbahnhof mit der Linie 4 mit einem Kurzstreckenticket fahren. Nur, wer die Zone durchquert, also bei derselben Fahrt rein und wieder rausfährt, muss die Stationen mitzählen. Führt die Fahrt also beispielsweise mit der Linie 1 vom Kongress am Park zur Barfüßer Brücke, dann muss ein Ticket für zwei Zonen gelöst werden.

Die Innenstadt wird attraktiver: Weniger Autoverkehr, bessere Luft

"Mit der City-Zone gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Luftreinhaltung in Augsburg“, sagt Bürgermeisterin Eva Weber. „Durch die City-Zone wollen wir den Parksuchverkehr verringern und die Innenstadt für Besucher attraktiver machen und den Einzelhandel stärken.“ Als sympathische Werbung für den Nahverkehr sieht Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza die kostenfreie Zone. „Auch eingefleischte Autofahrer können damit die Vorzüge des Nahverkehrs testen.“ Im besten Fall seien damit in Zukunft weniger Autos in der Innenstadt unterwegs. „Mit unserem Konzept tun wir etwas Gutes für den Umweltschutz und können CO2 einsparen.“

 

swa, Infografik, kostenlose Cityzone, Augsburg, Grafik: swa
Kostenlose Cityzone, Augsburg, Grafik: swa
swa, Infografik, kostenlose Cityzone, Augsburg, Grafik: swa
Kostenlose Cityzone, Augsburg, Grafik: swa
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CO2-neutral: Augsburger Busse fahren zu 100% mit Bio-Erdgas. Foto: swa
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Alternative Lastenfahrrad

Alternative Lastenfahrrad
Die Stadt Augsburg fördert ab dem 1. Juli 2019 die Anschaffung von Lastenfahrrädern und Pedelecs mit bis zu 1.000 Euro. Für Unternehmen stellt der Bund sogar maximal 2.500 Euro zur Verfügung.
"Geht nicht gibt's nicht". Mit dem Lastenfahrrad unterwegs in Augsburg. Foto: Christoph Mießl

Lastenfahrräder boomen. Junge Familien, Student*innen und Radbegeisterte haben das umweltfreundliche Transportmittel längst für den Großeinkauf, den schnellen Umzug oder den Familienausflug entdeckt. Auch Paket- und Lieferservice haben ihre Vorteile erkannt und bei der Deutschen Post sind die gelben Frontlader seit Jahrzehnten Tradition. In den Niederlanden besitzt die Lebensmittelkette Albert Heijn sogar einen eigenen Fuhrpark mit Schwerlastenfahrrädern – speziell für die Innenstädte und die Fußgängerzonen. 

Ein Lastenfahrrad ersetzt – in Bezug auf Transport und Ladung - einen halben Kastenwagen.“ Sven Külpmann, Lastenradberater

Sven Külpmann ist seit 15 Jahren autofrei unterwegs und hat sämtliche privaten Umzüge mit seinem Lastenfahrrad bewältigt. Nur für das Sofa und die Küche brauchte er einen Transporter. Im Gegensatz zu Privatpersonen müssen Unternehmen allerdings sorgfältig und individuell ermitteln, wie ein Lastenpedelec oder ein Lastenfahrrad zu ihren Anforderungen passt. "Ein Schornsteinfeger in Berlin kann zum Beispiel mühelos auf seine PKW-Flotte verzichten und ist mit seinem leichten Equipment auf dem Lastenfahrrad jetzt schneller, gesünder und umweltschonender unterwegs", berichtet Sven Külpmann. Und ergänzt:

"Es bringt nichts, wenn sich ein Handwerksbetrieb in Haunstetten ein Lastenpedelec anschafft und die Mitarbeiter müssen jeden Morgen erst einmal 15 Kilometer mit ihrem Material in die Stadt strampeln, bevor sie anfangen können zu arbeiten – da verliert jeder die Lust. Aber wenn der Wille zum Umdenken und Umstrukturieren da ist, findet sich meist eine praktikable Lösung. " Sven Külpmann, Lastenradberater.

Kurze Wege und keine Parkplatzprobleme

So könnte sich ein Betrieb beispielsweise ein zentrales Materiallager in der Innenstadt anlegen, um seine Wegstrecken zu verkürzen, sagt Külpmann. Das war bei dem Augsburger Malermeister Tobias Weidlich nicht nötig. „Wir haben uns Ende 2018 ein Lastenfahrrad für den Betrieb angeschafft und sind wirklich super happy damit“, berichtet er. Sein Betrieb ist mitten in Augsburg, in der Bäckergasse. Vor allem für Aufträge in der Innenstadt ist das Lastenrad perfekt geeignet. Weidlich ist von dem Konzept überzeugt.

Es gibt keine Parkplatzprobleme und Staus werden umfahren. Wir denken darüber nach, uns ein zweites Betriebsfahrrad anzuschaffen.“ Tobias Weidlich, Augsburger Malermeister.

Diesmal kann der Malermeister sogar mit der Unterstützung der Stadt Augsburg rechnen. 

 

Die Augsburger Förderung

Vom 1. Juli 2019 bis 31. Dezember 2020 stellt Augsburg einen Fördertopf von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Privatpersonen, Unternehmer*innen und Fahrgemeinschaften können bis zu 750 Euro Zuschuss für ein neues Lastenfahrrad und 1.000 Euro für Lastenpedelecs bekommen.  Die Voraussetzungen sind einfach: Das Lastenfahrrad muss inklusive Fahrer*in mindestens 125 kg Zuladung haben, mit dem Kauf oder dem Leasing darf vor dem 1. Juli 2019 noch nicht begonnen worden sein und die Antragsteller*innen oder ihr Unternehmen sind in Augsburg ansässig. Auch gemeinnützige Organisationen können Anträge stellen. Am 1. Juli steht ab 18.00 Uhr das Online-Formular für die Förderung zur Verfügung. Alle Details finden Sie hier.  "Mit diesem Förderprogramm setzt Augsburg einen weiteren Baustein des Masterplans nachhaltige und emissionsfreie Mobilität um. Das Ziel der Stadt ist klar: Augsburgerinnen und Augsburger sollen öfter Fahrräder in ihrem Alltag nutzen. Mit Lastenrädern können selbst schwere Lasten mühelos transportiert werden. In Kombination mit dem städtischen ÖPNV und Car-Sharing-Angeboten kann sogar ganz auf ein eigenes Auto verzichtet werden“, freut sich Umweltreferent Reiner Erben.

 

Der Fördertopf vom Bund

Eine Alternative zur Augsburger Unterstützung ist der Fördertopf des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Das Amt fördert ausschließlich Betriebe und Unternehmen. Mit maximal 2.500 Euro pro Fahrzeug werden „...elektrisch angetriebene Schwerlastenfahrräder sowie Schwerlastenanhänger mit elektrischer Antriebsunterstützung mit einem Mindest-Transportvolumen von 1 m³ und einer Nutzlast (Nutzlast=Zuladung abzüglich Gewicht der Fahrer*in) von mindestens 150 kg gefördert. Außerdem Gespanne mit einem nicht-motorisierten Lastenfahrrad oder einem Lastenanhänger mit einem Gesamttransportvolumen des Gespanns von mindestens 1 m³.“ Die Höchstgeschwindigkeit für diese Räder sind 25 Stundenkilometer. Bei der Finanzierung ist Leasing nicht zulässig, Ratenkauf und Mietkaufmodell sind jedoch möglich. Details finden Sie hier.

 

Vom Augsburger Rathaus in maximal 25 Minuten zur Stadtgrenze

Wenn die Hürden der Planung und der Finanzierung genommen sind, bleibt aber vielleicht immer noch ein Rest Skepsis. Ist eine Stadt – und speziell Augsburg - überhaupt für ein Lastenfahrrad geeignet? Spart man wirklich Zeit, wenn man hier mit dem Rad unterwegs ist? „Ich sage immer, dass man vom Augsburger Rathausplatz in 25 Minuten an jeder Stadtgrenze sein kann. Und bei der Parkplatzsuche spart man auf jeden Fall Zeit“, berichtet Günter Schütz. Der Konstrukteur für Medizintechnik fährt seit vier Jahren mit seinem Lastenfahrrad durch Augsburg und ist Gründer des ehrenamtlichen Lastenradverleihs „Max und Moritz“. Aber gibt es genug Fahrradwege?

Man kann sich die Fahrbahn auch mit Autos teilen und je mehr Fahrräder auf der Straße sind, desto ungefährlicher wird es für den einzelnen Radfahrer. Autofahrer müssen sich daran gewöhnen, dass ihnen der Verkehrsraum nicht mehr alleine gehört.“ Günter Schütz, Konstrukteur für Medizintechnik, seit vier Jahren mit dem Lastenrad in Augsburg unterwegs.

Mit dem Fahrrad neue Routen entdecken

Außerdem sind die Routen, die für ein Auto optimal sind, nicht unbedingt die besten Strecken für das Fahrrad. „Man bekommt also nach einer gewissen Zeit einen anderen Stadtplan in den Kopf, der auf das Fahrradfahren optimiert wurde: Wenig Ampeln, ausreichend breite Wege, abseits des Autoverkehrs“, erzählt Günter Schütz. 

Sven Külpmann ist zufrieden, wie er persönlich in Augsburg mit dem Fahrrad unterwegs sein kann.

Klar, kann man immer etwas verbessern, aber der Wandel ist da. Jetzt müssen wir das auch nutzen. Je mehr Fahrräder und Lastenräder auf die Straße kommen, umso besser. Denn das zeigt den Verantwortlichen, dass eine bessere Radinfrastruktur nicht nur gewünscht ist, sondern auch genutzt wird.“ Sven Külpmann.

Die Digitalagentur „Team 23“ im Augsburger Textilviertel hat seit einem Jahr mehrere Lastenpedelecs als Firmenfahrzeuge. Sie werden in der Woche sehr gut genutzt. Am Wochenende fördert das Unternehmen die Lust aufs Lastenrad-Fahren durch eine ganz einfache Idee: Als Extra dürfen sich die Mitarbeiter*innen die Firmenfahrräder ausleihen.

Die Möglichkeit, am Wochenende das Firmen-Lastenpedelec privat zu nutzen, wird klasse angenommen. Im Moment reißen sich alle um die Fahrzeuge und organisieren damit Familienausflüge oder größere Besorgungen. Genau durch diese positiven Erfahrungen erreichen wir ein Umdenken.“ Sven Külpmann, Webentwickler bei Team 23

  Lastenräder müssen ihren Exoten-Status verlieren!

Auch ein weiteres Vorurteil können die beiden Experten entkräften. Ein Lastenfahrrad ist keineswegs zu schwergängig oder zu groß für Frauen oder zierliche Menschen. „Es gibt ja schon Modelle mit 14,5 Kilogramm Gewicht“, sagt Sven Külpmann. Und Günter Schütz ergänzt. „Ich kenne fast mehr Frauen, die Lastenräder fahren, als Männer. Der Elektroantrieb bei einem großen Lastenrad hilft, das bis zu 50kg schwere Rad bei Laune zu halten. Das Rad selbst lässt sich gut lenken. Ich vergleiche es mit einer Schiffschaukel. Es gibt aber auch andere Lastenräder ohne Motor, die deutlich weniger als die Hälfte wiegen. Auch die kann man gut fahren - sogar mit zusätzlichen Lasten. Die übliche Eingewöhnungsphase sind 500 Meter in einer Nebenstraße, um sich auf das Rad einzulassen.“ Günter Schütz Wunsch für die Zukunft:

Die Lastenräder müssen ihren Exoten-Status verlieren. Es muss ganz normal sein, sie auf der Straße zu sehen und sie zu nutzen. So eine Anschubfinanzierung kann helfen, über den eigenen Schatten zu springen und es einmal zu versuchen.“ Günter Schütz.

Augsburg, Augsburg atmet, Lastenfahrradförderung, Grafik: Stadt Augsburg
Die Stadt Augsburg fördert die Anschaffung von Lastenfahrrädern. Grafik: Stadt Augsburg
Lastenfahrrad, Augsburg,  Förderung, Foto: Christoph Mießl
Die Stadt Augsburg fördert die Anschaffung von Lastenfahrrädern. Grafik: Stadt Augsburg
Lastenfahrrad, Augsburg,  Förderung, Foto: Christoph Mießl
In Augsburg wird die Anschaffung eines Lastenfahrrads bis Ende 2020 gefördert. Foto Christoph Mießl.
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Stadt Augsburg fördert Lastenfahrräder

Stadt Augsburg fördert Lastenfahrräder
Im Fördertopf 2019/2020 waren 100.000 Euro, die bereits nach kurzer Zeit ausgeschöpft waren. Es werden keine Anträge mehr angenommen.
Augsburg, Augsburg atmet, Lastenfahrradförderung, Grafik: Stadt Augsburg

Vom 1. Juli 2019 bis 31. Dezember 2020 stellt die Stadt Augsburg einen Fördertopf von insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Privatpersonen, Unternehmer*innen und Fahrgemeinschaften können bis zu 1.000 Euro Unterstützung für ein neues Lastenfahrrad oder Lastenpedelecs bekommen.Der Fördertopf für einfache Nutzung war bereits am ersten Tag ausgeschöpft. Auch Fahrgemeinschaften können keine Förderung mehr erhalten. Die durchschnittliche Fördersumme lag bei 888 Euro. Dei Lifeguide-Redaktion hofft auf ein Auffüllen des Fördertopfes.

Die Voraussetzungen sind einfach: Das Lastenfahrrad muss inklusive Fahrer*in mindestens 125 kg Ladegewicht haben, mit dem Kauf oder dem Leasing darf vor dem 1. Juli 2019 noch nicht begonnen worden sein und die Antragsteller*innen oder ihr Unternehmen sind in Augsburg ansässig. Auch gemeinnützige Organisationen können Anträge stellen. Am 1. Juli steht ab 18.00 Uhr das Online-Formular für die Förderung zur Verfügung. Wer schnell sein möchte, lässt sich bereits jetzt ein Angebot über ein Lastenfahrrad machen – denn neben der Kopie des Personalausweises, des aktuellen Gewerbescheins oder des Handelsregisterauszuges gehört ein persönliches, schriftliches Angebot zu den Unterlagen der Online-Bewerbung. Alle Details finden Sie unter augsburg.de/lastenrad

Die Lastenradförderung ist die erste Aktion im Rahmen des stadtweiten, mehrjährigen Mitmach-Programms „Augsburg atmet – fürs gute Leben in der Stadt“. Dabei werden bestehende und neue Projekte etwa aus den Bereichen Mobilität, Luftreinhaltung, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz gebündelt sowie öffentlichkeitswirksam, transparent und verständlich dargestellt.

pm/cm

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Augsburger Jugendliche unterwegs in Europa

Augsburger Jugendliche unterwegs in Europa
Erasmus Projekte eröffnen neue Perspektiven
Erasmus Projekt, Europa, Schülerbegegnungen, Schüleraustausch, Augsburg, Foto: Udo Legner, Owning The Future, Maria Theresia Gymnasium Augsburg, Holbein Gymnasium Augsburg,

Zwei Jahre lang trafen sich Schülerinnen und Schüler des Augsburger Maria Theresia Gymnasiums und des Holbein Gymnasiums mit ihren Partnerschulen in Spanien, Holland und England. Bei fünf Besuchen tauschten fünfzig Jugendliche ihre Zukunftsvisionen, ihre Wünsche an den Umweltschutz, an unsere Gesellschaft oder unser Schulsystem aus. Und ihre Kritik am Bestehenden.

Udo Legner, Lehrer für Englisch und  Deutsch am Maria Theresia Gymnasium begleitete bereits drei Erasmus-Projekte und ist – trotz des mühsamen Procedere bei jeder neuen Antragstellung - ein überzeugter Fan von Europa und dem Erasmus-Projekt. Er berichtet von zwei inspirierenden Jahren:

 

Das Erasmus Projekt "Owning the Future"

Ein Plädoyer für Partizipation und politisches Engagement

von Udo Legner

„Bei den Persern ging so lange alles gut, wie sich die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder an drei Dinge hielten: als erstes mussten sie ihnen das Reiten beibringen, als zweites das Bogenschießen und als drittes mussten sie darauf hinwirken, dass sie stets die Wahrheit sagten.“ Das war die Meinung des Griechen Herodot vor rund 2.500 Jahren. Würde der antike Geschichtsschreiber heute als Erziehungsberater in Europa herangezogen, würde er Eltern bestimmt dazu anhalten, den Kinder die Teilnahme an einem Erasmus Programm zu ermöglichen.

Als sich die fünf teilnehmenden Schulen 2017 auf dieses Projekt einließen, konnte niemand ahnen, welche politische Brisanz diese europäische Schulpartnerschaft beinhalten würde. Tatsächlich wurde es zu nichts weniger als zu einem Seismographen der politischen Entwicklung in den beteiligten Ländern. Von seiner  Intention her war das zweijährige Projekt auf den Austausch von „Best-Practice-Beispielen“ angelegt und die beteiligten Schulen –  neben den beiden zwei Augsburger Schulen drei weiterführende Schulen aus Spanien (Murcia), England (Penzance in Cornwall) und Holland (Amstelveen bei Amsterdam) –  wollten sich über Projekte und Methoden austauschen, die zum Untertitel der Schulpartnerschaft passten: „Preparing Students for Success in Life and Learning“.

 

Partizipation und Mitbestimmung – so oft wie möglich

 

Dass es bei dieser ursprünglichen Ausrichtung nicht blieb, hatte mehrere Gründe. Gäste wie Gastgeber profitierten davon, dass das erste Erasmus-Treffen im November 2017 parallel zum Augsburger Begabungstag stattfand. Jaakov Hecht, der Keynote-Speaker des Begabungstages und Begründer der demokratischen Schulen in Israel, gab für die Teilnehmer*innen am Erasmus-Projekt in einem Workshop die Marschroute vor: Partizipation und Mitbestimmung, wo immer sich diese realisieren lassen! Hierzu passten die weiteren Inhalte und Schwerpunkte des Programms: die Öffnung der Schule in die Stadtgesellschaft. Den Erasmus-Partnerschulen aus Spanien, England und Holland wurden die Stadtbücherei, die Werkstatt Solidarische Welt sowie der Verein Tür an Tür als wichtige Kooperationspartner vorgestellt – und der Fokus auf nachhaltiges und handlungsorientiertes Lernen gelenkt.

 

Neue Erkenntnisse durch Projektarbeit

 

In einem Graffiti-Workshop entwarfen die internationalen Schülergruppen ihre Visionen einer Schule der Zukunft, die sie beim Empfang im Augsburger Rathaus präsentierten. Auch bei den folgenden Erasmus-Treffen hatte das ganzheitliche Lernen einen festen Platz im Programm: Handpuppen und Food Design Workshop bei den Treffen in Spanien und Cornwall sowie eine Installation zum Thema „1968 und die Folgen“ standen beim zweiten Treffen in Augsburg im Juli 2018 auf dem Programm.

 

Was war das – die 68er Protestbewegung?

 

Zur Vorbereitung auf das zweite Treffen in Augsburg stellten die Schüler*innen Recherchen an, wie sehr sich die 68er Protestbewegung auf die Gesellschaft in den Teilnehmerländern bis heute ausgewirkt hat. Wie wenig Schüler und  Lehrer aus Cornwall mit dem Thema „1968“ anfangen konnten, mag durchaus als eine Erklärung für die große Zustimmung in Südengland zum Brexit- Referendum herhalten.

 

 

Fridays for Future

 

Womit niemand gerechnet hatte, geschah zu Beginn des laufenden Schuljahres 2018/ 2019. Eine Welle der Politisierung, die sich als Protest gegen das Versagen der Politik gegenüber dem Klimawandel verstand, schwappte von Schweden bis ins Schwabenland. Sowohl am Maria-Theresia- wie am Holbein-Gymnasium waren es die Teilnehmer*innen am Erasmus-Programm, die den Schülerprotest im Rahmen der Fridays for Future Schulstreiks maßgeblich organisierten.

 

The Times They Are A‘ Changin‘

 

Inspiriert von einem „Wald-Workshop“ bei dem Erasmus-Treffen in Cornwall und im Einklang mit den Zielen der Fridays for Future Bewegung, wurde am Holbein-Gymnasium im Dezember das erste Augsburger Baumfest organisiert, bei dem sich die Schüler*innen für den Erhalt ihrer Schulbäume in der Hallstraße einsetzten.

Was dem Holbein-Gymnasium sein Baumfest war, das war am Maria-Theresia-Gymnasium das Nachhaltigkeits-Fahrradkino Filmfest, das am letzten Schultag vor den Osterferien 2019 in Kooperation mit der Umweltstation Augsburg, dem 29++Fahrradkino des Naturerlebniszentrums Burg Schwaneck/Landkreis München und dem KJR München-Land über die Leinwand der altehrwürdigen Turnhalle flimmerte.

 

Nachhaltiges Fahrradkino

 

Das viel strapazierte Wort „Nachhaltigkeit“ durfte bei diesem Kinospektakel zu Recht in den Mund genommen werden. Zum einen erstrampelten die Maria-Theresia-Fahrrad-Held*innen die für die Filmprojektion benötigte Energie selbst, zum anderen gaben die präsentierten Kurzfilme tolle Impulse für einen nachhaltigeren Lebensstil. Last but not least trugen sich über 100 Schüler*innen in Arbeitsgruppen ein. Sie werden am Ende des Schuljahrs beim Just-Kids-Festival ihre Tipps und Recherchen zu einem ökologischen Alltagsleben präsentieren.

 

Und was würde Herodot den Jugendlichen raten, wenn er heute noch leben würde? Reiten und Bogenschießen ist fraglich. Vielleicht würde er sie dazu ermutigen, ihren Horizont durch Reisen und Austausch zu erweitern. Ganz sicher würde er sie jedoch dazu anhalten, auch weiterhin die Wahrheit zu sagen - und sei sie in Bezug auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit noch so unbequem.